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Erkenntnisse & Lehren seit 23. März 2020
#1
Notiz 

Erkenntnisse & Lehren seit 23. März 2020

Der beeindruckende Kursrutsch im Zuge der Covid-19 Maßnahmen wie shutdown etc. hat ja sicherlich auf die eine oder andere Art jedes Depot durchgeschüttelt.

Im Gegensatz zur Finanzkrise 2008 erfolgte der 2020 Abrutsch eher fix. Ich glaube so für mich, dass die 2008er Krise mit dem scheinbar nicht enden wollenden Abrutsch schwieriger zu meistern war? Ich weiß es nicht, da war ich damals ein braver wie noch naiverer Bundesschatzbriefbürger.  Dunce-cap

Mich würde mal wirklich interessieren: 

Welche Erkenntnisse, welche Lehren, welche neuen Ansätze (oder nix von alledem) Forenteilnehmer aus dieser Märzkrise für sich gezogen haben und warum und ob diese bereits in der Umsetzung sind?!

In einigen threads hier und da konnte man versprenkelt was lesen:

erhöhtes leverage
mehr tech FANMAG
mehr cash
weniger cash
mehr Gold
raus aus Aktien
rein in Aktien
ETFs statt Einzelaktien
mehr Länderstreuung
whatever

Ich finde ja, dass dieses "event" auf jeden Fall seinen eigenen Pfad verdient hat und weil man am besten nicht aufhören sollte zu lernen - eben in dieser Form.

Wäre super wenn sich der eine oder andere Forist hier detaillierter äußern würde!

Was habe ich für mich so mitgenommen?

(1) Tatsächlich hat mich bei einigen meiner damaligen Positionenen das Unbehagen davon überzeugt zu verkaufen: McDonald´s. Restaurants dicht klang und klingt nicht gut. Aber die Erholung des MCD Kurses strafte mich ab. Ich verkaufte auch Realty Income, da mir zu viel retail dabei war - und shutdown .. .  aber:
==>> So fix kriegste Dinos nicht tot. 

(2) Die Papierverluste bewegten sich selbstredend unterschiedlich. Aber ich merkte an mir: Ob zB NEE nun 101% oder 67% im Plus ist aufm Papier, war mir wirklich etwas sehr egal. 
==>> solange alles locker im Plus war und ist, egal wie hoch nun, war bei den Positionen alles ok für mich
daher einfach mal lieber ein bißchen was nachkaufen, cost average up inklusive - so what, bevor eine ganz neue Position kommt!

(3) Kribbliger wurde es schon zB bei HD, die von plus irgendwas zweistellig plötzlich minus (waren es?) 30% standen. "Kurse sind mir egal"  hat dann auch seine Sollbruchstelle. So viel zu Theorie ist Marx, Praxis ist Murx!  Biggrin Aber bei HD:Ab ins kalte Wasser und nachgekauft. 
==>> Es machte sich bezahlt, Positionen von der/einer Krise her zu denken (und HD stemmte bereits die HD relevante Immobliienblase 2008). 

(4) Die wichtigste Erkenntnis und Lehre für mich: 
==>> Positionen mit wenig Schulden, gar keinen Schulden, mehr cash als Schulden hatten mein absolutes Vertrauen !
Beispielsweise Hormel, Johnson&Johnson und/oder AirProducts schenkte ich gar keine Beachtung!  Höchstens ob eine Nachkaufgelegenheit entstand - nada.
Tatsächlich habe ich diese Erkenntnis dann mit Neuzugängen wie CASS und ADP und Schwab weiter ausgebaut und Wackelkandidaten bezgl. Dividendendeckung wie XOM verkauft 

(5) 
==>> stabile Dividendenzahlungen, gar Dividendenerhöhungen waren sehr angenehme Umstände im brodelnden Kessel
Dividend Growth Investing ist mein Ding!

Die nächste Krise kommt bestimmt, wahrscheinlich schneller als langsamer um die Ecke. Sie mag eine andere Krise werden oder doch ähnliche Züge haben? Wer weiß?!
Daher finde ich so einen gedanklichen loop (Check) zurück sehr hilfreich. Kennt der einer oder andere ja evtl. von FORDEC ?

Facts
Options
Risks & Benefits
Decision
Execute
Check

Wie sieht Euer loop, wie sieht Euer Check aus von den Entscheidungen und Ausführungen?

Like it or not we live in interesting times 
(Robert F. Kennedy)
(Quote of the month im SSD newsletter)
#2

RE: Erkenntnisse & Lehren seit 23. März 2020

Ja Moin,

gelernt hab ich vermutlich mal wieder: NIX.

Erfahren/erlebt habe ich:
- Wenn Kursverluste von Einzeltiteln übler als die vom ETF sind, nerven sie mich eher als dass sie mich belasten. Nerven, weil ich mich dann frage, warum ich meinte diesen Titel kaufen zu müssen. Wissend, dass ich ja nix weiß.
- Dividendeneingänge sind nur ein schwacher Trost. Schwach weil: zu versteuern ( selbst, wenn Position im Minus. Dreckspolitikergesocks) , keinen Einfluss auf Höhe
- gesunkene Kurse bei ETF sind für mich willkommene Kaufgelegenheiten. Da tue ich mich leichter als bei Einzeltiteln. Ergo sind da ETF für mich auch nervenschonend.
- Da ETF nervenschonend und teilfreigestellt sind, wird da verstärkt investiert

Kaffee...

__________________
Hat sich erledigt. 
#3
Notiz 

RE: Erkenntnisse & Lehren seit 23. März 2020

Ohje meine learnings sind grob zusammengefasst:

- nahezu voll investiert sein ist völliger Unsinn Bang
- Dividenden sind kein Qualitätmerkmal
- nur noch in Unternehmen investieren mit starker Cashflowgenerierung, einer gesunden Bilanz und zeitgleichem Wachstumspotential (davon gibt es zwar nicht viele aber es gibt sie :P)
#4

RE: Erkenntnisse & Lehren seit 23. März 2020

Ja moin,

"nahezu voll investiert .."- warum siehst das so?

SG

__________________
Hat sich erledigt. 
#5
Notiz 

RE: Erkenntnisse & Lehren seit 23. März 2020

(12.08.2020, 10:02)Div.Income schrieb: Ohje meine learnings sind grob zusammengefasst:

- nahezu voll investiert sein ist völliger Unsinn Bang
- Dividenden sind kein Qualitätmerkmal
- nur noch in Unternehmen investieren mit starker Cashflowgenerierung, einer gesunden Bilanz und zeitgleichem Wachstumspotential (davon gibt es zwar nicht viele aber es gibt sie :P)

Per se und pauschal wohl nicht. Stabile und erhöhende Dividendenzahler IMHO aber sehr wohl (Ausrreißer passieren: black swan events wie Shel)l. Gibt es halt nur nicht so viele Top Adressen.
Das Periskop auszurichten auf ein von Dir angedeutete Vieleck klingt nach einem Plan:  Tup

stabiler Cashflow
gesunde Bilanz (mein Thema financial health)
Wachstumsmarkt
(Tante Edit: oder aber alternativ Herstellung unverzichtbarer Güter wie Wasser, Strom, Defense)
unter Beweis gestellte shareholderfreundlichkeit (hier Dividendentreue)

So was wie Texas Instruments oder AirProducts zB.

Ansonsten: Dividendenzahler are not created euqal (Stand 15. Juli 2020)

   
#6
Notiz 

RE: Erkenntnisse & Lehren seit 23. März 2020

(12.08.2020, 10:16)Thor3 schrieb: Per se und pauschal wohl nicht. Stabile und erhöhende Dividendenzahler IMHO aber sehr wohl (Ausrreißer passieren: black swan events wie Shel)l. Gibt es halt nur nicht so viele Top Adressen...
 

Hast recht lass es mich so sagen Dividenden allein sind kein Qualiätsmerkmal :), war sicher ein Fehler in der Vergangenheit

"Ja moin,

"nahezu voll investiert .."- warum siehst das so?

SG"

Man hat meiner Meinung nach dann einfach weniger Möglichkeiten im Crash nachzukaufen und persönlich ist mir ein Cashpolster auch lieber
#7

RE: Erkenntnisse & Lehren seit 23. März 2020

Gerade meine YTD-Performance im Depot gecheckt: +0,48%
Vorjährige Verluste hake ich gedanklich ab. Weg ist weg. Kann an der Börse nur noch mit erhöhtem Risiko aufgeholt werden. Wie jeder von uns weiß, 50% Verlust muss mit 100% Gewinn neutralisiert werden. Runter gehts schneller als rauf. Also zukünftig bleibe ich lieber in diversen Value-Unternehmen investiert, auch wenn das gerade Out sein sollte. Kann mich erinnern, da gab es 4% Zinsen aufs Sparkonto, allerdings bei einer Inflationrate von 6%.

__________________
Core: VEMT VWRL
Satellite: BAS BTI EDF ELXC ENB GLX HOT IBM ISP (KD) MMM MBG NESN NNIC SHELL SREN T UNA (WBD) 2777 3988
#8
Notiz 

RE: Erkenntnisse & Lehren seit 23. März 2020

@Div.Income

Passivs Frage nach dem "voll Investiertsein" lag mir auch auf der Zunge.

Mein Mega Problem: Ich kann kein cash halten, ich bin da soooo schlecht drin. Habe ich meine übliche Summe zusammen, dann raus damit. Sehr undiszipliniert und klar: 


  Tup im crash ist cash King.  Tup

Mein Trost für meine Undiszipliniertheit: 

Ich weiß ja nie wann der crash kommt, daher kaufe ich einfach monatlich - Aufschwung, Abschwung - egal. Irgendwann erwische ich auch mal einen crash  Biggrin
#9
Notiz 

RE: Erkenntnisse & Lehren seit 23. März 2020

(12.08.2020, 10:02)Div.Income schrieb: Ohje meine learnings sind grob zusammengefasst:

- nahezu voll investiert sein ist völliger Unsinn Bang
- Dividenden sind kein Qualitätmerkmal
- nur noch in Unternehmen investieren mit starker Cashflowgenerierung, einer gesunden Bilanz und zeitgleichem Wachstumspotential (davon gibt es zwar nicht viele aber es gibt sie :P)


Wenn man sich die Divis anschaut und die Ratings auf die Anleihen der Firmen wird ein Schuh draus.
#10
Notiz 

RE: Erkenntnisse & Lehren seit 23. März 2020

(12.08.2020, 10:34)Thor3 schrieb: Ich weiß ja nie wann der crash kommt, daher kaufe ich einfach monatlich - Aufschwung, Abschwung - egal. Irgendwann erwische ich auch mal einen crash  Biggrin
So schaut es aus :-) 

Alles andere ist doch MT.
Glückwunsch an die, die das beherrschen! 

Ich bin auch da zu blöd für :-(

__________________
Hat sich erledigt. 


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