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RE: Deutsche Autoindustrie | 25.11.2024, 14:13
Eines der Probleme ist, dass unsere Industrie Autos baut, die locker 20 Jahre halten. Das sind bei 50 Mio PKW in Deutschland pro Jahr nur 2,5 Mio Neuzulassungen und Verschrottungen. Das ist nicht viel. Wir leben (noch) vom Export.
Aber das mit den 20 Jahren wird sich bei den aktuellen rollenden Computern (Ja, auch bei den Verbrennern) bald ändern. Der wirtschaftliche Totalschaden könnte in Zukunft viel schneller eintreten.
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RE: Deutsche Autoindustrie | 25.11.2024, 14:21
Ich will ja jetzt nicht zu viel VT verbreiten, aber ich hatte schon vor Jahren den Verdacht, als z.B. Herbert Diess bei VW voll auf Elektro setzte und dieses aber für die Produktion im Inland anstrebte, daß möglicherweise eine etwas umfassendere Strategie in den Hinterzimmern ausgeknobelt wurde, wie man auf smarte Weise die Produktion aus Deutschland wegverlagert. Motto: in Deutschland grassiert der E-Auto-Hype, ob das auf Dauer gut geht, vor allem, wenn mal die Subventionen wegfallen, wissen wir nicht, aber wir ergreifen die Gelegenheit und stellen in Deutschland alles auf Elektro um und produzieren Verbrenner im Ausland. Wenn es dann eines Tages mit Elektro nicht mehr läuft, machen wir einfach die Werke in D dicht und sind unsere Standortprobleme los.
Ich meine mich erinnern zu können, so was in der Art vor Jahren mal gelesen zu haben, weiß aber nicht mehr genau, wann und wo.
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RE: Deutsche Autoindustrie | 25.11.2024, 14:26
Wenn man sich die noch junge Geschichte des E- Bikes anschaut, wird klar, wo mittelfristig die Reise hingeht.
Wahrscheinlich nicht ganz so schnell, wie sich das manche wünschen, aber es wird kommen.
Der 4-, 8-, oder 6 Topf Zerknall-Treibling ist bald Geschichte, vergleichbar mit der Dampfmaschine.
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RE: Deutsche Autoindustrie | 25.11.2024, 14:35
Aber wenn z.B. VW jetzt so sehr darauf beharrt, Werke in D zu schließen und auch auf Lohnzugeständnisse der Belegschaft nicht eingehen will, sieht mir das schon so aus, daß man mit der Produktion mittelfristig raus will aus Deutschland.
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RE: Deutsche Autoindustrie | 25.11.2024, 15:39
Vielleicht ist es auch an der Zeit, gewisse Fehlentwicklungen bei den Einkommen zu korrigieren. Warum auch sollte ein angelernter Metzger am Band von Daimler oder VW deutlich besser verdienen als ein gut qualifizierter Heizungsinstallateur?
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RE: Deutsche Autoindustrie | 25.11.2024, 16:19
Also im Prinzip hat die deutsche Autoindustrie doch alles falsch gemacht:
In Europa voll auf Elektro gesetzt - doch da werden sie die Karren nicht mehr los.
In China läuft Elektro - doch die Chinesen wollen keine deutschen Elektros, sondern kaufen ihre eigenen.
Und nun kommt auch noch der böse Trump und droht mit Importzöllen.
Für die miesen Standortbedingungen in D können sie nichts - aber denen kann man ja entfliehen (und tut es auch so bißchen, wird vermutlich jetzt mehr werden)
Was wurde eigentlich aus Opel? Zu meinen Kinderzeiten war der Kadett die unangefochtene Nummer Zwei nach dem VW Käfer. Dann später Corsa, Astra, Vectra. Und jetzt?
Opel-Werk in Bochum schon lange dicht, Eisenach auf der Kippe, Rüsselsheim wird ausgedünnt...die sind doch bald weg vom Markt....
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RE: Deutsche Autoindustrie | 25.11.2024, 16:47
(25.11.2024, 14:21)Speculatius schrieb: ich hatte schon vor Jahren den Verdacht, als z.B. Herbert Diess bei VW voll auf Elektro setzte und dieses aber für die Produktion im Inland anstrebte
(25.11.2024, 16:19)Speculatius schrieb: In Europa voll auf Elektro gesetzt - doch da werden sie die Karren nicht mehr los.
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RE: Deutsche Autoindustrie | 25.11.2024, 17:22
(25.11.2024, 14:01)boersenkater schrieb: Problem ist ja der Wegfall des Verbrennungsmotors der viel Anteil an der Marge hatte.
An seine Stelle treten Batterie und E-Motor - und immer mehr Software, Vernetzung,
in Zukunft autonomes Fahren (hier sind die Deutschen ganz vorne mit dabei).
Das sind die Bereiche die deutsche Ingenieurskunst optimieren und weiterentwickeln
kann - um wieder Innovationsführer zu werden wie wir es früher mal waren.
Wenn VW jetzt sagt sie wollen entlassen und Werke schliessen, würde ich mich als
Regierung einmischen. Das Werk - Gebäude, Gelände wird in eine Zweckgesellschaft
übernommen - hier zahlen Staat, Mercedes, BMW, VW ein paar Mrd. ein - Forschung,
Entwicklung, Produktion von Batteriezellen, E-Motoren - für alle deutschen Hersteller.
Ein Joint-Venture um Geld, Energie, Kompetenz zu bündeln anstatt, daß alle parallel
die gleiche Arbeit machen - was mehr Zeit und mehr Geld für alle kostet.
Vor allem Zeit ist der zentrale Punkt - wir müssen schnell Anschluss finden - je länger
das dauert desto mehr verschlechtert sich die Situation.
Beim VW-Vorstand habe ich irgendwie das Gefühl, dass der kein Interesse daran hat
was vorwärts zu bringen. Vielleicht sollten sie da mal die Köpfe austauschen und
wieder Macher anstatt Zahlenschieber an die Spitze setzen....
Gute Idee mit der Weiterverwendung.
Vor ein paar Jahren wollte VW schon mal Werke schliessen. Damals hatte sich Stephan Weil (Ministerpräsident Niedersachsen) eingescchaltet und einen Weiterbetrieb ausgehandelt.
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RE: Deutsche Autoindustrie | 25.11.2024, 19:30
(25.11.2024, 17:22)saphir schrieb: Gute Idee mit der Weiterverwendung.
Vor ein paar Jahren wollte VW schon mal Werke schliessen. Damals hatte sich Stephan Weil (Ministerpräsident Niedersachsen) eingescchaltet und einen Weiterbetrieb ausgehandelt.
GRAUENHAFTE Idee.
Der Staat soll sich raushalten und einfach seine Arbeit machen.
Da er ja damit offensichtlich schon überfordert ist, wüsste ich nicht, warum er anderes erfolgreicher machen könnte.
So am Rande: Glaubt irgendwer, dass hier mal AUTOS autonom fahren werden???
Also zu unseren Lebzeiten.
Kann ich mir so gar nicht vorstellen.
Hab noch nie gehört, dass wir hier Straßenbahnen, U-Bahnen oder Züge autonom fahren lassen wollen, was doch sicherlich dramatisch einfacher ist.
Oder hab ich da was verpasst?
Prost
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Hat sich erledigt.
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RE: Deutsche Autoindustrie | 25.11.2024, 20:30
(25.11.2024, 19:30)Mr. Passiv schrieb: Hab noch nie gehört, dass wir hier Straßenbahnen, U-Bahnen oder Züge autonom fahren lassen wollen, was doch sicherlich dramatisch einfacher ist.
Oder hab ich da was verpasst?
Ich hatte mal vor - ach ich weiß gar nicht mehr - vielleicht 8 Jahren oder so - auf einer Zugfahrt einen Lokführer in meinem Abteil. Den fragte ich, ab wann denn die Züge ohne Lokführer fahren könnten. Er meinte, technisch sei das jetzt schon möglich, aber rechtlich noch nicht. Und die Fahrgäste würden sich wohler fühlen, wenn vorne ein Männeken sitzt.
In mehr technikaffinen Ländern wird das wohl schneller kommen.
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