(05.09.2020, 14:05)Mr. Passiv schrieb: Na das ist wirklich ja mal genial!
Nur Deppen setzen im Casino nur auf ROT. Wer genial ist, setzt also auf ROT und SCHWARZ?!
Absolut finde ich das auch.... aber.... hmm.... hab da wohl grad ne Wortfindungsstörung ... also "genial" meinte ich nicht.
Hoffe einfach, dass ich da mal wieder irgendwas wichtiges nicht verstanden habe.
Das Geniale daran ist, daß man es eben nicht in einem Konto macht, sondern quasi sein eigener Advocatus Diaboli ist.
Anders formuliert: ich kaufe heute eine Aktie. Warum? Weil ich glaube, daß sie steigt. Genau zur gleichen Zeit verkauft mir jemand die Aktie. Warum? Weil er glaubt, daß sie fällt. Wenn er auch glauben würde, daß sie steigt, würde er sie mir ja nicht verkaufen.
Aber ich sage: ich Käufer bin schlauer als ihr ganzen Verkäufer, denn ich kaufe jetzt und ihr tut nur verkaufen. Und woher nehme ich meine Weisheit? Die Verkäufer haben sich auch Gedanken gemacht, warum sie verkaufen, vielleicht auch Analysen erstellt, die viel besser sind als meine.
Tradingtechnisch formuliert: wenn Horst über einen langen Zeitraum im Verhältnis von 2:1 verliert, hat sein Gegenkonto die Gewinnerstrategie, wie von Lancelot schon zutreffend beschrieben.
Ich glaube auf ZeroHedge gab es mal das Anti-Gartman-Portfolio, das immer das Gegenteil von Gartmans Empfehlungen gehandelt hat und zumindest für eine gewisse Zeit gut performte - was langfristig daraus wurde, weiß ich nicht mehr. Ich kenne es aber von meiner eigenen Kundschaft, bei der es auch Kandidaten gibt, bei denen man mit einem Anti-Portfolio gut abgeschnitten hätte.
Und die Moral von der Geschicht:
1. Das Gegenkonto erzieht zu mehr Bescheidenheit
2. Es kann auch zu einem schnelleren Erkenntnisgewinn beitragen. Wenn ich Looser bin mit meiner Strategie, sehe ich nicht nur den Looser in mir sondern auch den Winner im Spiegel und frage mich, wie und warum der besser abgeschnitten hat als ich.