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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 15:32
(24.06.2023, 15:30)Speculatius schrieb: Für asiatische nicht. EU ist näher "an der Front". Unsicherheit in Rußland ist für die EU wohl eher schlecht, vor allem, wenn es gewalttätig ist. Ein ausgewaschener Bürgerkrieg in der größten Atommacht der Welt? Na ja......
Ich frag mich: gab's das historisch schonmal? Einen Putsch bei einer Atommacht? Pakistan oder so?
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 15:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.06.2023, 15:54 von Speculatius.)
(24.06.2023, 15:32)Lancelot schrieb: Ich frag mich: gab's das historisch schonmal? Einen Putsch bei einer Atommacht? Pakistan oder so?
In Pakistan gab es 1999 einen Militärputsch, ja. Aber eine Bedrohung für das Ausland war das nicht, zumal anders als Pakistan damals Rußland heute gerade einen Krieg führt, bei dem es schon mehrfach die Befürchtung gab, er könnte zu einem Atomkrieg eskalieren.
Es sind ja auch noch ganz andere Sachen denkbar. Wie loyal ist das russische Miltär überhaupt noch gegenüber Putin? Was ist mit den Atomstreitkräften? Kann Prigoschin von letztgenannten welche auf seine Seite ziehen?
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 18:44
(24.06.2023, 13:42)Speculatius schrieb: Meine Befürchtung ist diese:
Putin muß jetzt alle Truppen zusammenziehen, um Moskau gegen Prigoschin zu verteidigen. Damit bleibt nichts mehr für die Ukraine übrig. Diesen Moment der Schwäche versucht Selensky zu nutzen um große Teile der russisch besetzten Ukraine zurückzuerobern. Das weiß auch Putin. Daraufhin könnte er einen angekündigten oberidischen "Atomtest" zum Beispiel über dem Schwarzen Meer starten und zu Selensky sagen: "Sieh genau hin, dieser Test kann zukünftig auch auf anderem Gebiet stattfinden. Und jetzt laß sofort diesen Unfug in der Ukraine und geh' wieder zurück, wo du vor zwei Monaten hergekommen bist."
Das wäre eine Grauzone, da hab ich noch gar nicht dran gedacht. Aber auch Verarschung irgendwie weil ja "abgemacht" war, dass Russland eben keine Atombombe einsetzt.
Damit würde er aber eine weitere Eskalation riskieren. Die USA/Nato könnten seine gesamte Flotte versenken. China könnte sich abwenden. Daraufhin könnte er im Inneren den Rückhalt verlieren. Im Chaos könnte Prigoschin tatsächlich bis Moskau gelangen. Und die ganze Föderation könnte sich auflösen.
Also er würde damit wirklich viel riskieren. Und es wäre kein Signal der Stärke, sondern eher der Panik.
Ich könnte mir auch etwas anderes vorstellen. Prigoschin macht ja deutlich, dass Russland täglich 1000 Mann verliert und nicht die geschönten Zahlen Putins. Das könnte Putin zwingen, die Front in der Ukraine anders aufzubauen, sich in großen Teilen zurückzuziehen. Weil das Verheizen seine Leute so nicht weiter gehen kann. Da werden die Russen ja ggf. nun genauer hin schauen.
Das könnte das Ende des Krieges einläuten. Und der Markt ? Im allgemeinen fällt der Markt dann erstmal
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 19:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.06.2023, 19:02 von Speculatius.)
Vor allem erteilt Prigoschin dem Putin eine Lektion im Blitzkrieg führen. Gestern Abend noch die Einnahme von Rostow - immerhin eine Millionenstadt (!), einen Tag später in Woronesch und in der kommenden Nacht eventuell schon vor den Toren Moskaus. Das nenne ich mal ein echtes Husarenstück.
So ungefähr hat sich Putin vermutlich auch den Krieg in der Ukraine vorgestellt. Bei diesem Tempo, das Prigoschin vorlegt, wundert es nicht, daß Putin erstmal Reißaus nach Leningrad...äähhh....Petersburg genommen haben soll.
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 20:17
Oder doch alles nur Show und Theater?
Rostow wurde absolut kampflos übergeben, heute Vormittag war dort schon der stellvertretende russische Verteidigungsminister angereist, dann Wagner auf nach Moskau unter lautem Gebrüll, für mich wie inszeniert. Niemand hat sich Wagner angeschlossen, alle haben abgewunken.
Sollten die Ukrainer zur Großoffensive bewegt werden, weil Wagner anders beschäftigt ist und ein russischer Bürgerkrieg droht?! Oder war die Falle für Wagner selbst, um ihn vom Spielfeld zu nehmen?!
Am Montag ist entweder Mr. Wagner tot oder wieder hinter den russischen Linien entlang dem Donbass...
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 21:28
Es gibt so ein schönes Buch das heißt "The Art of War", das steht auch bei Putin im Regal.
Im Moment sieht es zwar echt aus, aber es könnte sich als Finte erweisen.
Westukraine könnte die Chance sehen jetzt die Reserven gen Osten zu schicken und macht dann die nördlichen Flanken auf.
Truppenbewegungen und Angriff auf befestigte Stellung sind allgemein gefährlich.
Die Truppen von Russland drehen dann um und treffen auf eine nackte Front.
Nur mal so als Denkanreiz. Ich sag nicht das es so ist, sondern nur das es solche Fälle schon gab.
Wenn Wagner in den Kremel marschiert oder Zulenskuy seine Truppen richtung Osten schickt könnte es klarer werden.
Falls die Regierung gestürzt wird ist das sicher schlecht für die Märkte, bzw gut für Kaufkurse.
Alles was danach kommt ist sicher nicht gut für die Ukraine oder die Nato und wir rücken noch ein Stück näher an den Atomkrieg.
Allgemein bleiben für mich zwei Fragen offen.
Ich kann mir nicht vorstellen das die Ukraine die Chance jetzt nicht wahrnimmt. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Und ist es vorstellbar das die Wagnertruppen vom russischen Militär angegriffen werden? Wer versorgt denn Wagner mit Material, das ist doch Russland.
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 21:47
Also was man aktuell liest: - Schoigu und Gerassimow sollen gefeuert werden
- Prigoschin und seine Leute bekommen Absolution erteilt und sind frei von juristischen Konsequenzen
Damit wäre eine wesentliche Forderung Prigoschins erfüllt und Putin hätte mit dem Bauernopfer seiner höchsten Militärs einstweilen seinen Arsch gerettet.
Vielleicht wird Prigoschin sogar befördert und erhält jetzt den Oberbefehl für bestimmte Truppenteile an der Ukraine-Front.
Wäre aus Putins Sicht ein kluger Schachzug - wenn du einen Feind nicht besiegen kannst, verbünde dich mit ihm (und lass ihn in der Ukraine scheitern)
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 22:12
Und das sagt die Russenpropaganda:
Zitat:Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, hat am Samstagabend bestätigt, dass es zu einer durch Alexander Lukaschenko vermittelten Vereinbarung mit der meuternden Wagner-Gruppe gekommen ist. Inhalt der Vereinbarung ist unter anderem, dass der Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin nach Weißrussland umzieht und das gegen ihn in Russland wegen Organisation einer bewaffneten Meuterei und Landesverrats eingeleitete Strafverfahren eingestellt wird.
Peskow sagte weiter, dass diejenigen Wagner-Söldner, die sich an der Meuterei nicht beteiligt oder ihre Beteiligung freiwillig abgebrochen haben, Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium unterzeichnen werden.
Zum Schicksal der Wagner-Söldner, die sich bis zum Abbruch an der Meuterei beteiligt haben, sagte der Kreml-Sprecher, dass man sie "aus Respekt vor ihren Leistungen in der Vergangenheit" nicht strafverfolgen werde.
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 24.06.2023, 23:57
Es scheint alles vorbei zu sein noch bevor 24h vergangen sind. Wenn da nicht ein paar echt vom russischen Himmel gefallene Hubschrauber/Flieger wären würde ich auf Inszenierung tippen. Wagner inkl. Chef scheint die Kurve zu bekommen, die dicken Generäle in Moskau auch (oder wird da wirklich wer abgesetzt? noch wäre es möglich). Soweit am Samstag-Abend, ich vermute die Asiaten eröffnen grün, DAX dann leicht rot und die Amis auch grün. Alle Angaben ohne Glaskugel.
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RE: Showdown in Russland - was machen die Märkte? | 25.06.2023, 00:29
Meine Güte, die Revolutionäre sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.
Prigoschin - was für ein Würstchen!
Ich überlege gerade....der Zar hätte vor rund 100 Jahren Lenin Straffreiheit und eine Villa an der Schwarzmeerküste versprochen, und dieser hätte gesagt: "Wenn das so ist, fällt die kommunistische Revolution aus."
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