(08.12.2022, 18:03)Ste Fan schrieb: Klar, irgendwann wirds daemlich...aber im Kern gehts mir zumindest um was anderes.
Aufwand/Return ist ne elementare Sache. Welcher Aufwand/Einsatz ist notwendig um erfolgreich zu Traden? Mini-max oder Max-mini?
Wie komplex die Sache wird haengt mitunter von der Strategie ab, und je nach Timeframe und Kapitalbasis sieht die anders aus. Traden ist kein Selbstzweck oder Lebensziel (obwohl - fuer manche hier schon ).
Willst das alles ausblenden weil es zu ner daemlichen Diskussion fuehrt? Dann lieber ueber 20 Seiten darueber philosophieren wie komplex und burn-out maessig das alles ist?
Es ist eine Diskussion die nur Zeit und Energie kostet aber keinen Mehrwert hat - deswegen auch mein letzter
Beitrag zu diesem Thema.
Wäre es Dir lieber zu sagen - alles easy - ruckizucki und Du bist ohne Aufwand, Stress ein erfolgreicher Trader der
Schubkarrenweise das Geld nach Hause fährt? Wohin soll so eine Diskussion führen?
Mit der entsprechenden Einstellung - wenn Du Dich reinkniest und viel Zeit und Energie reinsteckst kannst Du
auch innerhalb 2-3 Jahre "erfolgreich" sein - Frage ist was ist Erfolg? Für mich ist es dann erfolgreich wenn Du
es geschafft hast Deine Verluste zu minimieren. Wenn Du einen Plan hast, eine Strategie, den Markt mit einem
Blick lesen kannst und weißt was Du zu tun hast. Dein Trading konditioniert ist, die Psyche im Grunde keine
große Rolle mehr spielt - das schaffst Du nicht nach 2-3 Jahren. Mit der entsprechenden Erfahrung die sich
über die Jahre aufbaut kannst Du auch mit "relativ einfachen Charts" und solidem RM/MM gut über die Runden
kommen. Das reicht Dir - gut. Mir hat es nicht gereicht. Ich bin mit meinen Chartsetups weiter gegangen -
habe das während dieser "anstrengenden" Art des Tradings permanent weiterentwickelt - über das "normale"
Trading hinaus nochmal mind. doppelt und dreifach so viel Zeit an den Charts gebastelt. Nach der Tradingsession,
Nachts, am Wochenende, vor der Tradingsession - inkl. Trading 12,14,16 Stunden auch am Samstag, Sonntag
reingesteckt. Das Du dann nach 10 Jahren auf einem ganz anderen, viel einfacheren Level arbeitest ist doch
logisch oder nicht? Muss das sein? Für mich ja - weil mich das "anstrengende" Trading zu viel Energie gekostet
hat und ich nicht glaube das ich das auf lange Sicht weitergemacht hätte wenn ich auf diesem Level geblieben
wäre. Für Dich ist das philosophieren? Nett. Dann bin ich also auch noch Philosoph. Für mich ist oder war das
meine Realität - mir hat es Spass gemacht immer wieder neues auszuprobieren, eigene Werkzeuge zu entwickeln,
alles immer weiter zu verfeinern. Mache ich immer noch. Gibt auch mal Phasen in denen es über Wochen auch
mal Monate "Stillstand" gibt - dann packt es mich wieder - weil Du nie auslernst, immer wieder Neues entdeckst,
durch die Erfahrung, durch die Werkzeuge und deren Einsatz noch mehr Detail entdeckst - was dann wieder
in weitere Verbesserungen führt - usw. usf. Aber das ist ja auch in jedem anderen Job so - machst Du Dienst
nach Vorschrift wirst Du über ein entsprechendes Level - vom Können, Wissen, Einkommen her nicht hinaus
kommen. Kniest Du Dich rein erreichst Du mehr. Musst Du Dich dazu zwingen ist es schwierig die Motivation
dafür zu finden. Bist Du intrinsisch motiviert ist es kein Zwang. Für Dich nicht nachvollziehbar - nur rumphilosphieren?
Dann ist das eben so für Dich
(08.12.2022, 18:03)Ste Fan schrieb: Stell dir den Neuling vor der 500k hat (sei es geerbt, Bausparvertrag zugeteilt oder was auch immer)...was ist fuer den prinzipiell die beste Moeglichkeite an der Boerse zu agieren?
Kann der hier im Forum gar nicht rausfinden...weil entweder gehts darum dass Daytrader so toll sind dass sie schnell mal 10k auf 30k hochtraden, oder das ein minimales Konto reicht um von zu leben.....oder er liest das Traden wohl die anfordernste Taetigkeit auf dem Planeten ist, nur die haertesten durchkommen und dass man ohne 10 Jahre Vorbereitung/Angstschweiss/Erektionsprobleme in Kauf zu nehmen eh keine Chance hat.
Dass wahrscheinlich 80% der (Boersen-)Postings hier im Forum schlichtweg fuer Trader irrelevant sind - egal welches Timeframe - kann der ja nicht mal erkennen.
Das CT ab ner gewissen Komplexitaet keinen Mehrwert mehr bringt steht auch in genug Buechern..braucht man dann ja auch nicht mehr zum tausendsten Male diskutieren....einmal Market Wizards lesen und gut ist...
Dein Ernst? Ich würde ihm empfehlen das Geld in eine Immobilie zu stecken. Oder in der aktuellen Situation das Geld zu parken -
ich weiß Inflation - schlechte Idee - aber würdest Du ihm in der aktuellen Marktphase empfehlen die 500k in Aktien zu stecken?
Mit dem Risiko das es zwischendurch auch über 25% runter gehen kann? Macht nix langfristig geht es wieder hoch?
Naja - das sehe ich dann schon anders.
Auf jeden Fall würde ich ihm nicht empfehlen als Neuling dieses Geld im Daytrading einzusetzen. Überhaupt - zeige mir einen
Beitrag von mir bei dem ich irgendjemandem empfohlen habe zu daytraden - nur einen einzigen! Im Grunde mache ich das
Gegenteil - weil ich weiß wie schwer es am Anfang und in den ersten Jahren ist. Findest Du es ist Werbung fürs Daytrading
wenn ich sage das man mit 10 Jahren bis zum Erfolg (ab dem es dann "relativ einfach" wird) rechnen muss - 10 Jahre in
denen man viel Zeit und Energie reinstecken muss? Das man in dieser Zeit auch tiefste Tiefen durchmachen muss?
Animiert Dich das dazu anzufangen?
Und auch generell empfehle ich - egal mit welchem Trading-/Anlagehorizont man unterwegs sein will - sich intensivst mit den
Basics zu beschäftigen und nicht blind ohne Ahnung ohne Plan rumzuzocken - so wie es auch hier ein paar machen oder
gemacht haben - wie ich es auch selbst am Anfang gemacht habe. Ich hatte vor der Internetblase nur Glück das ich die
richtigen Entscheidungen getroffen habe - genauso wie jemand der nach Platzen der Internetblase Glück hatte oder nach
der Lehman-/Finanzkrise Glück hatte wenn er zu diesem Zeitpunkt angefangen hat als das Tal der Tränen durchschritten
war und es wieder aufwärts ging.
Mit Sicherheit werden einige die Anfang dieses Jahres eingestiegen sind weniger Glück gehabt haben. Sie wie auch ich kein
Glück hatte als ich zwar kurz vor dem Platzen der Internetblase ausgestiegen aber dann nach ein paar Monaten wieder
die ersten Positionen aufgebaut habe.....
Was über CT in Büchern steht - müssen wir nicht drüber reden - es geht viel mehr als in irgendeinem Buch drin steht
das ich kenne. Es geht vor allem sehr viel mehr sehr viel anders. Aber Du kannst denken und glauben was Du willst.
(08.12.2022, 18:03)Ste Fan schrieb: Was ist fuer dich ne sinvolle Diskussion?
Deinen Postings wuerde ich jetzt primaer entnehmen das alles rund ums Tradings sehr komplex ist, Daytrader doch irgendwie die Elite weil je kurzfristiger je komplexer...
Und wer behauptet dass alles geht auch wesentlich einfacher und Kapital ist extrem relevant hat keine Ahnung?
Viele Wege führen zum Erfolg. Wenn es jemand auf eine einfache Weise schafft - Glückwunsch!
Allerdings habe ich den Eindruck das sich die meisten nur aufgrund der Gier nach dem schnellen Geld
unvorbereitet und naiv hineinstürzen sich mind. eine blutige Nase holen und über kurz oder lang
wieder aufgeben. Möglich das es auch welche gibt die schnell eine einfache Edge finden und damit
erfolgreich UND zufrieden sind. Ich habe nicht dazu gehört. Soll ich dann was anderes erzählen?
Meine Realtät ist meine - die Realität eines anderen kann anders aussehen. Was denkst Du wird ein
Anfänger lieber lesen? Das es schwer, anstrengend ist, viel Zeit und Energie braucht oder das es
auch viel einfacher und schneller geht? Mit welcher Einstellung denkst Du wird man wahrscheinlicher
das Ziel ein erfolgreicher Trader zu werden erreichen?
Elite? Nur weil ich sage das man in vielerlei Hinsicht viel mehr Aufwand betreiben muss oder sollte?
Und wenn jemand sagt das man dies nicht muss ist er bodenständiger und trotzdem genauso
erfolgreich? Aber viel einfacher und schneller? Hauptsache er hat ein dickes Konto und das reicht?
Was ich auch immer wieder sage - viele Wege führen nach Rom. Wenn Du es mit einem dicken
Konto und ganz einfach schaffst erfolgreich zu sein dann meinen herzlichen Glückwunsch!
Und jetzt? Soll ich zugeben das ich keine Ahnung habe und nur Quatsch erzähle und jedem
empfehle sich mit möglichst wenig Aufwand in dieses Abenteuer zu stürzen? Oder was soll der
Weisheit letzter Schluss sein?
(08.12.2022, 18:03)Ste Fan schrieb: EDIT:
Zum Thema Einkommen: Wie viele der Arbeitnehmer in D haben ueber EUR 4000 Netto im Monat?
Wenn da manche mit 4-8k Netto heimgehen - die sollten dann nach 20 Jahren im Job auch genug Cash auf der Seite haben um ohne Verzweiflung an die Boerse zu gehen....
Willst nochmal nachrechen?
OK - für mich ist Trading ein Geschäft und nicht mit einem normalen Job im Büro zu vergleichen.
Als Trader bist Du im Grunde Unternehmer - meine Meinung. Zu viel Elite für Dich?
Du trägst ein unternehmerisches Risiko. Du hast kein 13. Gehalt, keine Altersvorsorge, kein Weihnachtsgeld,
gerade am Anfang viel Stress, viel Druck, musst viel Energie, Arbeit und Zeit investieren - hast gerade am Anfang
auch einige relativ magere Jahre. Sorry - siehst Du ja anders - weil einfacher und so.....
Ich würde den Job eines Traders mit dem eines Angestellten mit anspruchsvollen Aufgaben und viel Verantwortung
oder eben dem eines selbständigen Unternehmers gleichsetzen - für Dich zu hoch gegriffen? Zu sehr Elite?
Natürlich habe ich in meinem Umfeld auch "Normalos" - einfache Angestellte mit unter 4000 Euro Brutto und
auch welche die unter 3000 Euro verdienen. Die einfach in Jobs sind in denen man nicht mehr verdient und/oder
sich kein Bein ausreißen um mehr zu erreichen. Man will ja Leben und nicht nur Arbeiten. Work-Life-Balance und
so. Die nach Hause kommen auf die Couch liegen, den Abend vor dem TV totschlagen oder PlayStation zocken.
Ich hatte nie eine Spielekonsole - hatte dafür nie Zeit - klar gab es auch mal Treffen mit Freunden, Zockerparties
bei denen ich auch mal mitgezockt habe - aber weil mir die Übung fehlt hatte ich da keine so große Lust das
länger zu tun. Hab mich lieber mit anderen unterhalten die auch nicht so die Oberzocker waren. Oder auch mal
gerne zugeschaut wenn die anderen ihre Egoshooter gespielt haben - spannend wie ein Actionfilm weil sie es nach
vielen tausend, zigtausend Stunden in vielen Jahren auch konnten. Aber ich würde behaupten das ich insgesamt
nicht mal 100 Stunden an einer Konsole gezockt habe - wahrscheinlich waren es sogar nur wenig mehr wie
50 Stunden. Wie gesagt - anderes war mir wichtiger. Das schaffen andere ganz locker in einer Woche - nach der
Arbeit und am Wochenende.
Dann gibt es aber auch noch die anderen in meinem Umfeld. Unternehmer, Selbstständige, Ingenieure, leitende
Angestellte, Vertriebsprofis, Geschäftsführer. 60 bis 80 Stunden-Woche, wenig Freizeit, die auch am Samstag
oder Sonntag für ein paar Stunden ins Geschäft fahren um in Ruhe zu arbeiten oder im Home-Office arbeiten
wenn sie Wochenende oder Feierabend haben. Frau und Kinder die aufs Gymnasium gehen, Nachhilfe bezahlt
bekommen oder studieren und finanziell unterstützt werden. Eigenheim, Steuersparimmobilie, Cabrio, hohe
Beträge für die Altersvorsorge um auch im Alter einen entsprechenden Lebensstil führen zu können, etc. pp.
Die könnten mit 4000 Euro noch nicht mal ihre Fixkosten bezahlen.
Als ich nach meiner Bankausbildung in der Finanzberatung tätig war - bei einem Finanzdienstleister für die eher
gehobene Kundschaft habe ich nochmal eine ganz andere Welt kennen gelernt. Meine Arbeitskollegin hatte, das
war 1998 oder 1999, ein Bruttoeinkommen von 800.000 DM. Ein externer Finanzvermittler für den wir der
Makler waren hatte eine Kundin mit einem Jahresbrutto von 16 Mio. DM. Das hat mich wirklich aus den Socken
gehauen. Er hat für eine Vertragssumme von 4,5 Mio Euro eine Provision von um die 250.000 DM kassiert.
Ein anderer Kunde war aus Hamburg - Warenkontor irgendwas - 1,6 Mio Jahreseinkommen. Ein SAP-Projektleiter
der Dipl.-Mathematiker war hatte 480.000 DM. Ein Bereichsleiter bei Siemens hatte über 200.000 DM Jahreseinkommen.
Usw. Usf.
Das einfach nur mal so nebenbei erzählt - wenn man sich reinkniet - sicher auch eine Portion Glück hat - viel
Arbeit, Zeit und Energie in den Erfolg investiert anstatt zig Stunden in der Woche an der Konsole zu zocken,
dann erreicht man auch was - am Ende auch finanziell. Wenn Du das Trading ernst nimmst, Zeit, Arbeit, Energie
reinsteckst und auch eine Portion Glück dabei hast die richtigen Wege zu gehen - dann erreichst Du auch hier
finanziell mehr als der Durchschnitt.
Wenn Du dementsprechend als Trader unterwegs bist, der ebenfalls viel Zeit und Energie reinsteckt - wie gesagt
alles selbst zahlen muss (KV, Altersvorsorge, etc.pp.) dann sollten es über kurz oder lang mind. 400-500 Euro
im Durchschnitt täglich sein damit es sich anfängt zu lohnen - ist es weniger würde ich mir überlegen ob es nicht
was anderes gibt. Ein Monatsergebnis von 4300 Euro im Monat vor Abzug von Steuern, KV, etc. ist defnitiv zu
wenig. Sorry wenn das überheblich klingt.