(28.05.2021, 22:50)F.I.A.S.C.O. schrieb: ...
die jüngsten Verwerfungen am Kryptomarkt verdeutlichen, dass Gold & Kryptos bis auf das beschränkte Angebot wenig Gemeinsamkeiten haben. Das digitale Gold wird seinem Namen nicht gerecht.
Die Verwerfungen entstehen, weil sich bei Bitcoin im Vergleich zum Gold die Akzeptanz"geschichte" anders liest.
Die nicht akzeptierte angenommene Überbewertung von Bitcoin wird obwohl in Gold ebenso vorhanden, dort akzeptiert.
Nachfrage nach Gold in Prozent/Jahr
Wenn Gold einen Industriewert von 8% des Goldpreises hat, dann akzeptiert die Investorenwelt, dass der Rest (92%) des Preises ein Inflationshedge oder Wertaufbewahrungsinstrument ist.
Wenn bei Bitcoin der Industriewert 0 Euro ist, dann würden 100% des Preises aus der Bewertung des Inflationshedge und als Wertaufbewahrungsinstrument kommen. (Man könnte auch argumentieren, dass man 8% des Bitcoinpreises seiner Zahlungsfunktion zuschreiben könnte)
Interessanterweise ist bei der Bitcoindiskussion jetzt aber immer wieder zu lesen, dass Inflationshedge nicht nötig ist (weil die Inflation von Zentralbanken gesteuert werden kann wenn nötig) und auch eine Wertaufbewahrung nicht nötig oder nicht berechtigt ist.
Wenn das aber stimmt, dann müsste die gleichen Argumente für Gold gelten und der Goldpreis auf seinen Industriewert fallen.
Die Diskussion findet also zwar auf der gleichen Ebene statt aber die Argumentationsgrundlage wird je nach dem, was man gewohnt oder nicht gewohnt ist beliebig verschoben.
Wir können die Diskussion gerne im Bitcoin-Thread weiterführen, um Boy Plungers Thread nicht zu stören.
Aber die Logik, was mir der Kauf von 10.000$ Wert von Gold vor sagen wir 5 Jahren gebracht hat (was soll der Kauf auf Sicht von 20 Jahren bewirken) ist mir nicht klar? Sicher stellen, dass ich persönlich der Industie in 20 Jahren benötigtes Gold zuführen kann?
Ich führe das noch ein bisschen weiter aus:
Der Wert des Goldmarktes (Goldmenge gefördert mal Preis) beträgt (ich nutze mal die US Namen der Werte) 10 Trillion US$
Laut dem Link oben sind fast 47% davon dem "Investment" zugerechnet (auch wenn man argumentieren könnte, dass die 8%, die die Notenbanken kaufen bestimmt nicht dazu dienen, den Industriebedarf aufrecht zu halten, sondern eine Investition darstellen und dass auch die Mehrheit der Schmuckkäufer Goldschmuck nicht des optischen Reizes alleine wegen kauft - "Fake"gold ist optisch nicht zu unterscheiden aber billiger- sondern weil man dort einen gewissen "Wert" am Finger hat, den man im Notfall zu Geld machen könnte)
Aber ignorieren wir den Rest und nehmen nur die 47% "Investionsmarkt" andere hier nennen es Casino.
Das sind 4.7 Trillion US$, die über den Nutzwert von Gold herausgehen.
Wenn der Nutzwert von Bitcoin generell Null ist, und ich nehm dieses Argument jetzt einfach mal so an.
Dann ist der reine Investitionsmarkt (100%) von Bitcoin im Moment bei 0.66 Trillion US$.
Wenn sich jetzt Bitcoin auf 245.000 US$ pro Coin versiebenfacht, dann ist die gleiche Summe im Goldcasino wie im Bitcoincasino vorhanden.
Da beides, Gold und Bitcoin, limitert ist und bei beiden, warum auch immer, die Nachfrage höher ist als das Angebot, sehe ich nicht warum das nicht passieren sollte.
90% der ganzen Diskussion sind ideologische Grabenkämpfe, 10% sind pure Statistik und Mathematik und die treibt seit 10 Jahren den Preis.