(03.09.2020, 10:37)Mr. Passiv schrieb: Na das, was wohl so ziemlich alle daytrader machen: Er würfelt.

Wir würfeln alle im Leben, täglich mehrmals.
Wichtig ist nur, ob du langfristig einen positiven oder negativen Erwartungswert hast.
Unglücklicherweise wird dir das erst in der "Endabrechnung" mitgeteilt.

Keine 2 Menschen sind gleich, keine 2 Leben sind gleich. Jedes unserer Leben würde ganz anders aussehen, hätten wir nur an einer Stelle eine andere Antwort auf eine uns gestellte Frage gegeben.
Wenn du 10 Menschen die gleiche Strategie (ob Investment oder Trading) (nach-)handeln lässt, dann kommt am Ende 10 Mal etwas unterschiedliches als Ergebnis raus.

Daraus folgt:
Du musst das lernen, was die Basistools sind: Produkte (Aktien, Optionen, CfDs...), Risikomanagement, Technik, Kosten, Steuern usw.
Darauf aufbauend musst du dir diese Bausteine in eine für dich funktionierende Strategie umbauen.
Und Strategie ist recht einfach gemeint: Wer gerne lange ausschläft, der wird nicht glücklich mit einer Strategie, die die Vorbörse in Europa handelt.

Jede Antwort, die man zum Traden/Investieren erhält ist ein Spiegel der Erfahrungen desjenigen der antwortet. Aber jeder kennt nur seine Wahrheit.
Wenn du mich und C.Ronaldo danach fragst, ob man mit Fussball spielen Geld verdienen kann, dann bekommst du 2 Antworten.
Du kannst beide insofern ignorieren als dass du davon nichts für dich ableiten kannst. Ob du nämlich mit Fussball spielen Geld verdienen kannst hat mit den Antworten nichts zu tun. Du wirst es herausfinden müssen.

Mr. Passiv

dann sind wohl meine Würfel gezinkt. So viel Glück kann man gar nicht haben 

der Koko wirft ja eine Münze, ich handel halt mathematisch (und keine Charts), darum mache ich halt auch keine Millionen. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu risikoavers. Ich will hohe Erträge mit geringstem Risiko. Da läuft meine Strategie wie ein Uhrwerk. Jeden Tag klingelt es in der Kasse, mal mehr mal weniger. Der Weg ist das Ziel und meines ist klar definiert. Jeden Tag 1.000€ sind meine Zielmarke in den nächsten Jahren. Konto muss halt noch wachsen bis man soweit ist. Geduld ist auch im Daytrading gefragt. Bevor jetzt cubanpete wieder kommt, ich weiß für dich ist das alles Pillepalle unter 20k am Tag machst du gar nicht den Rechner an. 

Wir würfeln alle im Leben, täglich mehrmals. - Hallo? Wir machen kaum was anders!

Wichtig ist nur, ob du langfristig einen positiven oder negativen Erwartungswert hast.
Unglücklicherweise wird dir das erst in der "Endabrechnung" mitgeteilt. - Den Erwartungswert kann man vorher oft gut kennen. Wichtig ist, wie man mit dieser Erkenntnis umgeht.

Aber jeder kennt nur seine Wahrheit. - So isses verdammt oft.

Wenn du mich und C.Ronaldo danach fragst, ob man mit Fussball spielen Geld verdienen kann, dann bekommst du 2 Antworten.
Du kannst beide insofern ignorieren als dass du davon nichts für dich ableiten kannst. - Doch, kann ich. In diesem Beispiel wüsste ich dann, dass ich nen geilen Kicker und nen Trottel vor mir habe.
Ob du nämlich mit Fussball spielen Geld verdienen kannst hat mit den Antworten nichts zu tun. Du wirst es herausfinden müssen. - Ich packe nicht auf die rote Herdplatte um herauszufinden, ob/wie sehr Verbrennungen schmerzen.


SG

Verstehe ich durchaus. Traden ist opportunistisch. Wenn es kein entsprechendes Set Up gibt wird auch nicht gehandelt. 

Vergiss nicht das ich sowas mal quasi hauptberuflich gemacht habe.

(03.09.2020, 11:48)Lancelot schrieb: Vergiss nicht das ich sowas mal quasi hauptberuflich gemacht habe.

Das kann ich ja nicht vergessen, weil ich es nicht wusste.
Nur - was sagt mir das?

(03.09.2020, 11:59)Mr. Passiv schrieb: Das kann ich ja nicht vergessen, weil ich es nicht wusste.
Nur - was sagt mir das?

Dass er es nicht mehr tut vielleicht?

(03.09.2020, 12:11)Ste Fan schrieb: Dass er es nicht mehr tut vielleicht?

Schön, wenn DAS eine für dich interessante Neuigkeit ist.

Das sagt uns noch vieles andere mehr:
- er lebt noch
- er hat nen Internetzugang
- diesen benutzt er
- er kann deutsch.
- usw. 

Was davon meinst du ist erwähnungswürdig?

Wie deutest denn du, dass es er, vielleicht, nicht mehr tut?

a) er musste irgendwann anerkennen, dass es deutlich bessere Möglichkeiten gibt, seine Brötchen zu verdienen
b) Er hat damit längst ausgesorgt und schreibt grad mit nem Caipi inner Hand von seinem Surfbrett von Hawaii aus

Was meinst?

Natürlich sollte dir das sagen, dass ich natürlich weiß das viele Strategien nicht skalieren. Weder im Volumen noch in der Frequenz (was ja doch wieder in mehr Volumen endet).

Meine einzige privat gehandelte Strategie war eine Vol Trading Strategie: implizite Vol vs meine Prognose der realized Vol. Da ist eins zweimal im Monat ein Trade rausgefallen. Das war aber nicht beliebig skalierbar. Und das lohnt isch für mich nicht. 

Beruflich habe ich im Moment nur im Energiehandel noch mit Trading zu tun. Früher war das anders. Da war ich an der Entwicklung, Umsetzung und Monitoring von Strategien direkt beteiligt. .

Für den armen Mann der eigentlich Antworten haben will: 

1) Du machst nix falsch!!! Der Großteil der Menschen die auf kürzeren Horizonten sind einfach nicht profitabel. Im institutionellen Umfeld gibt es Hedge Funds und Prop SHops die auf kurzen Horizonten extrem erfolgreich sind (...kein Verlusttag in über 700 Trading Tagen mit mehreren 1000 Trades am Tag etc). 

Im privaten Umfeld ist das aber um Längen schwieriger.  Hier wird glaube ich auch viel Grütze erzählt. Ich kann und will das aber nicht immer überprüfen. Bisher war der Großteil der Menschen einfach Schwätzer.  

Früher konnte man mit einer Schaufel und einem Sieb noch Gold schürfen gehen und reich werden. Heute wird Gold von gigantischen Industriebetriebe mit großen Maschinen geschürft.

IMHO ist es an den Märkten ähnlich.  

2) Du musst keine quantitative Strategie finden, du muss deine Trades aber mit statistischen Methoden auswerten um zu prüfen ob du einen edge hast. Das kannst du auch gerne "Paper traden". Kein echtes Geld verschwenden. 
"Ja aber die PSychologie ist mit echtem Geld anders..."?  
"Psychologie" kann aus einem winning strategy eine loosing strategy machen.
Aber nicht aus einer loosing strategy eine winning strategy.

So lange es nicht im Paper trading klappt GIBT ES KEINEN GRUND DEIN GELD ZU VERZOCKEN!!!

3) Ich denke man darf als diskretionärer Händler nicht nur auf den Price Chart schauen. Alternative Darstellungen von anderen Daten und vor allem dem Orderbuch spielen IMO eine relevante Rolle.

Sowas hier:
http://parasec.net/transmission/order-bo...alisation/

(03.09.2020, 13:41)Lancelot schrieb: Natürlich sollte dir das sagen, dass ich natürlich weiß das viele Strategien nicht skalieren. Weder im Volumen noch in der Frequenz (was ja doch wieder in mehr Volumen endet).

Meine einzige privat gehandelte Strategie war eine Vol Trading Strategie: implizite Vol vs meine Prognose der realized Vol. Da ist eins zweimal im Monat ein Trade rausgefallen. Das war aber nicht beliebig skalierbar. Und das lohnt isch für mich nicht. 

Beruflich habe ich im Moment nur im Energiehandel noch mit Trading zu tun. Früher war das anders. Da war ich an der Entwicklung, Umsetzung und Monitoring von Strategien direkt beteiligt. .

Ok, dann danke!

Das ich den Satz über deine private Strategie nicht mal aussprechen kann wirst mir hoffentlich nicht übel nehmen :-( 
SG