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RE: AT&T | 23.07.2023, 11:49
(22.07.2023, 01:41)Vahana schrieb: ...Warum sinkt denn der Kurs?... gute Frage, vermute mal ein generellen Wechsel im Anlegerverhalten. Warum ins Risiko gehen für ein paar Prozent Rendite wenn es risikolos Rendite am Zinsmarkt gibt? Also TARA statt TINA.
Auf Finviz zeigen die Aktien aus dem Bereich "Telecom Services" mit den höchsten Dividendenrenditen einheitlich ein schwächeres Kursbild, angefangen von Vodafone, Telefonica über ATT und Verizon. Liegt es also am Sektor, gibt es dort kein Wachstum mehr? Oder liegt es an der Verschuldung der Unternehmen und damit einhergehend an der höheren Zinszahlung?
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RE: AT&T | 24.07.2023, 00:03
Aktueller Grund war wohl die Blei-Geschichte. Ein Großteil der amerikanischen Kupfer-Kommunikationsleitungen sind wohl mit Blei ummantelt und da ist wohl irgendwas mit Gesundheitsrisiken, also teurer Sanierungsbedarf. Deshalb die Abschläge bei den Telcos.
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RE: AT&T | 24.07.2023, 09:22
Wenn man diesen Abschlag mal heraus nimmt, seit Oktober 2022 hat ja auch kein nennenswerter Kursrückgang
statt gefunden, das kommt noch hinzu zu der Frage, warum der Kurs dann "sinkt",....
AT&T birgt schon noch ne Menge Risiken, aber ich glaube Blei in den Leitungen ist das wohl eher nicht auf Dauer.
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RE: AT&T | 25.07.2023, 06:34
(24.07.2023, 09:22)fahri schrieb: AT&T birgt schon noch ne Menge Risiken, ...
Welche wären das?
Selbst wenn uns die Kurse mit der Bleigeschichte aufs Glatteis jagen und diese vielleicht unerheblich ist, heißt es ja nicht das nach Abschluss der Story nicht doch noch eine Überraschung an anderer Stelle kommt.
Verschuldung! Ich sags euch.
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RE: AT&T | 25.07.2023, 09:59
Zeiten ändern sich. Mittel- bis langfristig werden Konzerne wie AT&T (oder Verizon) auf satelliten-gestützte Systeme wie Starlink angewiesen sein. Ich vermute, die sind dann durch Aufkäufe oder Beteiligungen mit bei der Musik, oder eben weg vom Fenster.
Allerdings habe ich keine Ahnung, wie die Bestrebungen bei AT&T da im Moment aussehen.
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RE: AT&T | 26.07.2023, 01:35
Solche Systeme wie Starlink werden mit Anzahl der Nutzer langsamer, bzw bräuchte es eine riesige Anzahl von Satelliten.
Für die große Fläche ist das nichts.
Ich sehe die Not für die Nutzer im Alltagsgebrauch auch nicht.
Von Spezialanwendungen und in der Pampa mal ganz abgesehen.
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RE: AT&T | 26.07.2023, 23:21
Lars Erichsen hatte in seinem Report auch was zu AT&T geschrieben.
https://lars-erichsen.de/
Zitat:Liebe Leserin, lieber Leser,
lange Zeit hatten es sich die Telekommunikationsriesen wie Deutsche Telekom, Telefonica, Orange oder auch AT&T und Vodafone in ihren meist von einem Duopol oder Oligopol beherrschten Märkten bequem eingerichtet. Wenige mächtige Anbieter diktierten den Kunden die Bedingungen für Mobilfunk, Internetzugang und Telekommunikationsdienstleistungen. Die nachfolgende Grafik zeigt beispielhaft die Aufteilung des Mobilfunkmarktes in Deutschland:
In den USA gelang der Deutschen Telekom ein erstaunliches Comeback, nachdem sich die einst ungeliebte US-Tochter T-Mobile US vom hässlichen Entlein zum strahlend schönen Schwan entwickelte. T-Mobile US ist mittlerweile der mit Abstand wichtigste Umsatz- und Renditebringer im Konzern. Auch viele Privatanleger haben sich mit Telekom- oder auch T-Mobile US-Aktien langfristig eingedeckt, gilt die Branche doch als defensiv und auch für Langfristanleger attraktiv. Doch mit der Ruhe könnte es bald vorbei sein.
Mobilfunk von Amazon?
Bereits am 2. Juni brach die Aktie der Deutschen Telekom zeitweise um über 9 Prozent ein, der Kurs von T-Mobile US eröffnete tiefer mit eine Kurslücke von 7 Prozent. Der Grund: Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte über die Pläne von Amazon berichtet, günstige Mobilfunktarife anzubieten, möglicherweise für Prime-Mitglieder sogar kostenlos. Für die Telekom (und die anderen Branchendinosaurier) wäre dies ein schwerer Schlag. Doch es kommt noch schlimmer.
Auch Internet von Amazon?
Offenbar will Amazon auch das Internet bzw. den Zugang zum Internet neu aufrollen, denn der Konzern investiert 10 Mrd. US-Dollar in das Projekt Kuiper, das ein Netzwerk von 3.236 Satelliten aufbauen soll. Mit diesem Satellitennetz könnte Amazon Millionen schnelle Internetzugänge verkaufen, nicht nur in Regionen, die noch nicht ans Kabel- oder Glasfasernetz angeschlossen wurden. Bis Herbst soll die Massenproduktion der Kleinsatelliten laufen, schon 2024 sollen die ersten Kunden mit Kuiper versorgt werden.
Welch Zufall, dass Amazon-Gründer Jeff Bezos auch am Raumfahrtunternehmen Blue-Origin beteiligt ist. Ziel ist offenbar der Massenmarkt, denn der Preis für Endkunden soll "so niedrig wie möglich" ausfallen. Dabei soll die Übertragungsgeschwindigkeit an moderne Glasfaseranschlüsse heranreichen. In Deutschland wird im Moment überall gebaut und gebuddelt, um genau diese Glasfaseranschlüsse flächendeckend zu verlegen.
Ist die ganze Arbeit am Ende für die Katz? Noch ist der Ausgang des gigantischen Experiments offen, das Totenglöckchen für Deutsche Telekom & Co. nicht geläutet. Die Gefahr, dass die Telekommunikationskonzerne künftig als reine Infrastrukturanbieter und damit "dumb pipes" (zu deutsch "dumme Röhren") ihr Dasein fristen werden, ist aber real.
Neuerfindung der Telekombranche
Vielleicht fragt man sich nun, wie Amazon diese hohen Kosten und den harten Wettbewerb finanzieren könnte. Branchenexperten sehen darin kein Problem, denn wie kaum ein anderes Unternehmen kann Amazon mit Kombiangeboten seiner bestehenden Streaming- und Prime-Dienste beim Kunden wuchern. Außerdem könnte Amazon Mobilfunkkunden seine Internetzugänge anbieten und umgekehrt, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Die Deutsche Telekom, Vodafone & Co. haben diese Möglichkeiten nicht, die hohe Verschuldung der meisten Telekomkonzerne verhindert außerdem, dass eine strategische Neuaufstellung stattfindet – denn die kostet viel Geld. Schon in der Vergangenheit gab es immer wieder Phasen in der Wirtschaftsgeschichte, als große Firmenimperien ihre Bedeutung verloren und neue Player aufstiegen. Im Fall von Amazon wäre der Player zwar nicht wirklich neu, das disruptive Vorgehen und der Umbruch einer ganzen Branche wären aber trotzdem mit früheren Umbrüchen vergleichbar.
Auch die regulatorischen Risiken nehmen zu
Und als wäre dies alles nicht genug, kommen die seit Jahren immer wieder aufflammenden Diskussionen über ein Verbot von Komponenten chinesischer Netzwerkausrüster wie Huawei erneut auf die politische Tagesordnung – und diesmal scheint es ernst zu werden. So berichtet bspw. das Handelsblatt, dass die Bundesregierung noch in diesem Jahr Technik der chinesischen Anbieter Huawei und ZTE aus den neuen 5G-Netzen verbannen könnte.
Da die Komponenten der einzelnen Anbieter wie Huawei, ZTE, Nokia, Ericsson oder Samsung untereinander meist nicht kompatibel sind, könnte ein Verbot einzelner Komponenten eine Kettenreaktion auslösen. Für Konzerne wie die Deutsche Telekom, Vodafone oder Telefonica wäre die Umrüstung nicht nur sehr zeitraubend, sondern auch extrem teuer. Analysten gehen von Milliardenbelastungen aus.
Die Konsequenzen unternehmerischen Handelns
Eine Entschädigung vom Staat wird es deswegen allerdings nicht geben, denn das Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, das in einem solchen Fall greifen würde, sieht Entschädigungen bei der Untersagung von sicherheitsrelevanten Komponenten nicht vor. In anderen Worten: Die Konzerne würden auf den Kosten sitzen bleiben.
Letztlich tragen sie damit die Konsequenzen ihrer eigenen unternehmerischen Entscheidungen, denn dass chinesische Netzwerkausrüster ausgeschlossen werden könnten, wird seit vielen Jahren diskutiert. In Ländern wie Großbritannien, Polen und Schweden sind entsprechende Verbote bereits in Kraft. Von einer "bösen Überraschung" für die Unternehmen kann also keine Rede sein, vielmehr von der Kurzsichtigkeit der Entscheidungsträger in Vorstand und Aufsichtsrat.
Staatskonzerne oder Schlafwandler?
Im Falle der Deutschen Telekom kommt ironischerweise noch die Tatsache dazu, dass der deutsche Staat immer noch der größte Aktionär der Deutschen Telekom ist und die beiden Aufsichtsratsvertreter des Bundes bislang nicht als Huawei-Kritiker in Erscheinung traten.
Fun Fact am Rande: Auch die Deutsche Bahn, ebenfalls ein Staatskonzern, will ihr eigenes Netz ausbauen – rate womit: Mit Huawei-Technik. Erst im Dezember wurde ein entsprechender Auftrag zum Ausbau an die Telekom-Tochter Business Solutions vergeben. Wenn wir als Steuerzahler diesen Irrsinn nicht bezahlen müssten, könnte man sich wenigstens auf die humoristische Komponente konzentrieren. Aber lassen wir das...
Mein Fazit
Zugegeben, in den letzten Jahren konnte sich die Aktie der Deutschen Telekom (siehe Chart unten) einen Ruf als solides Papier mit einer stetig wachsenden Dividendenrendite erarbeiten. Im letzten Jahrzehnt stieg die Ausschüttungsrendite von 2,6 auf 3,6 Prozent, zugleich hat sich der Aktienkurs seit 2013 verdoppelt. Doch ob die Telekom diesen Trend auch langfristig halten kann oder ob sie bei der Dividende sogar zurückrudern muss, ist angesichts der geschilderten Risiken keine rein theoretische Frage.
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RE: AT&T | 27.07.2023, 00:11
Ich glaube nicht an die Visionen des Herrn Erichsen und auch nicht daran das Satelliten-Internet das Glasfaser-Internet verdrängt. Es gibt genug Kunden für beides und ich sehe noch nicht das sich der gemeine Stadtbewohner ne neue Schüssel auf den Balkon schraubt und ich sehe nicht das Anwender schneller Zugänge (Glasfaser) sich auf ein mehrfach langsameres Internet (insbesondere bei der Latenz) einlassen würden. In ländlichen Gebieten ist so ein Satelliten-Internet sicher schon eher brauchbar, auch als Backup zur bestehenden Verbindung macht das vielleicht Sinn.
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RE: AT&T | 24.01.2024, 16:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.01.2024, 16:58 von Boy Plunger.)
Zitat:AT&T verfehlt Markterwartungen
Abschreibungen werden den Gewinn des US-Telekomkonzerns AT&T im Bilanzjahr 2024 belasten. Der Konzern peilt ein bereinigtes Ergebnis zwischen 2,15 und 2,25 Dollar je Aktie an, wie AT&T mitteilt. Damit würden die Markterwartungen von 2,46 Dollar verfehlt. Die Prognose beinhaltet At&T zufolge eine Abschreibung der von Nokia erworbenen Geräte im Zuge der Umstellung auf die neue kostensenkende Technologie OpenRAN (Open Radio Access Network). AT&T hatte Ende 2023 einen insgesamt bis zu 14 Milliarden Dollar schweren Auftrag für die Modernisierung seines Mobilfunknetzes an den Nokia-Rivalen Ericsson vergeben. OpenRAN verspricht den Telekom-Konzernen Einsparungen, weil Hard- und Software verschiedener Anbieter kombiniert werden können.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boers...85646.html
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