Nach deutlichen Kursverlusten am Mittwoch tasteten sich Investoren am gestrigen Handelstag wieder an die Märkte zurück. Die wichtigen Aktienmarktindizes in Europa und den Vereinigten Staaten konnten somit einen Teil der Vortagesverluste wettmachen, während die zentraleuropäischen Währungen auf breiter Front mehrmonatige technische Widerstände aus dem Weg räumen konnten, die Inflationssorgen insbesondere auf kurze Frist weiterhin die tägliche Handelstendenz bestimmt, scheint die bestehende Liquidität an den Märkten noch einen signifikanten positiven, wenn auch sinkenden, Einfluss auf die Finanzmärkte zu haben. Laut Berechnungen haben die Notenbanken seit März 2020 mehr als 27 Billionen US-Dollar in die Märkte injiziert, umgerechnet ein Drittel des globalen Bruttoinlandsprodukts. Die globale Geldmenge ist am Höhepunkt der Pandemie um jährlich mehr als 35 Prozent gewachsen.
Seit dem vierten Quartal des vergangenen Jahres nimmt das Wachstum erneut ab und eine Rückkehr zu den Krisenmaßnahmen ist ebenfalls nicht in Sicht.
Somit befinden wir uns derzeit in einer Normalisierung der Geldpolitik, bei der die Währungshüter die Liquidität stetig aber graduell reduzieren werden.
Das Auslaufen der Pandemieprogramme wird jedoch noch eine Weile andauern und könnte in dieser Übergangsphase die Notenbankbilanzen weiter aufblähen. Laut Prognosen der Bank of Amerika Forschungsabteilung wird nur die kanadische Bank ihre Bilanzen in diesem Jahr nicht weiter erhöhen. Dies steht im Kontrast zu der Expansion der Notenbanken in der Eurozone, England, Japan und den Vereinigten Staaten.
Dass dies ein Abwärtsrisiko für
die prozyklischen Aktienwerte darstellt
wird durch die Reaktion der Märkte
auf die Zinserhöhungsgespräche und die Liquiditätsreduktion in China ersichtlich.
Der chinesische Aktienleitindex CSI300 notiert derzeit 12 Prozent unter den im Februar gefundenen Höhen, was auch auf die zögerliche Haltung der Notenbank, weitere Liquiditätsspritzen zu gewähren, gerechtfertigt werden kann.
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