Als ich vor über dreieinhalb Jahrzehnten mit Anfang 20 mein erstes großes Geld am Terminmarkt verdient hatte, spielte ich ernsthaft mit dem Gedanken, mir dieses Gefährt zuzulegen:
Bevor es jedoch dazu kam, ging ich noch einmal in mich und stellte mir die Frage:
"Wie wahrscheinlich ist es, daß du dieses schöne Auto zu Schrott fahren wirst?"
Und die betrübliche Antwort lautete: "Sehr wahrscheinlich!"
Mein Problem ist: ich bin einschlafgefährdet. Ja, das ist nichts Neues, Einschlafen am Steuer ist die mit Abstand häufigste Unfallursache noch vor Alkohol. Doch bei mir liegt dieses Problem in einer verschärften Form vor. Zwar noch keine Narkolepsie, doch wenn ich müde bin, können mir in fast jeder Situation die Augen zufallen.
Als Kind schon ist das so gewesen. Als meine Geschwister und ich eines Abends in der Dunkelheit zu Fuß auf dem Weg nach Hause waren, wunderte ich mich, weshalb mein Bruder mich plötzlich in ca. 50 Meter Entfernung rief: "Wo bleibst Du denn?" Ich bin schlicht während des Gehens eingeschlafen und irgendwann stehen geblieben, und hätte er mich nicht gerufen, wäre ich irgendwann umgefallen.
Sehr viel später dann habe ich es mal fertig gebracht, am Telefon während des Redens einzuschlafen. Ich erzählte irgendwas, dann fielen mir die Augen zu, ich redete weiter, begann zu nuscheln und musste erst durch mein Gegenüber am anderen Ende der Leitung wieder aufgeweckt werden.
Dieser Umstände eingedenk und einiger Erfahrungen im Auto meines Vaters, dem ich unter anderem als aufmerksamer Beifahrer (zum Glück nicht Beischläfer) gerade noch rechtzeitig ins Steuer greifen konnte, als er mit geschlossenen Augen dabei war auf die Gegenfahrbahn abzudriften, entschloss ich mich dazu, fortan nur noch am Computer selber das Steuer in die Hand zu nehmen. Und weil ich für mein berufliches Dasein auch nicht auf ein Auto angewiesen bin, ist es dabei geblieben. Und nun warte ich sehnlichst auf die Zulassung des ersten komplett selbst fahrenden Autos. Dann werde ich vielleicht doch noch zum Auto"fahrer".