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Im Alter von den Ersparnissen leben
#11
Notiz 

RE: Im Alter von den Ersparnissen leben

(10.03.2022, 14:56)pjf schrieb: Ich habe nicht geschrieben bzw. nicht gemeint, dass ich kein Geld ausgeben kann. Ich habe ähnlich wie von Dir beschrieben genug zum Leben, bin also "finanziell unabhängig."
Aber warum mache ich eigentlich immer weiter? Teilweise ist es natürlich sportlicher Ehrgeiz.

Aber überspitzen wir das Ganze doch mal. Warum will ein Milliardär ein zweite oder eine dritte Milliarde?
Das einizige was ich noch verstehe, ist eine Dynastie zu gründen. Aber meine Kinder sind bestens versorgt, die WOLLEN gar nicht mehr, sondern ihr Leben selber meistern.
Soll ich das verhindern? Stiften/Spenden ist schon sehr in Ordnung, mach ich ja auch. Aber die 15. Sonnenbank im Stadtwald? Wozu?

Und - nein - ich bin nicht selbstmordgefährdet. Ich frage mich nur - wann hat man eigentlich genug?

Die 15. Sonnenbank find ich nu auch nicht soooooo interessant, aber man könnte mit dem Geld bspw., wenn die eigenen Kids "versorgt" sind oder sich selbst versorgen wollen 
ja auch Kids, die diese Möglichkeit nie hatten unterstützen. Viele machen das einfach um einen Fußabdruck zu hinterlassen wenn sie dann letztendlich abtreten.
Ein guter Freund von einem meiner Söhne, der konnte bspw. kein Abi machen weil die Eltern sich das nicht erlauben konnten, das das Kind so lange zur Schule geht. 
In der erweiterten Familie habe ich einen Fall (Alkoholiker) wo der Sohn an einer ordentlichen Ausbildung gehindert wurde usw. 

Fälle findet man da bedauerlicherweise genug. Auch wenn man dann wieder Gefahr läuft als "Gutmensch" verschrien zu werden  Biggrin An die Bank erinnert sich später
kein Mensch mehr, aber die Leute denen du in solchen Beispielen was ermöglicht hast, werden sich da i.d.R. ewig dran erinnern.

Aber ich verstehe das so, das es dir darum ja gar nicht geht. Sondern eher, wie man - wie auch immer - ermittelt das man tatsächlich an diesem Punkt ist und das man das dann auch "umsetzen" kann. 
Zwischen Ratio und Umsetzung ist auch bei mir manchmal noch ein ganz gut spürbarer Unterschied  Rolleyes 

Fakt ist, wenn du dir diese Frage stellst, liegt wohl noch etwas im Argen bzw. bist du derzeit mit der Situation nicht 100 % glücklich. Ich glaube sonst würdest du dir diese Frage nicht (mehr) stellen.

Dir geht es gut, deine Kids sind abgesichert, Geld reizt dich nicht mehr. Da kann schon mal die Sinnfrage aufkommen, kann ich zu 100 % nachvollziehen, aber ne Lösung
wüsste ich dafür keine.

Manchmal haben solche Fragestellungen auch damit zu tun, das grade "Macher" ohne die Verantwortung, die Notwendigkeit Geld zu erwirtschaften usw. sich 
nicht mehr gebraucht fühlen. Nutzlos, nenne es wie du willst. Viele haben auch einfach keinen Plan für die Zeit "danach" grade ehemalige Selbständige....
#12
Notiz 

RE: Im Alter von den Ersparnissen leben

(10.03.2022, 14:48)pjf schrieb: Wann hast DU SELBER denn genug?

Angenommen, Du brauchst x€ im Monat, um zu leben und hast 2*x€ oder 3*x€ zur Verfügung. Warum macht man immer weiter?
Das ist was mich umtreibt.

Und hat nicht jeder irgendwo mentale Probleme?

Selbst wenn ich jetzt eine Zahl nennen würde, zu dem Zeitpunkt wenn das aktuell werden würde wäre durch die Inflation sowieso wieder alles hinfällig.

Da mein jetziges X sowieso ein anderes sein wird als das X was ich für meine finanzielle Freiheit benötige kann ich das auch nicht heranziehen.

Im Moment ist das sowieso noch nicht in Griffweite, aber irgendwann wird es soweit sein das ich den spitzen Bleistift ansetze.
Das wird dann voraussichtlich X(Thailand)+Sicherheitspuffer sein. Aber auch gar keinen Fall 2*X.

Zwischen 1*X und 2*X liegen mehrere Jahre Ansparphase.
Also läuft es auf X>1;X<2 hinaus.

__________________
Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
#13
Notiz 

RE: Im Alter von den Ersparnissen leben

(08.03.2022, 19:41)pjf schrieb: Im aktuellen Spiegel gibt es eine Beilage "SPIEGEL Geld". Da Zeitschrift bzw. hinter einer Bezahlschranke hier nur der Appetizer vom Artikel

»Niemand will ans Sterben denken«
Der Wissenschaftler Heiko Thomas hat die Geldgewohnheiten von Rentnerinnen und Rentnern untersucht. Das Ergebnis: Viele wollen ihr Geld nicht ausgeben, sondern sparen sogar noch weiter. Aber für wen?

[*]SPIEGEL: Herr Thomas, in der Werbung sieht man oft Rentnerinnen und Rentner, die im Cabrio dem Sonnenuntergang entgegendüsen – die Botschaft: Wer klug spart im Arbeitsleben, kann es später krachen lassen. Leben Ruheständler tatsächlich so, wie es diese Bilder suggerieren?

[*]Thomas: Nein, überhaupt nicht. Wir haben bewusst wohlhabende Leute für unsere Studie ausgewählt, weil wir wissen wollten, wie sie ihre Ersparnisse – das waren mindestens 50.000 Euro – im Alter ausgeben. Aber die Befragten hatten regelrecht Hemmungen, das Geld anzutasten. Die meisten legten auch in der Rente sogar noch viel mehr Geld beiseite, als sie müssten. Sie fürchten, dass noch alles Mögliche passieren könnte, wofür man das Geld braucht.


[*]Ich denke da momentan sehr viel drüber nach. Verselbstständigen sich evtl. meine Börsengeschäfte?

Ich will nicht als "reichster Mann auf dem Friedhof liegen".
Vererben bringt auch nur viel Unglück.
Am liebsten alles verbrauchen. Aber ich tue es nicht.

Ich stelle mir gerade die Sinnfrage bzgl. meines Börsendaseins.

Hat hier wer Meinungen dazu?

Eine Meinung hat bestimmt jeder dazu. Hier mal meine:

Diese Rentner, die der Spiegel ausgewertet hat, sind eine andere Generation als 'wir'. Das ist nicht vergleichbar. Unter 'wir' spanne ich mal den Bogen von 40 bis 60 und denke, das trifft die meissten hier. Diese alte Rentner-Generation, die möglicherweise noch den Krieg erlebte oder zumindest zeitnah dazu aufgewachsen ist, da gab es noch die 'knallharten Sparer'. Die haben sich praktisch nichts gegönnt, selbst bei dickem Kontostand, immer eine 'schwere Krise' im Blick (die natürlich nie kam). Vergleichbar den heutigen Frugalisten, die - in meinen Augen - jedoch nur einen bestimmten Lifestyle gewählt haben, die hatten wahrscheinlich nie die echte Erfahrung 'Hunger' oder 'Existenzangst' erlebt.
Diese alten Rentner haben das gelebt, ohne jedem davon erzählen zu müssen (wie viele 'Frugalisten'), für die war es das normalste der Welt.

Für unsere heutige Generation gilt doch eher, dass nur der eine Million macht, der dann auch die zweite und dritte dranhängt. Kurzer Nachtrag: Vielleicht sollte man inzwischen eher eine Milliarde sagen, da einem eine Million ja schon alleine durch Erbe zufallen kann, also ohne eigenes Zutun (damit kein falscher Verdacht aufkommt: mir ist das nicht passiert). So einen 'Millionen-Macher' kann man nur stoppen, wenn's dem gesundheitlich einen Schuss vor den Bug verpasst. Auch ein Millionär kann im Hamsterrad sitzen, und sich über das grünere Grün von Nachbars Garten ärgern, oder die schickere Uhr oder was auch immer. Wenn man da drüber steht, hat man schon viel gewonnen.

Was lerne ich daraus für die Börse? Ehrlich gesagt - nicht viel. Ich handle 'meinen Plan', auch wenn der nicht besonders gut ist. Ganz schlecht ist er schliesslich auch nicht, hoffe ich, zumindest bis jetzt immer im Plus. Und grundsätzlich kommtmehr rein, als rausgeht. Damit bin ich schon mal zufrieden. Und wenn ich wirklich etwas will, gönne ich mir das auch. Allerdings stelle ich auch da fest - mit zunehmendem Alter sind die wirklich schönen Dinge weniger die materiellen Sachen, sondern die Dinge, die man eben nicht mit Geld kaufen kann. Von daher wird es bei mir eher nicht so ausgehen, dass der berühmte letzte (und ungedeckte) Scheck an den Bestatter geht.

PS: bin allerdings auch nicht gerade in der Situation, der Gemeinde Sonnenbänke zu spendieren. Vielleicht habe wir da eine ganz unterschiedliche Basis.
#14
Notiz 

RE: Im Alter von den Ersparnissen leben

(08.03.2022, 19:41)pjf schrieb: Ich stelle mir gerade die Sinnfrage bzgl. meines Börsendaseins.

Hat hier wer Meinungen dazu?

Der alte weiße weise Mann würde sagen:

"Tun Sie stets das, womit sie sich selbst am wohlsten fühlen."

Für den Sparfuchs, der sprichwörtlich schlaflose Nächte bekommt, weil er das Supersonderangebot, was üblicherweise 300 € kostet und er selbst für sensationelle 150 € erworben hat, im Internet nach 5-stündiger Suche noch einmal für 10 € billiger entdeckt, und eben diese 10 € "sinnlos für den Verkäufer verschwendet" hat statt sie aufs Sparbuch zu tun, gilt was anderes als für den Lebemann, der mißmutig am Wochenende zu Hause herumhängt statt es ordentlich krachen zu lassen, weil alle seine Kumpels entweder krank oder weggefahren sind und er es versäumt hat, seine 300 € zu verprassen, denn man lebt ja nur einmal....

Dazu eine nette Anekdote aus meiner frühesten Kindheit:
Ich war mit meinem Vater unterwegs und wir kamen zu spät nach Hause - statt wie geplant am Mittag erst am Nachmittag.
Ich todtraurig: "Mein schönes Mittagessen...."  Das gab es nun nicht mehr. Cry-baby
Klar, man konnte in den nächsten Tagen, Monaten und Jahren noch viele Male zu Mittag essen, aber DIESES Essen war unwiderbringlich verloren. Frown 
WAS WILL ICH DA MIT GELD??!!

Also - um es wieder mal mit Göhte abzuschließen:

Eines schickt sich nicht für alle!
Jeder sehe, wie er's treibe,
Jeder sehe, wo er bleibe,
Und wer steht, daß er nicht falle.
#15
Notiz 

RE: Im Alter von den Ersparnissen leben

(10.03.2022, 14:43)pjf schrieb: Mein Nachdenken bezog sich auf den Punkt "wenn die finanzielle Unabhängigkeit da ist, warum macht man immer weiter?"



Klingt komisch, ist aber ernst gemeint: Die Antwort ist wohl, zu akzeptieren, dass es darauf keine befriedigende Antwort gibt.



Zum einen finden sich immer Gründe, das finanzielle Polster weiter aufzusteppen, zum anderen ist der Mensch irrational und ein Gewohnheitstier, macht also i.d.R. das weiter, was er immer gemacht hat.

Bedeutet auch, dass Fehler immer wieder wiederholt werden (bei der Masse zumindest).

__________________
[Trading Robots  &  David Fish list]
#16
Notiz 

RE: Im Alter von den Ersparnissen leben

(10.03.2022, 20:45)Speculatius schrieb: Dazu eine nette Anekdote aus meiner frühesten Kindheit:
Ich war mit meinem Vater unterwegs und wir kamen zu spät nach Hause - statt wie geplant am Mittag erst am Nachmittag.
Ich todtraurig: "Mein schönes Mittagessen...."  Das gab es nun nicht mehr. Cry-baby
Klar, man konnte in den nächsten Tagen, Monaten und Jahren noch viele Male zu Mittag essen, aber DIESES Essen war unwiderbringlich verloren. Frown 
WAS WILL ICH DA MIT GELD??!!

Kindermund tut Wahrheit kund!
Das wirkliche Leben ist so einfach - Kinder können es besser wahrnehmen.
Peer Group-Denke Wonder Bang

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Alles ist Zahl - die Vollkommenen --> 6; 28; 496; 8128; 33550336; 8589869056






#17
Notiz 

RE: Im Alter von den Ersparnissen leben

Ein interessanter Artikel von Gerd Kommer zum Thema Kapitalverzehr vermeiden: Kein erstrebenswertes Anlegerziel


Zitat:Fazit
Wer mit sich selbst ehrlich sein will, wird ein langfristiges Kapitalverzehr-vermeiden-Ziel von Vorneherein unter Berücksichtigung des negativen Kaufkrafteffekts der Inflation formulieren.

Supersichere, risikoarme Portfolios schützen Entnahmedepots zwar vor dem Risiko des anfänglichen, schockartigen Kapitalverzehrs, erhöhen jedoch zugleich die Wahrscheinlichkeit (das Risiko), dass selbst bescheidene Endvermögensziele nicht erreicht werden, es also zu langfristigem Kapitalverzehr kommt.

Wer in einem Entnahmekontext langfristigen Kapitalverzehr in Bezug auf ein Endvermögensziel vermeiden will, kommt um ein aktienlastiges Portfolio nicht herum. Die damit einhergehende Volatilität des Depotwertes wird jedoch häufig zu anfänglichem Kapitalverzehr führen. Auch der vorübergehende Verzicht auf Entnahmen wird dieses Grundproblem nicht heilen.

Rationale Anleger mit Entnahmeabsicht akzeptieren entweder die Möglichkeit des anfänglichen Kapitalverzehrs oder die Möglichkeit des langfristigen Kapitalverzehrs (das mögliche Nichterreichen des Endvermögensziels). Beide Arten von Kapitalverzehr zugleich abzulehnen, bedeutet einen unlösbaren Zielkonflikt.

Bei Investments, die keinen Cash-Flow erzeugen, endet die kein-Kapital-verzehren-Vorstellung von Vornherein im Sachlogik-Nirwana. Ähnliches gilt bezüglich der verbreiteten Ansicht, dass bei Immobilieninvestments Kapitalverzehr de facto nicht vorkommen könne.

Weil KVV ein alles in allem in sich widersprüchliches und zudem zwischen den Beteiligten oft unklar definiertes Konzept ist, empfiehlt es sich, darauf zu verzichten. Besser wäre es, sich auf diejenigen Stellhebel zu konzentrieren, die bei der Steuerung von Rendite und Risiko eines Depots mit Entnahmeabsicht tatsächlich helfen.

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  Dein Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anders. 
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Die Charts in meinen Beiträgen stammen von Seeking Alpha
#18
Notiz 

RE: Im Alter von den Ersparnissen leben

(15.04.2022, 15:49)7rabbits schrieb: Ein interessanter Artikel von Gerd Kommer zum Thema Kapitalverzehr vermeiden: Kein erstrebenswertes Anlegerziel

nach Argument 3
rechne 20K€ Zins aus 1Mio€
habe ich aufgehört weiterzulesen

Monte_Carlo, Roller coaster.....
ich finde für jedes Ziel eine Formel

 Sequence of Returns Risk Wonder


Angehängte Dateien
.pdf   Sequence of Returns Risk.pdf (Größe: 96,59 KB / Downloads: 13)

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#19
Notiz 

RE: Im Alter von den Ersparnissen leben

Nochmal Gerd Kommer, zu seinem Portfolio:


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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.


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