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RE: Dividend Growth Investing - DGI | 21.11.2023, 18:15
Ist eine hohe Dividendenrendite gut oder schlecht?
Für Dividendeninvestoren ist es besonders wichtig eine sehr hohe Dividendenrendite auf ihr gesamtes Portfolio zu haben aber immer wieder wird davor gewarnt, dass eine zu hohe Dividendenrendite zwar verführerisch klingen mag aber man sich doch davon fernhalten sollte, weil solche Aktien einfach zu riskant wären. Stimmt das aber? Ist eine hohe Dividendenrendite wirklich so schlecht oder doch vielleicht gut? Ich habe über 1.000 Aktien analysiert, um genau das herauszufinden.
Eine hohe Dividendenrendite ist nicht zwingend mit schlechten Aktien gleichzusetzen allerdings haben solche Aktien in aller Regel eine extrem hohe Ausschüttungsquote, ein geringes Dividendenwachstum und keine lange Dividendenhistorie und sind somit nicht empfehlenswert für langfristige Dividendeninvestoren.
...
https://aktienbaum.de/aktien/hohe-dividendenrendite/
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RE: Dividend Growth Investing - DGI | 21.11.2023, 21:33
(21.11.2023, 18:12)Boy Plunger schrieb: Ist eine Dividendenstrategie sinnvoll?
Unter Privatanlegern tobt seit vielen Jahren ein Glaubenskrieg über die Sinnhaftigkeit von Dividendenakten. Die einen sehen darin eine einfache und gute Investmentstrategie und die anderen sehen darin einen Haufen von Aktien, die viel weniger Rendite machen als die großen Tech-Aktien wie Google oder Apple. Aber was stimmt denn nun? Wie gut oder schlecht sind Dividendenaktien denn nun wirklich? Ich habe mir das ganze deswegen einmal genau angeschaut und verrate euch jetzt, wie sinnvoll Dividendenstrategien wirklich sind.
Historisch betrachtet war eine Dividendenstrategie sinnvoll, da Dividendenaktien auf Sicht der letzten 30 Jahre und länger eine höhere Rendite bei geringerem Risiko erzielt haben als Nicht-Dividendenaktien.
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https://aktienbaum.de/aktien/dividendens...-sinnvoll/
Was mich immer wieder bei dem Kontra-Dividenden-Kalkulationen stört ist, dass nicht der Liquidierungswert sondern der Depotwert als "Aha-Effekt" verkauft/angepriesen wird.
Klar ist der Depotwert beim Dividenden Reinvest geringer, allerdings wurden bis dahin schon ein Haufen Steuern bezahlt. Die Steuern beim Thesaurierer fallen erst beim Verkauf der Aktien an.
Je nach Laufzeit und Höhe der Rendite komme ich auf einen Nachteil der zwar vorhanden ist, aber insgesamt zu vernachlässigen, wenn es darum geht die Aktien auszuwählen.
Bei 7% Rendite und 30 Jahren Laufzeit kam ich auf eine Minderrendite von 1%pa.
Je kleiner die Gesamtrendite und je kürzer die Haltedauer umso geringer der Nachteil.
Auf die Laufzeit von 30 Jahren gesehen ist das zwar mathematisch viel im Euro Ergebnis. Allerdings wenn der Anleger dadurch viele gute Aktien ausschließt und nur Thesaurierer kauft, wird die Minderrendite wahrscheinlich gravierender ausfallen.
Davon mal ganz abgesehen ist der Vorteil spätestens bei einer Umschichtung passé. Es gibt sowieso nicht viele Anleger die eine Aktie >30 Jahre halten.
Und es weiß ja keiner ob das Unternehmen nicht irgendwann anfängt auszuschütten. Auch dann ist der Vorteil dahin.
Besser ist es auf das Unternehmen und die Gewinne zu schauen und nicht auf die Dividenden oder Nicht-Dividenden.
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RE: Dividend Growth Investing - DGI | 30.11.2023, 11:53
Ein paar Aenderungen an der Strategie.
Nach 10 Jahren musste ich leider feststellen dass die Dividenden Strategie meine Zielperformance nicht wirklich erreicht hat. Ich plante mit ungefähr 10% CAGR pro Jahr, geschafft habe ich nur 8.76%. Das liegt hauptsächlich am aktuellen Jahr, aber ich glaube trotzdem dass es in meinen Methoden ein strukturelles Problem gibt. Also habe ich geforscht.
Der erste Verdächtige war die Markt Dividende. Ich verkaufe ja jeweils einen kleinen Teil der besten Performer. Nachdem ich mir die Differenz dieser Aktionen ausgerechnet habe musste ich aber stoppen: die Marktdividende hat tatsächlich unter dem Strich Geld gebracht. Nicht bei jeder Position, aber insgesamt schon. Es gibt sogar unterdessen grössere Positionen mit einem theoretischen Einstandspreis von unter Null. Da immer nur ein kleiner Teil verkauft wurde war sogar der Verlust bei Aktien die noch immer weiter steigen überschaubar.
Nächster Verdacht: die Bärenmarkt Strategie. Wann immer mein Depot und/oder der SP500 mehr als 20% verliert warte ich auf Zeichen einer Erholung und kaufe dann genau diesen Prozentsatz, zwischen 20% und 50%, auf Kredit. Den letzten Kredit bin ich immer noch am abzahlen. Diese Strategie hat beim letzten Bärenmarkt 2022 tatsächlich Verluste gebracht. Beim vorangehenden Bärenmarkt hingegen waren die Gewinne dieser Strategie riesig und viel grösser als der aktuelle Verlust des letzten Bärenmarkt Grosseinkaufes.
Fündig wurde ich hingegen bei der Verkaufsstrategie. Aktuell setze ich eine Firma zwei Jahre auf "hold" bevor ich sie verkaufe. Das hat bei einigen Positionen riesige und unnötige Verluste gebracht. Natürlich hat es auch verhindert Firmen zu früh zu verkaufen, aber wenn so grosse Tanker mal ins Schwanken geraten ist es sehr schwierig sie wieder auf Kurs zu bringen. Ich habe leider nicht mehr alle Daten zu den Status Aenderungen von kaufen auf halten, aber diejenigen die ich habe sagen eindeutig: hier wird Geld verschenkt!
Ich teste zur Zeit eine neue Verkaufsstrategie bei der Zeit kein Element mehr für den Verkauf ist. Ich versuche etwas einfaches: so bald eine Firma auf "hold" gesetzt wird wird sie verkauft wenn sie im unteren Drittel der Jahresperformance und im unteren Drittel des Abstandes zum Hoch ist. Damit verhindere ich Verkäufe "wegen zu guter Performance", zum Beispiel wenn die Dividenden Rendite unter 2% sinkt oder die Firma fundamental zu teuer wird. Stimmen aber technische und fundamentale Daten überein dann kann die Firma schnell verkauft werden.
Verkaufen ist immer schwieriger als kaufen und ich denke auch mit dieser Strategie wird es nicht immer optimal laufen. Aber langfristig vielleicht doch besser als mit den zwei Jahren auf hold: solche Dinge wie General Electric oder Century Link/Lumen hätten wohl viel weniger gekostet.
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RE: Dividend Growth Investing - DGI | 30.11.2023, 23:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.12.2023, 12:06 von cubanpete.)
Und der November:
Portfolio: https://finviz.com/screener.ashx?v=111&t...TRS,VZ,WBD
Verkäufe: LUMN, IFF, CTVA
Dividenden: CLX,NUE,ABBV,O,CAT,KVUE
Margin 112.78%, Stresstoleranz 83%
Aktuelle Carry Prämie 10.31%
Performance YTD -2.74%, CAGR seit 2014 8.86%
Alles in USD
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RE: Dividend Growth Investing - DGI | 01.12.2023, 10:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.12.2023, 10:19 von deafstock.)
@cubanpete,
ich habe Dein Depot vorbeigeschaut und sehe gar nicht schlecht. Du hast wirklich gutes Dividendendepot.
Warum bist Du so verzweifelt? Zu langsamen "reich geworden"? Lieber schnell reich-werden? Darum wechselst Du Zockerdepot, oder aus Spieltrieb?
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RE: Dividend Growth Investing - DGI | 01.12.2023, 11:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.12.2023, 11:01 von cubanpete.)
(01.12.2023, 10:19)deafstock schrieb: @cubanpete,
ich habe Dein Depot vorbeigeschaut und sehe gar nicht schlecht. Du hast wirklich gutes Dividendendepot.
Warum bist Du so verzweifelt? Zu langsamen "reich geworden"? Lieber schnell reich-werden? Darum wechselst Du Zockerdepot, oder aus Spieltrieb?
Ich bin so ziemlich das Gegenteil von verzweifelt, ich bin sehr zufrieden, aber das heisst nicht dass man aufhören soll zu lernen, sich zu verbessern. Ich lebe seit 10 Jahren sehr gut vom Dividendendepot und dort sind mir ausser der Performance vor allem der Cashflow und tiefe Volatilität wichtig. Die Performance Ziele habe ich nicht erreicht und deshalb habe ich an der Verkaufsstrategie Aenderungen vorgenommen. Der Cashflow von über 10% dieses Jahr hingegen ist sogar höher als die angestrebten 5-7%.
Der Cashflow (oder Carry Prämie) setzt sich zusammen aus Dividenden plus Marktdividenden minus Steuern minus Schuldzinsen.
Gerade weil ich problemlos davon lebe kann ich mir so etwas wie das Zockerdepot überhaupt leisten. Dort sind bis jetzt meine Erwartungen deutlich übertroffen worden, 25.71% CAGR pro Jahr nach 4 Jahren, 48.38% YTD. Der Nasdaq hat zwar dieses Jahr auch schon 45.78% hingelegt aber der Verlust dort im letzten Jahr relativiert das, mein Zockerdepot hatte letztes Jahr einen Gewinn von 7.73% präsentiert während der Nasdaq 32.97% verloren hat.
Das Zockerdepot entspricht eher der Art und Weise wie ich früher an der Börse agiert habe, als ich noch kein Geld dort abziehen musste um davon zu leben. Man kann sich gezielt höhere Risiken aussuchen die auch höhere Gewinne abliefern. Aber man darf das Risiko nicht aus den Augen verlieren, es kann ziemlich schnell ziemlich viel Geld weg sein. Das sind die Kosten des Geschäfts, es gibt keine Abkürzung, keinen free lunch.
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RE: Dividend Growth Investing - DGI | 01.12.2023, 11:08
@cubanpete
welche Größe hat dein Zockerdepot?
6-stellig oder <50k€
würde mich echt mal interessieren, um deine Renditen auch einordnen zu können.
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RE: Dividend Growth Investing - DGI | 01.12.2023, 11:20
(01.12.2023, 11:08)Wolkenmann schrieb: @cubanpete
welche Größe hat dein Zockerdepot?
6-stellig oder <50k€
würde mich echt mal interessieren, um deine Renditen auch einordnen zu können.
Wollte eigentlich nichts dazu sagen, aber wer den Thread liest sieht dass ich langsam Probleme mit zu grossen Börsenaufträgen bekomme. Ist 6-stellig und ich denke es wird noch bis kleinere 7 Stellen skalieren, dann werde ich wohl bald die Positionsgrössen vom Börsenumsatz der Titel abhängig machen müssen. Luxusproblem.
Grosse Zahlen machen mich nicht (mehr) nervös, ist nur Mathe. Früher war das anders, in meinem ersten Job musste ich jeweils die letzten 10 Tage im Monat ohne einen einzigen Cent in der Tasche auskommen. Ist zum Glück schon ein Weilchen her...
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RE: Dividend Growth Investing - DGI | 01.12.2023, 12:50
Der November.
Depot YTD -4,5%. (Euro)
Bestand (51 Werte): ABBV, ADM, ADP, AFL, AIZ.AX, AMGN, AMT, AOS, APD, AVGO, BHP, CAT, CMCSA, CVS, DLB, DLR, DMP.AX, GILD, GIS, GPC, HD, HRL, JKHY, KMB, LMT, LOW, MDT, MKC, O, PAYX, PEP, PFE, PG, PH, PSX, REXR, SJM, SNA, SO, SSE.L, TGT, TNL, TROW, TXN, UNP, UPS, WDS, WEC, WM, WSO, ZTS
Dividenden: ABBV, AOS, APD, CAT, CLX, CVS, GIS, HRL, LOW, O, PAYX, PG, TXN
Erhöhung: ADP, AFL, AMGN, DLB, HRL, MKC und SNA. Damit haben 36 von meinen 51 Werten in 2023 erhöht.
Kürzung: SSE.L, damit haben 3 Werte ihre Dividende in 2023 gekürzt.
Verkauf: CLX. Finanzbedarf
Viel Erfolg an alle.
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RE: Dividend Growth Investing - DGI | 02.12.2023, 12:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.12.2023, 12:58 von cubanpete.)
Der Dow Jones US Dividend 100 Index. Ein interessanter Index der mit einer komplett mechanischer Selektion arbeitet. Keine Gremium das über Aufnahme in den Index entscheidet, das mag ich.
Dieser Index ist vor allem durch das SCHD ETF von Schwab bekannt geworden. Es ist ein mechanisch zusammengestellter Index nach folgenden Kriterien:
- Die Firma muss 10 Jahre Dividende bezahlt haben.
- Die Marktkapitalisierung muss mindestens 500 Mio Dollar betragen.
- Durchschnittliches Handelsvolumen am Tag der letzten 3 Monate muss mindestens 2 Mio Dollar betragen.
Firmen die diese Eigenschaften haben werden sortiert. Es werden Ranglisten nach folgenden Kriterien erstellt:
- Operativer Cashflow dividiert durch Schulden
- Einkommen dividiert durch Eigenkapital
- Dividenden in Prozent
- Dividendenwachstum der letzten 5 Jahre. Die genaue Formel ist "aktuelle Dividende dividiert durch durchschnittliche Jahresdividende von 5 Jahren minus 1".
Diese 4 Kriterien werden gleich bewertet und es wird eine Rangliste erstellt. Die 100 besten Firmen können in den Index aufgenommen werden mit folgenden Regeln:
- Firmen die die Selektionkriterien noch erfüllen und im alten Index enthalten sind bleiben drin falls sie noch unter den ersten 200 sind.
- Der Index wird dann aufgefüllt mit noch nicht enthaltenen Firmen in der Reihenfolge der Klassierung bis der Index wieder 100 Firmen erreicht hat.
- Wenn zwei Firmen die gleiche Punktzahl erreichen so hat diejenige mit der höheren Dividendenrendite Vorrang.
Die Gewichtung erfolgt nach Marktkapital mit einer Begrenzung auf 4% pro Firma und 25% pro Sektor.
Die aktuelle Liste der Firmen findet man hier als XLS: https://www.schwabassetmanagement.com/si...-12-01.CSV
Hinweis: es gibt auch eine internationale Version davon, diese schneidet aber schlechter ab als die US Version. Ich denke das liegt vor allem an der US Dividendenkultur und natürlich an der grösseren Auswahl an Firmen.
Hier ein tradingview Chart mit dem SPY als Vergleich, inklusive Dividenden. Ihr könnt mit den einzelnen Zeiträumen spielen um sie dort zu vergleichen. Der SCHD ist weniger volatil als der SP500, hat aber auch langfristig etwas schlechtere Performance: https://www.tradingview.com/x/t5JJ5TMZ/
Leider kann dank EU Politiker der SCHD ETF nicht von EU Bürgern gekauft werden. Aber die Liste der enthaltenen Firmen ist trotzdem interessant.
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