RE: Volksverarschung Riester Rente | 05.06.2019, 09:42
(04.06.2019, 21:59)Vahana schrieb: 2.100€ x 40 Jahre sind exakt 84.000€.
Das hat er auch gar nicht anders behauptet. Die 2.100 EUR, die er einzahlt, sind aber durch Zulagen und Steuererstattung (die im zufließen) weniger.
(05.06.2019, 09:31)Mirki schrieb: wenn du monatlich 175 anlegst, hast du nach 40 Jahren mit 5% jährlicher(!) Verzinsung etwa 266T (> 3 x 84T)
warum also riestern?
Wo kriegst du denn 5% jährliche Verzinsung?
RE: Volksverarschung Riester Rente | 05.06.2019, 09:48
S&P 500 Total Return
RE: Volksverarschung Riester Rente | 05.06.2019, 10:15
(05.06.2019, 09:48)Mirki schrieb: S&P 500 Total Return
Eine Riesterrente mit einer reinen Aktienanlage zu vergleichen ist ein Vergleich, der von vorne herein hinkt.
Aktien sind ja schön und gut. Aber bei der Absicherung seines Lebensalterrisikos kann man ja durchaus mal auf den Gedanken kommen, über mehrere Produktwelten zu diversifizieren. Ob es dann die Riester Rente im Speziellen sein muss, sei mal dahin gestellt.
RE: Volksverarschung Riester Rente | 05.06.2019, 14:53
Wieso hinkt der Vergleich? Ich vergleiche das Ergebnis der Geldanlage. Selbst bei nur (!) 5% liegt Riester abgeschlagen weit hinten.
Wenn ich dann noch die theoretische Möglichkeit einbeziehe, dass der Staat sich in den kommenden 40 Jahren eine Kürzung der kalkulierten Auszahlungssumme überlegt, verliert Riester nochmal.
Edit: wenn ich jetzt noch die Inflationsrate von 1,5% rechne, so müsste Riester wenigstens 115T nach Ablauf der 40 Jahre auszahlen, damit ich die selbe Kraufkraft zurückerhalte... also verliere ich mit Riester ca 27%.
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RE: Volksverarschung Riester Rente | 05.06.2019, 18:41
(04.06.2019, 17:24)Jlagreen schrieb: Ich nutze die Riester-Rente und stehe auch dazu. Ich bin auch so ein schleimiger PKV Wechsler seit ich 26 bin. Das hat mir sofort >200 Euro im Monat gespart, von denen ich direkt eine Riester-Rente angelegt habe, damit diese später die höheren PKV Beiträge abfedert. Eine Rückkehr in die GKV wird es definitiv nicht geben.
Als Besserverdiener macht Riester-Rente durchaus Sinn, denn durch Zulagen entsteht bereits eine "garantierte" Rendite von 2,7% allein durch den Garantiebetrag.
Wie das geht?
Ganz einfach, bei 2100 Euro Einzahlung p.a. erhalte ich in meiner Einkommenssteuererklärung die maximalen Satz von 944 Euro (Zulage + Steuerrückerstattung) pro Jahr zurück. D.h. ich investiere pro Jahr 1156 Euro, habe jedoch nach 40 einen garantierten Betrag von 84.000 Euro. Das ergibt ~2,7% Zins durch Zulagen.
Da ich mittlerweile verheiratet bin und wir eine Familie planen (Wunsch sind 2-3 Kinder) werden wir für meine Frau zusätzlich einen Vertrag abschließen, um dann weitere 600-900 Euro mit Mindestbeitrag meiner Frau (60 Euro oder 4% vom Brutto, Zulage von 300 Euro je Kind) zu kassieren.
Das wird uns im Alter sicherlich nicht reich machen, aber es ist eine kleine Zusatzrente für das Alter. Daneben habe ich sowieso noch Betriebsrente und eine weitere private Rentenversicherung.
Bei Renteneintritt hole ich mir die 30% aus dem Riesterkapital direkt raus und der Rest wird in eine Leibrente gewandelt. Denn beim Anbieter fairriester (zu dem ich vor einer Weile gewechselt bin) habe ich zunächst gar keine Versicherung, sondern eher einen Banksparplan mit Depotgebühren und Investments direkt in ETFs sowie diverse Fonds. Aktuell sind 100% in die Börse investiert und der Anteil wird mit steigendem Alter reduziert und mehr zu Anleihen geschichtet. Bei Rentenbeginn muss ich das Kapital verrenten, da sonst die Zulagen zurück zu zahlen wären.
Übrigens gehen die 944 Euro Erstattung jährlich direkt ins Sparplan Depot
soweit so gut!
Leider weiß keiner was noch bei der RiesterRente künftig an Änderungen kommt (m.E. das größte Risiko)
Unter den heutugen KOnstellationen, und einem baldigen Zufluß, ist es vorteilhaft nicht mehr als ca. 10K im Vertrag zu haben.
Das ermöglicht es sich den vollen Betrag auszahlen zu lassen - keine 30% Regelung (KLeinstrente).
Bei "Bagatell-Renten" besteht die Möglichkeit, sich das angesparte Kapital zu hundert Prozent auszahlen zu lassen. Die sogenannte Kleinstbetragsrente liegt dann vor, wenn der Rentenbetrag nicht mehr als ein Prozent der Bezugsgröße West nach § 18 SGB IV ausmacht
Für 2019 3115/MOnat WEst - sind 31,15
Richtig gut ist es bei Kettenverträgen, welche je nicht > 10K sind. Cave: nicht beim gleichen Anbieter
Könnten dann sukzessive abgerufen werden.
Aber wie gesagt, die Bedingungen können sich ändern
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RE: Volksverarschung Riester Rente | 05.06.2019, 19:23
10 K in 40 Jahren sind inflationsbereinigt..?! N Appel und n Ei oder ne Pizza?
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RE: Volksverarschung Riester Rente | 05.06.2019, 19:35
Übrigens wird -soweit ich weiß- keine Riesterente ins Ausland gezahlt, also nix "wohin als Privatier auswandern".
Oder?
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RE: Volksverarschung Riester Rente | 05.06.2019, 20:03
(05.06.2019, 19:23)Mr. Passiv schrieb: 10 K in 40 Jahren sind inflationsbereinigt..?! N Appel und n Ei oder ne Pizza?
4.312,38€ bei gleicher Inflation wie von 1978-2018.
Das sind Peanuts wenn es um Rente geht. Einmal Waschmasche und Kauleiste neu machen und die Kohle ist weg.
(05.06.2019, 19:35)Guhu schrieb: Übrigens wird -soweit ich weiß- keine Riesterente ins Ausland gezahlt, also nix "wohin als Privatier auswandern".
Oder?
Interessanter Punkt.
Ein Fund beim Tagesspiegel:
Zitat:Zieht ein Riester-Sparer also ins Ausland außerhalb des EWR, wird ihm die Rückzahlung auf Antrag zunächst bis zum Rentenbeginn gestundet. Seit 2010 kostet die Stundung pro Monat (!) 0,5 Prozent Zinsen. Ab Rentenbeginn hat der Auswanderer die Wahl: Entweder kann er alle Zulagen komplett zurückzahlen, oder er zwackt jeden Monat pauschal 15 Prozent der Riester-Rente ab und überweist das Geld an den deutschen Fiskus – so lange, bis die Forderung samt Zinsen abgestottert ist. Deutschtürken, die mit dem Gedanken spielen, ihren Lebensabend in der Türkei zu verbringen, sollten also andere Formen der zusätzlichen Alterssicherung wählen. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Wird ein Riester-Sparer von seinem Arbeitgeber ins Ausland geschickt und bleibt damit in der deutschen Rentenversicherung, zahlt der Staat die Zulagen weiter – auch außerhalb des EWR.
Hört hört, den Deutschtürken wird davon abgeraten.
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RE: Volksverarschung Riester Rente | 05.06.2019, 20:08
(05.06.2019, 19:23)Mr. Passiv schrieb: 10 K in 40 Jahren sind inflationsbereinigt..?! N Appel und n Ei oder ne Pizza?
..bräuchtest halt alle 4-5 Jahre einen neuen Vertrag, wären dann ca. 100K davon 35-40% aus der Steuer gezahlt
Best case, fängst kurz vor der Rente an, quasi 5 Jahre vorher
Die jüngeren werden wohl eher rasiert
BTW, momentan ist die Inflation zu vernachlässigen, wenn die Italiener nicht die Kurve bekommen bleibt es eher so.
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RE: Volksverarschung Riester Rente | 06.06.2019, 10:33
Die Renditeberechnung der Ansparphase kommt mir manchmal vor wie so eine Art Onaniervorlage für Zulagenfetischisten. Der echte Knüppel kommt dann aber später.
Rechnen wir doch mal durch, was am Ende übrigbleibt:
Die Riesterrente berechnet sich aus zwei Komponenten:
Die durchschn. Rentenbezugsdauer in DE beträgt 18/19 Jahre. Wer also jetzt in Rente geht, 'belastet' die Kasse vorr. bis zu seinem 85. Geburtstag.
Die Folgezeit wird durch eine Versicherung gegengedeckt, die bei Renteneintritt vom Versicherer abgeschlossen wird. Und genau hier wird der Kunde über den Tisch gezogen. Die Versicherungen veranschlagen hier in 2017 genau 31% (!!) von der angesparten Summe. Für die Wahl dieses Prozentsatzes gibt es keinerlei gesetzliche Vorgaben und auch keinerlei Möglichkeit der mathematischen Herleitung (mehrfache Nachfrage meinerseits bei div. Anbietern). Dieser Vers.anteil belief sich in 2002 auf 18% bis 2017 auf 31% steigend und wird mit Veränderungen in den jew. Sterbetafeln erklärt und natürlich auch mit sinkenden Zinssätzen.
(vergleiche hierzu https://www.finanzberatung-bierl.de/leis...ion-no-go/)
Dieser Betrag ist zunächst mal futsch und steht auch nicht mehr zur Verfügung bei Vererbung des Vertrages.
84000.- abzgl. Vers. 85+ = 51240.- zur (wahrsch. zinslosen) Auszahlung in 19 Jahren >>> 224.- mtl. zu versteuernde Riesterrente
Break Even nach 31,25 Jahren Rente!
Unser Kopfkissensparer hingegen entnimmt steuerfrei (Steuer nur auf Erträge). Dieser Vorteil gegenüber dem Riestersparer steigt noch, je jünger unsere Vergleichspersonen sind, da die Steuerlast des Riestersparers kontinuierlich steigt. (schrittweise Besteuerung der Renten)
Im Alter braucht man wegen sinkender (bzw. fehlender) Bonität schlichtweg Cash oder Anlagen, die schnell zu Cash zu machen sind. Da nutzt euch keine Zusatzrente von dreifuffzig.
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