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Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 09:18
Hallo liebe Leute,
momentan überschlagen sich die Ereignisse - Wagner-Chef Prigoschin bereitet seinen "Marsch auf Moskau" vor....wie geht es weiter in Rußland und welche Folgen hat das für die internationalen Finaznmärkte?
Ich möchte alle Diskutanten ausdrücklich darum bitten, hier nicht zu diskutieren, ob Putin oder Selensky oder die Nato doof oder toll sind - das hat hier nichts zu suchen - sondern die aktuellen Entwicklungen in Rußland im Hinblick auf den Markt. Deshalb habe ich auch die Überschrift "Was machen die Märkte" gewählt.
Mein Tipp aktuell:
Raus aus Europa - rein in USA - DAX und EUStoxx down, Dow und S&P up.
Während des Kalten Krieges gab es am Aktienmarkt ja den berühmten Deutschland-Abschlag - deutsche Unternehmen wurden durch die Bank mit einem geringeren KGV als z.B. amerikanische bewertet wegen der Lage als "Frontstaat". So was ähnliches könnte eventuell wieder bevorstehen.
Grund: die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes von Atomwaffen in Europa ist wieder gewachsen.
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 10:18
(24.06.2023, 09:18)Speculatius schrieb: Hallo liebe Leute,
momentan überschlagen sich die Ereignisse - Wagner-Chef Prigoschin bereitet seinen "Marsch auf Moskau" vor....wie geht es weiter in Rußland und welche Folgen hat das für die internationalen Finaznmärkte?
Ich möchte alle Diskutanten ausdrücklich darum bitten, hier nicht zu diskutieren, ob Putin oder Selensky oder die Nato doof oder toll sind - das hat hier nichts zu suchen - sondern die aktuellen Entwicklungen in Rußland im Hinblick auf den Markt. Deshalb habe ich auch die Überschrift "Was machen die Märkte" gewählt.
Mein Tipp aktuell:
Raus aus Europa - rein in USA - DAX und EUStoxx down, Dow und S&P up.
Während des Kalten Krieges gab es am Aktienmarkt ja den berühmten Deutschland-Abschlag - deutsche Unternehmen wurden durch die Bank mit einem geringeren KGV als z.B. amerikanische bewertet wegen der Lage als "Frontstaat". So was ähnliches könnte eventuell wieder bevorstehen.
Grund: die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes von Atomwaffen in Europa ist wieder gewachsen. Meine predictive Power bei sowas =0. Sowohl was die politischen Ereignisse betrifft als auch was die eventuellen Ereignisse für Asset Klassen bedeuten, die ich handeln kann.
Ich stehe also an der Seitenlinie. An meinem ETF Portfolio ändert sich nix.
Was ich über meine Frau so aus russischen Medien, Bloggern und Telegramm Kanälen mitbekommen habe: viele der nationalistischen Kräfte in RU sind große Fans vom Wagner Chef. Viele denken dass wenn man ihm die Führung überlassen würde, dann wären sie längst in Paris ( O Ton eines Bloggers). Also der hat schon Rückhalt in der Bevölkerung. Er inszeniert sich ja auch entsprechend (ähnlich wie Selenzky mit Frontbesuchen etc).
Dynamit in seinen Statements aus russischer Sicht: - Die Verluste seien viel höher als berichtet
- Die konventionelle Militärführung führe Krieg gegen die ukrainische Zivilbevölkerung und begehe Kriegsverbrechen
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 11:01
(24.06.2023, 10:18)Lancelot schrieb: Meine predictive Power bei sowas =0. Sowohl was die politischen Ereignisse betrifft als auch was die eventuellen Ereignisse für Asset Klassen bedeuten, die ich handeln kann.
Ich stehe also an der Seitenlinie. An meinem ETF Portfolio ändert sich nix.
Was ich über meine Frau so aus russischen Medien, Bloggern und Telegramm Kanälen mitbekommen habe: viele der nationalistischen Kräfte in RU sind große Fans vom Wagner Chef. Viele denken dass wenn man ihm die Führung überlassen würde, dann wären sie längst in Paris ( O Ton eines Bloggers). Also der hat schon Rückhalt in der Bevölkerung. Er inszeniert sich ja auch entsprechend (ähnlich wie Selenzky mit Frontbesuchen etc).
Dynamit in seinen Statements aus russischer Sicht:- Die Verluste seien viel höher als berichtet
- Die konventionelle Militärführung führe Krieg gegen die ukrainische Zivilbevölkerung und begehe Kriegsverbrechen
Edith: was viele vielleicht nicht wissen: Russland hat einen Sicherheitsapparat der sehr am Sowjetischen System ausgerichtet ist. Das war konstruiert um Machtkonzentrationen zu vermeiden. Die Polizei hat eine Paramilitärische Miliz (OMON) die auch in der Ukraine im Einsatz war. Und vor allem hat das Innenministerium einen großen militärischen Arm mit gepanzerten Fahrzeugen (MVD). Als wichtiger Schutz und politisch loyale Elite galten früher auch immer die Luftlande Divisionen und die Marineinfanterie. Die Frage ist auch wie viele schwere Waffen die Wagner Gruppe hat
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 13:29
Ich denke dass es erst Auswirkungen auf die Märkte geben wird sobald sich abzeichnet wer gewinnt.
Man könnte sich also fragen was die Folgen wären wenn entweder Putin oder Prigoschin gewinnt. Könnten beide verlieren gegen einen lachenden Dritten?
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 13:42
Meine Befürchtung ist diese:
Putin muß jetzt alle Truppen zusammenziehen, um Moskau gegen Prigoschin zu verteidigen. Damit bleibt nichts mehr für die Ukraine übrig. Diesen Moment der Schwäche versucht Selensky zu nutzen um große Teile der russisch besetzten Ukraine zurückzuerobern. Das weiß auch Putin. Daraufhin könnte er einen angekündigten oberidischen "Atomtest" zum Beispiel über dem Schwarzen Meer starten und zu Selensky sagen: "Sieh genau hin, dieser Test kann zukünftig auch auf anderem Gebiet stattfinden. Und jetzt laß sofort diesen Unfug in der Ukraine und geh' wieder zurück, wo du vor zwei Monaten hergekommen bist."
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 13:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.06.2023, 14:02 von Lancelot.)
(24.06.2023, 13:42)Speculatius schrieb: Meine Befürchtung ist diese:
Putin muß jetzt alle Truppen zusammenziehen, um Moskau gegen Prigoschin zu verteidigen. Damit bleibt nichts mehr für die Ukraine übrig. Diesen Moment der Schwäche versucht Selensky zu nutzen um große Teile der russisch besetzten Ukraine zurückzuerobern. Das weiß auch Putin. Daraufhin könnte er einen angekündigten oberidischen "Atomtest" zum Beispiel über dem Schwarzen Meer starten und zu Selensky sagen: "Sieh genau hin, dieser Test kann zukünftig auch auf anderem Gebiet stattfinden. Und jetzt laß sofort diesen Unfug in der Ukraine und geh' wieder zurück, wo du vor zwei Monaten hergekommen bist."
Russland war über den gesamten Kriegsverlauf auch mit Wagner Truppen nicht in der Lage ernsthafte Fortschritte zu erzielen. Angeblich hat die Ukraine noch nicht mal 1/4 der neu ausgerüsteten Kräfte zum Einsatz gebracht. Die Offensive fing ja gerade erst an. Ob das funktioniert hätte? Die ganzen Militärexperten waren da ja nur bedingt optimistisch (keine Lufthoheit etc)
Wenn Putin nun auch noch an der Heimatfront Probleme hat werden drastische militärische Erfolge der Ukraine ohne Frage wahrscheinlicher. So oder so: innenpolitisch ein Desaster für Putin.
Meine Frau sagt: der kasachische Präsident sagt, er würde nix machen wenn RU den Bündnisfall ausruft. Das wären interne Probleme. Schaun was Kadirov sagt.
Ok. Er bleibt wohl Linien Treu
https://www.spiegel.de/ausland/reaktion-...9028c10e62
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 14:16
(24.06.2023, 13:57)Lancelot schrieb: Russland war über den gesamten Kriegsverlauf auch mit Wagner Truppen nicht in der Lage ernsthafte Fortschritte zu erzielen.
Hier wird Prigoschin natürlich sagen: "Ich konnte nicht erfolgreich sein, weil ich von Schoigu sabotiert wurde. Der konnte nicht zulassen, daß ich militärische Erfolge feiere, während er nix zustande bringt. Also hat er mich geschwächt wo er nur konnte und ist mir in den Rücken gefallen."
Ich bin kein Experte, aber bei allem, was man so gelesen hat, wurde es für das ukraiinische Militär immer dann schwierig, wenn sie es mit Wagner-Söldnern zu tun bekam. Wenn die ganze russische Armee aus "Wagners" bestanden hätte, wäre dann von Selensky noch etwas übrig?
Und nun könnte es ja auch noch sein, daß Prigoschin gegen Putin gewinnt. Und anschließend sich wieder der Ukraine zuwendet um der Welt zu zeigen, wie es richtig gemacht wird. Ob Selensky gerne so lange warten will?
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 14:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.06.2023, 15:06 von Lancelot.)
(24.06.2023, 14:16)Speculatius schrieb: Hier wird Prigoschin natürlich sagen: "Ich konnte nicht erfolgreich sein, weil ich von Schoigu sabotiert wurde. Der konnte nicht zulassen, daß ich militärische Erfolge feiere, während er nix zustande bringt. Also hat er mich geschwächt wo er nur konnte und ist mir in den Rücken gefallen."
Und da mag er sogar recht haben. Kann ich nicht beurteilen. Aber das man seine Truppen eventuell nicht mit Munition versorgt hat, oder keine Luft- oder Artillerieunterstützung gewährt hat, scheint ja schon vorgekommen sein. War das die übliche Inkompetenz (gibt ja auch nicht-Wagner Truppen die unter armseligen Bedingungen kämpfen)? Oder Eifersucht und Intrigen? Unvorstellbar ist es sicher nicht.
Ich bin kein Experte, aber bei allem, was man so gelesen hat, wurde es für das ukraiinische Militär immer dann schwierig, wenn sie es mit Wagner-Söldnern zu tun bekam. Wenn die ganze russische Armee aus "Wagners" bestanden hätte, wäre dann von Selensky noch etwas übrig?
Ich glaube das ist sowas wie der "Waffen SS" Mythos (https://de.wikipedia.org/wiki/Waffen-SS#...s%C3%A4tze). Natürlich war die erste Generation Wagner Söldner professioneller , motivierter und hatte mehr Erfahrung als viele normale Soldaten oder gar Milizen aus dem Donbass. Aber dass die da jetzt Wunder bewirkten oder schlagkräftiger wären als die VDV oder Marineinfanterie? Keine Ahnung. Glaub ich nicht. Und nach all den Verlusten sind das jetzt ja auch die zweite oder dritte Generation (nur sehr kurze Ausbildung, keine vorherige Erfahrung). Wo soll da der große Vorteil herkommen?
Ich denke sowieso. Ein moderner Konflikt wird nicht über "bad ass" Typen gewonnen. Das ist eher was für Instagram. Sondern Logistik, Kommunikation, Aufklärung/Information und entsprechende Waffensysteme. Mein Verständnis ist: der Nummer 1 Gegner der Ukraine ist immer noch die russische Artillerie.
Und nun könnte es ja auch noch sein, daß Prigoschin gegen Putin gewinnt. Und anschließend sich wieder der Ukraine zuwendet um der Welt zu zeigen, wie es richtig gemacht wird. Ob Selensky gerne so lange warten will?
Wie gesagt: ich glaube das man der Geschichte nicht zu viel Glauben schenken sollte. Wie Deutschland im 1. Weltkrieg braucht Russland eine "Dolchstoß Legende" um das inzwischen offensichtliche militärische Scheitern zu begründen. An dem militärischen Ergebnis hätte sich wahrscheinlich nicht viel geändert. Das russische Militär wird seine Schlagkraft auch nur in Jahrzehnten entwickeln können, wenn sie interne Korruption bekämpft haben. Aber ob das alles für Asiatische, EU oder US Märkte eine Rolle spielt?
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 15:18
laut Rybar (russischer Milblogger, pro Kremlin) ist der Konvoi 150-400 Fahrzeuge groß und hat um 15 Uhr Ortszeit Yelets passiert, das sind 350km bis zu den Vororten von Moskau.
https://twitter.com/Osinttechnical/statu...f-mrYuAAAA
Die haben im übrigen alles dabei, BMPs, T-80/90 auf Tieflader, Pantsir/Strela Luftabwehrsysteme. Wenn man gesehen hat was für Probleme die russischen Sicherheitskräfte mit ein paar Freischärlern in Oblast Belgorod hatte, dann sehe ich nicht wie das gut für Putin ausgehen soll.
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“The future is never clear; you pay a very high price in the stock market for a cheery consensus. Uncertainty actually is the friend of the buyer of long-term values.”
— Warren Buffett (1979)
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 15:30
(24.06.2023, 14:53)Lancelot schrieb: Aber ob das alles für Asiatische, EU oder US Märkte eine Rolle spielt?
Für asiatische nicht. EU ist näher "an der Front". Unsicherheit in Rußland ist für die EU wohl eher schlecht, vor allem, wenn es gewalttätig ist. Ein ausgewaschener Bürgerkrieg in der größten Atommacht der Welt? Na ja......
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