"Das Luftfahrt-Start-up Lilium
prüft offensichtlich einen Verkauf an ausländische Investoren und eine Verlagerung ins Ausland. Nach Informationen des Handelsblatts hat die Führung um CEO Klaus Roewe im Juli Berater damit beauftragt, Investoren für einen möglichen Verkauf zu suchen. Ein Sprecher von Lilium wollte sich zu den Informationen auf Anfrage nicht äußern."
Ich denke mal das könnte der letzte Strohhalm sein. Wenn das nicht klappt dürften sie pleite gehen, und die Frage ist was dann mit der Technologie passiert.
Ich kann's nicht genau einordnen. Aber es gibt Stimmen die behaupten der Lilium-Flieger sei eine Fehlkonstruktion. Insb. wegen der kleinen Propeller die einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad aufweisen als die Großen bei den anderen Senkrechtstartern. Dadurch seien die Anforderungen an den Akku nochmal größer und so einen gäbe es nicht am Markt. So hiess es jüngst in einem Artikel. Keine Ahnung ob das stimmt.
Zitat:Keine Staatshilfe für Flugtaxi-Anbieter Lilium
Do, 17.10.24
Flugzeugindustrie
Berlin/München (dpa) - Der Elektroflugzeug-Pionier Lilium soll keine staatliche Unterstützung bekommen - nicht vom Bund und damit auch nicht von Bayern. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat die Ampel-Koalition eine Bürgschaft über 50 Millionen Euro abgelehnt. Dem Vernehmen waren vor allem die Grünen dagegen, die Haushälter der SPD und zuletzt auch die der FDP hätten wohl zugestimmt. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet. Mit dem Nein aus Berlin ist auch eine bayerische Hilfszusage hinfällig.
Das bayerische Kabinett hatte im September beschlossen, Lilium eine Kreditbürgschaft über 50 Millionen Euro zu gewähren - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sich der Bund in gleicher Weise beteiligt. «Wir hätten unseren Beitrag erbracht», sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag - und erhob schwere Vorwürfe gegen die Grünen. Die Staatsregierung hatte zuletzt wiederholt erklärt, die Hilfszusagen für Lilium nicht alleine stemmen zu können. Lilium selbst wollte sich zu den Vorgängen zunächst nicht äußern.
Das Start-up-Unternehmen arbeitet an einem vollelektrischen, senkrecht startenden und landenden Flugtaxi. Der Erstflug soll Anfang 2025 stattfinden, die ersten Maschinen sollen 2026 an Kunden ausgeliefert werden. Aber das kostet erst einmal viel Geld; allein im ersten Halbjahr 2024 wurden rund 200 Millionen Euro ausgegeben. Bislang wird das an der US-Börse Nasdaq gelistete Unternehmen von rund 70 Investoren finanziert.
Gegenseitige Schuldzuweisungen
SPD-Haushälter Dennis Rohde sagte: «Deutschland kann es sich gerade nicht leisten, dass Industriearbeitsplätze der Zukunft verschwinden. Deshalb hätten wir als SPD dieser klimaneutralen Zukunftstechnologie gern staatlich unter die Arme gegriffen. Leider gab es für diese wirtschaftspolitische Überzeugung keine Mehrheit in der aktuellen Koalition.»
Der FDP-Obmann im Haushaltsausschuss, der Aschaffenburger Abgeordnete Karsten Klein, sagte, für die FDP-Fraktion hätten nach tiefgehenden Analysen die Chancen für eine Bundeshilfe überwogen. «Das Scheitern ist kein gutes Signal für das Unternehmen, die Arbeitsplätze und den Hightech-Standort Bayern.» Zugleich kritisierte er die bayerische Staatsregierung: Sie müsse «endlich Instrumente auf den Weg bringen, die es Start-ups in Bayern einfacher macht und vor allem mehr Planungssicherheit gibt».
Söder attackiert die Grünen
«Alte Industrie im Norden wie Werften wird vom Bund mit Milliardensummen unterstützt, aber für Zukunftsinvestitionen im Süden gibt es keinen Cent. Das ist eine krasse Fehlentscheidung und weitere grobe Benachteiligung Bayerns», kritisierte Söder. Damit blockiere die Ampel dringend benötigte Innovation in Deutschland und gefährde über 1.000 hoch spezialisierte Arbeitsplätze. Die Grünen seien verantwortlich, wenn deutsche Kreativität in die USA, Frankreich oder nach China abwandere. Das schade dem Wirtschaftsstandort Deutschland. Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) kritisierte, Deutschland jage «seine eigenen Gründer vom Hof». Die. «grüne Deindustrialisierung Deutschlands» gehe weiter.
Lilium beschäftigt rund 500 Luftfahrtingenieure und hat für seine elektrischen Flugtaxis bereits Kunden mit über 700 Fest- und Vorbestellungen in den USA, Großbritannien, Frankreich, Saudi-Arabien und vielen anderen Ländern. Ein Unternehmenssprecher sagte: «Frankreich hat uns erhebliche Förderung in Aussicht gestellt, wenn wir einen zweiten Standort in Südwestfrankreich eröffnen.»
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.
| 17.10.2024, 18:18 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.10.2024, 18:19 von rienneva.)
Das dürfte bedeuten dass die abwandern, dahin wo es Geld gibt.
Oder sie gehen pleite, und jemand aus dem Ausland kauft sie für nen Appel und ein Ei.
Die Kontroverse über den Antrieb geht schon seit Jahren. Lilium sollte mal beweisen dass das alles tut. Für die bisherigen Investoren war das wohl gut genug. Aber die könnte njetzt auch leer ausgehen....
Zitat:Lilium sollte auf keinen Fall staatliche Mittel erhalten, und das ist der Grund dafür:
Wenn 100 Millionen Euro oder sogar 150 Millionen Euro realistischerweise zum Durchbruch führen könnten, wären private Investoren sofort zur Stelle. Die Tatsache, dass der private Markt sich weigert, Lilium zu unterstützen, ist eine klare Botschaft: Lilium hat keine Chance, mit diesem Geld den nächsten Meilenstein zu erreichen. Nachdem das Unternehmen 1,5 Milliarden Euro verbrannt hat und praktisch nichts vorweisen kann, sehen die Investoren die Zeichen der Zeit - dieses Unternehmen ist voller roter Fahnen.
Vergessen wir nicht, dass Lilium nicht einmal 5 % der bei seinem Börsengang gemachten Zusagen einhalten konnte. Sie prognostizierten 90 Flugzeuge in der Luft und 240 Millionen Euro Umsatz bis 2024. Jetzt, zweieinhalb Jahre später, haben sie absolut *keines* ihrer Ziele erreicht. Eine 100-prozentige Misserfolgsquote bei der Erfüllung der IPO-Versprechen? Das ist mehr als inkompetent. Sie sollten keine Subventionen der deutschen Regierung erhalten - sie sollten aus dem Geschäft sein. Ehrlich gesagt, sollte man sie wegen der Lügen in ihrem Börsenprospekt verklagen.
Und was all die Leute in der so genannten „Deutschen Gründerszene“ betrifft, die offene Briefe zur Unterstützung unterschreiben - warum lassen Sie nicht auch Ihr Geld dort, wo es ist? Wenn Sie an Lilium glauben, investieren Sie Ihr eigenes Geld und nehmen Sie das Risiko auf sich. Sie werden den Misserfolg zu verantworten haben - und vielleicht auch den Erfolg, falls er jemals eintritt.
Aber es ist lächerlich. Dieselben Leute wie Verena Pausder, Frank Thelen, Earlybird Venture Capital, UVC Partners, 468 Capital und die Liste geht weiter und weiter, die ständig über zu viel staatliches Engagement in der Wirtschaft jammern, betteln jetzt um Almosen. Die Heuchelei ist unglaublich.
Autor:
Christoph Gerber
CEO @ Talon.One, Founder @ Lieferando.de
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Zitat:Elektro-Flugzeugbauer Lilium kündigt Insolvenzantrag an
Do, 24.10.24
München (dpa) - Der Elektro-Flugzeugpionier Lilium hat einen Insolvenzantrag angekündigt. Das Unternehmen habe nicht mehr die notwendigen zusätzlichen Mittel zur Fortsetzung des Geschäfts, teilte Lilium am Donnerstag der US-Börsenaufsicht mit. Daher werde der Vorstand in den nächsten Tagen einen Insolvenzantrag wegen Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit stellen und Selbstverwaltung beantragen.
... https://www.comdirect.de/inf/news/detail...63d&RANGE=
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.
Was mich am Meisten interessiert ist ob das Ding tatsächlich fliegt wie versprochen.
Wenn nicht wird diese Geschichte noch ein Nachspiel vor dem Strafgericht haben.
Also eins muß ich jetzt leider im Rahmen meines permanenten Grün*Innen-Bashings kleinlaut zugeben:
Hier haben sie ausnahmsweise was richtig gemacht und sich gegen all die anderen Deppen aus ALLEN anderen Parteien durchgesetzt.
Zitat:Während Söder sich vehement für eine Unterstützung Liliums einsetzte, lehnte der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger dies ab. Söder sprach schließlich ein Machtwort und setzte die Unterstützung durch, unter der Bedingung, dass der Bund die Bürgschaft mit Bayern teile.
Aus der Bundesregierung kam anfangs Zuspruch. Bei der FDP und der SPD unterstützte man die Förderung, einzig die Grünen lehnten ab. So gab es aber keine Mehrheit in der Bundesregierung. Schließlich platzte Mitte Oktober der Deal, eine Bürgschaft kam nicht zustande.
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Dennoch hielten bis zuletzt die Union, SPD und die FDP an einer Rettung von Lilium verbissen fest. Auch bekannte Investoren, wie Frank Thelen, sprachen sich für eine Unterstützung Liliums aus, wollten jedoch selbst kein weiteres Risiko übernehmen.
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Die gesamte Posse um Lilium erinnert zunehmend an die Wirecard-Affäre von vor einigen Jahren. Auch damals verliebten sich deutsche Politiker in ein Unternehmen, dessen Versprechungen zu schön waren, um wahr zu sein.