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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen | 27.04.2024, 01:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.04.2024, 01:54 von boersenkater.)
Normale Fluktuation - keine Pleite- oder Kündigunswelle.
Stellenabbau, Schliessungen, Verlagerungen - Normalitäten im Wirtschaftskreislauf - mal mehr
mal weniger. War schon immer so. Ganze Regionen die Abstürzen (Kohleförderung).
Strukturschwache Regionen. Industriestarke Regionen.
Starke Phasen kommen nicht allen zu Gute - schwache Phasen treffen nicht alle gleichermaßen
intensiv. Manche erfinden sich neu - Strukturwandel - neue Industrien - neue Unternehmen -
andere sterben aus oder sind kaum noch in größerem Maßstab relevant - Uhrenindustrie,
Textilindustrie, Schuhindustrie,...
Manche schrumpfen, manche verschwinden, manche verlagern in billige Standaorte - entweder
wegen geringerem Lohnniveau - oder um näher am Kunden zu sein (vor Ort zu prduzieren).
Vodafon - hat alle Kabelnetze gekiauft - die die Telekom früher mal abgeben musste.
Klar das da auch konsolidiert wird - Abteilungen die zusammengelegt werden - braucht man
nicht mehrfach. Kosteneinsparung. Gewinnmaximierung - für die Aktionäre - zu wenig Investitionen...
Zitat:Beschäftigungsstand der Top-Unternehmen Dax-Konzerne: Das Ende der Jobmaschine
von Sebastian Kirsch
06. August 2019
Zehntausende Stellen wollen Dax-Konzerne wie Bayer, BASF oder die Deutsche Bank in den nächsten Jahren abbauen – ganz im Trend dieser Dekade. Eine Datenanalyse zeigt, wie sie an Gewicht im Arbeitsmarkt verlieren.
Zitat:So ging die Bedeutung der deutschen Büros und Produktionsstätten für die 30 Dax-Konzerne seit 2009 deutlich zurück. Waren vor zehn Jahren noch 44 Prozent aller ihrer Mitarbeiter in Deutschland beschäftigt, lag der Wert 2018 bei 38 Prozent.
Zitat:Den größten Anteil am Wachstum der Belegschaft auf dem deutschen Arbeitsmarkt hatte der Volkswagen-Konzern. 2009 arbeiteten bei den Wolfsburgern noch 172.624 Angestellte in Deutschland, 2018 waren es 120.000 mehr.
VW baute seine Belegschaft auch weltweit am stärksten aus – von 368.500 im Jahr 2009 auf knapp 665.000 zum Jahresende 2018.
Zitat:Dagegen musste RWE in den zehn Jahren die meisten Stellen streichen: um 75 Prozent schrumpfte die Belegschaft weltweit. In absoluten Zahlen wurde RWE auf dem deutschen Markt nur von E.On und der Deutschen Telekom übertroffen. E.On strich 20.236 Stellen. Bei der Deutschen Telekom arbeiteten 2018 insgesamt 29.395 Angestellte weniger in Deutschland als noch 2009.
Dass Dax-Konzerne wie Bayer, BASF, Daimler und die Deutsche Bank nun weltweit zehntausende Stellen streichen, dürfte nichts an der globalen Ausrichtung der Dax-Konzerne ändern. Beispiel BASF: Der Chemiekonzern etwa kündigte an, bis Ende 2021 weltweit 6000 Stellen abzubauen, die Hälfte davon in Deutschland. Das entspricht ungefähr dem Anteil der bisher in Deutschland Beschäftigten BASF-Mitarbeiter
Bei Bayer könnte der geplante Stellenabbau den Anteil der im Ausland Beschäftigten sogar noch erhöhen. 4500 der angekündigten 12.000 Stellen sollen in Deutschland wegfallen. Die deutsche Belegschaft würde um 14 Prozent schrumpfen, die internationale nur um knapp neun.
https://www.wiwo.de/finanzen/boerse/besc...712-2.html
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen | 28.04.2024, 04:13
(27.04.2024, 01:54)boersenkater schrieb: Normale Fluktuation - keine Pleite- oder Kündigunswelle.
Stellenabbau, Schliessungen, Verlagerungen - Normalitäten im Wirtschaftskreislauf - mal mehr
mal weniger. War schon immer so.
Die üblichen Bagatellisierungen und Kleinrednereien von Schwurblern und Wirtschaftsleugnern.
Und daß Deutschland seit zwei Jahren als Schlusslicht aller Industriestaaten in der Rezession steckt während die Weltwirtschaft weiter wächst, war natürlich auch schon immer so. Ganz normal. Na dann....
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen | 28.04.2024, 06:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.04.2024, 06:36 von Speculatius.)
Nun wollen wir aber auch mal fair sein und die andere Seite zu Wort kommen lassen, die die aktuelle Abwanderung der Industrie aus Deutschland positiv sieht:
Zitat:Deutsche Forscher: Teile unserer Industrie werden abwandern - das ist eine Chance
Führt die Energiewende zur Abwanderung der Industrie? In Teilen ja, sagt jetzt eine Studie renommierter deutscher Forscher. Aber: Dieser Prozess bietet auch große Chancen für die deutsche Wirtschaft.
Ein Team des renommierten Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) hat in einer neuen Studie im Fachblatt „Nature Energy“ untersucht, wie die Energiewende dazu führen kann, dass sich Industrien verlagern können - mit überraschenden Ergebnissen. Denn eine Welt, in der vor allem die Energieformen Solar und Wind dominieren, erzeugt neue Gewinner: Länder wie Australien, Chile, Südafrika. Staaten, die über genügend Sonnenstunden für Solarparks und große Küstenabschnitte für Windkraft-Anlagen verfügen.
Verglichen mit alteingesessenen Industriestaaten wie Deutschland oder Japan werden diese Länder in Zukunft sehr viel günstiger grüne Energie erzeugen können, und das in großer Masse. Besonders wichtig: Diese Staaten können auch sehr viel günstiger Wasserstoff erzeugen, den Schlüsselstoff der grünen Industrie von morgen.
Diese Abwanderung könnte am Ende vorteilhaft für alle sein. Den PIK-Berechnungen zufolge werden Staaten wie Australien, Chile oder Südafrika wichtige Produkte wie Stahl oder Harnstoffe so viel günstiger anbieten können, dass auch die alten Industriestaaten profitieren. Denn die weiterverarbeitenden Betriebe könnten dann bis zu 38 Prozent ihrer Produktionskosten sparen. Die kommende Transformation ist also schlecht für denjenigen Teil der deutschen Industrie, der die sogenannten Grundstoffe produziert - alle anderen Teile profitieren aber.
https://www.focus.de/earth/analyse/weltw...88312.html
Meine Fragen dazu wären allerdings die:
Unterstellen wir, Solar und Wind wären zukünftig die einzigen bzw. deutlich dominanten Energieträger auf der Welt. Warum sollten sich nur Grundstoffindustrien in den "Sonnenländern" ansiedeln und nicht auch gleich weiterverarbeitende Industrie mit dazu? Welchen wirtschaftlichen Sinn macht es denn, den grünen Stahl aus z.B. Australien um die halbe Welt nach Europa zu shippern, damit dort dann Autos gebaut werden? Von der Klimagerechtigkeit eines solchen Wirtschaftens will ich gleich gar nicht reden. Ökonomisch und ökologisch viel sinnvoller wäre es doch, wenn die Autoindustrie sich gleich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stahlindustrie ansiedeln würde.
So lehrt es uns auch die Industriegeschichte, z.b. in England oder im Ruhrgebiet im letzten und vorletzten Jahrhundert. Zuerst war der billige Energierohstoff Steinkohle da, dann siedelte sich die Stahlindustrie an und dann kam der Maschinenbau.
Und wie schon gesagt: klimagrecht ist der Transport von Grundstoffen über tausende von Kilometern auch nicht, jedenfalls nicht, wenn man ihn mit Industrie vor Ort vermeiden könnte.
Weiterhin wäre kritisch anzumerken, daß aktuell ja keineswegs nur die Grundstoffindustrie, sondern im großen Maße auch die verarbeitende Industrie aus Deutschland verschwindet. Das widerspricht der Hypothese der "großen Chancen" für die verarbeitende Industrie im Inland.
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen | 28.04.2024, 11:52
Setzt Du Deine Erkenntnisse auch in Kauf- bzw. Verkaufsorder um?
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen | 28.04.2024, 12:33
Zitat:Führt die Energiewende zur Abwanderung der Industrie? In Teilen ja, sagt jetzt eine Studie renommierter deutscher Forscher. Aber: Dieser Prozess bietet auch große Chancen für die deutsche Wirtschaft.
Ein Team des renommierten Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) ...
Auf dem internationalen Veganerkongress wurde letztens auch gesagt das es besser ist vegan zu leben.
Was ist eigentlich aus gutem Journalismus geworden?
Das Rezept ist eigentlich ganz einfach: Es wird da produziert wo die Kosten minimal sind und Energie ist einer der Kostenpunkte.
Nun hat nicht jeder Standort die Chance günstige Energie bereit zu stellen und dann muss er mit anderen Vorteilen glänzen. Deutschland kann mittlerweile gar nicht mehr, deswegen wird das produzierende Gewerbe abwandern.
Wie man das als Chance sehen kann ist mir derzeit noch schleierhaft.
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen | 29.04.2024, 06:17
(28.04.2024, 11:52)EMEUV schrieb: Setzt Du Deine Erkenntnisse auch in Kauf- bzw. Verkaufsorder um?
Du meinst im Sinne von Deutschland untergewichten z.B.? Habe ich mal probiert, hat aber in der Praxis noch nichts gebracht. Das Problem ist, daß man letztlich mit Aktienkäufen und Verkäufen nicht auf die Wirtschaftsentwicklung eines Landes/einer Region setzt, sondern auf die Entwicklung von Unternehmen, die davon teilweise erheblich abweicht, ganz besonders, wenn sie international tätig sind. So kann ja eine Firma noch im DAX gelistet sein, weil sie denn Stammsitz in D hat, der Großteil der Fertigung erfolgt aber schon in Asien, zukünftig auch Forschung und Entwicklung.
Man bräuchte so einen BIP Future, mit dem man Länderrisiken hedgen kann - mal bei der Eurex anfragen, ob die so was aufsetzen wollen. Die überschwemmen den Markt doch sonst auch wöchentllich mit einer Unzahl neuer Produkte (die vielfach kein Mensch braucht).
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen | 29.04.2024, 06:24
(28.04.2024, 12:33)Vahana schrieb: Das Rezept ist eigentlich ganz einfach: Es wird da produziert wo die Kosten minimal sind und Energie ist einer der Kostenpunkte.
Nun hat nicht jeder Standort die Chance günstige Energie bereit zu stellen und dann muss er mit anderen Vorteilen glänzen. Deutschland kann mittlerweile gar nicht mehr, deswegen wird das produzierende Gewerbe abwandern.
Wie man das als Chance sehen kann ist mir derzeit noch schleierhaft.
Der Gedanke war möglicherweise, daß "die alte Industrie" verschwindet und "Platz geschaffen wird" für die neue. Erinnert mich irgendwie an den Neuen Markt und die "New Economy". Da meinte man ja auch, auf die alten Industrien verzichten zu können. Die Deutsche Börse wollte damals ja schon den Handel in den DAX-Werten nach London abgeben und nur den Neuen Markt in D behalten. Hätten sie mal machen sollen.
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen | 29.04.2024, 13:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.04.2024, 13:08 von Vahana.)
Ein altes und gutes chinesisches Sprichwort sagt:
Schütte kein altes Wasser weg solange du kein Neues hast.
Mir fehlt im Moment die Vorstellungskraft durch was wir die Industrie ersetzen sollten. Vor allen Dingen nicht in der Masse.
Außerdem gab es nie eine reale Not dazu irgendwas neues zu machen, weil das alte funktioniert hat bis die Grünen die Macht übernommen haben.
Das ist alles idiologisch getrieben und die Leute lassen es mit sich machen.
Edit: Die Wähler haben auch nie einen Auftrag zum Umbau gegeben. Die Mehrheiten fehlen dafür einfach.
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen | 01.05.2024, 09:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.05.2024, 09:51 von boersenkater.)
Zitat:Hoffnungssignal von der deutschen Wirtschaft
Positive Signale für den deutschen Aktienmarkt kamen von der Konjunktur, ist die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal doch um 0,2 Prozent gewachsen. Ökonomen hatten im Schnitt nur mit einem Zuwachs von 0,1 Prozent gerechnet. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer führte das Plus teilweise auf die ungewöhnlich milde Witterung zurück, von der die Bautätigkeit profitierte.
EU-Wirtschaft wächst um 0,3 Prozent
Auch die Wirtschaft in der Europäischen Union ist zum Jahresauftakt wieder leicht gewachsen. In den 27 EU-Ländern stieg die Wirtschaftsleistung zwischen Januar und März im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent. Auch in der Eurozone wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent. Unterdessen verharrte die Inflationsrate in der Eurozone im April bei 2,4 Prozent.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fin...e-100.html
Zitat:Leichtes Plus im Frühjahr
Deutsche Wirtschaft wächst wieder - ein bisschen
Stand: 30.04.2024 11:19 Uhr
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt hat im ersten Quartal um 0,2 Prozent zugelegt. Damit konnte die Wirtschaft knapp der Rezession entgehen. Volkswirte sehen erste Anzeichen für eine Trendwende.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/kon...1-100.html
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RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen | 02.05.2024, 02:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.05.2024, 02:37 von J R.)
die Schlagzeile des Tages
https://www.reuters.com/markets/europe/g...024-05-01/
Zitat:Germany hit hard as foreign investment falls in Europe, EY survey shows
hier die Originalquelle bei EY
https://www.ey.com/en_gl/foreign-direct-...t-declines
und dabei fällt auf, sie sprechen von FDI projects. Diese Projekte sind von der Anzahl her stark gefallen, so kommt man auf die -7% in Europa und -12% in Deutschland.
Die seriöse Seite tradingeconomics liefert aber die echten Kapitalflüsse in Geldbeträgen, auch für Deutschland.
https://tradingeconomics.com/germany/for...investment
tendenziell wird die Aussage von EY bestätigt, man erkennt einen Rückgang an Investitionen, aber das Bild sieht nicht so dramatisch aus. Im Zeitraum der letzten 10 Jahre gab es schon einmal so schwache Zahlen (2015-2016). Im Artikel von Reuters wird nicht scharf genug getrennt zwischen den FDI Projekten und Geldströmen. Nach dem Motto "follow the money" halte ich letzteres für wichtiger.
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