RE: Versicherungskosten als Privatier niedrig halten | 30.06.2019, 21:25
(30.06.2019, 11:01)sonic123 schrieb: Du vergisst aber, dass es keine sichere Dividendenwerte mit 8% Dividendenrendite gibt.
Es gibt "4 % Regel" (googeln) welche besagt, wenn man max. 4% entnimmt, man immer von seinem Kapital leben kann - zumindest war es in der Vergangenheit immer so. Bei mehr als 4% Entnahme kann es passieren, dass das Vermögen irgendwann aufgebraucht ist.
Wenn jemand weiter über dieses Thema diskutieren möchte, würde ich vorschlagen einen neuen Thread aufzumachen Und Du vergisst, dass es Werte gibt die, wenn sie etwas länger gehalten werden, weit mehr als 8% Dividende zahlen... Es kommt alles auf den Einstandskurs an, nicht auf die aktuelle Dividendenrendite.
Wer lange genug an der Börse ist, hat solche Werte.
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RE: Versicherungskosten als Privatier niedrig halten | 30.06.2019, 21:55
(30.06.2019, 21:25)muchmoney schrieb: Und Du vergisst, dass es Werte gibt die, wenn sie etwas länger gehalten werden, weit mehr als 8% Dividende zahlen... Es kommt alles auf den Einstandskurs an, nicht auf die aktuelle Dividendenrendite.
Wer lange genug an der Börse ist, hat solche Werte.
Sehe ich teilweise anders. Yoc bringt mir nichts, wenn alle anderen werte am Markt besser rentieren und die aktuelle Dividendenrendite derer höher/sicherer/etc ist.
nur weil ich mal für 10€ Starbucks gekauft habe und die heute rechnerisch auf meinen Einstand bezogen 3% Dividende auszahlen, ist die derzeitige Rendite von 1,5% nichts, was mich hinter dem Ofen hervorlockt. Ich könnte genauso gut die Kursgewinne realisieren und von meinem höheren cashbestand eine andere Aktie kaufen.
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RE: Versicherungskosten als Privatier niedrig halten | 01.07.2019, 07:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.07.2019, 07:48 von Ste Fan.)
(30.06.2019, 21:55)mmmmmax schrieb: Sehe ich teilweise anders. Yoc bringt mir nichts, wenn alle anderen werte am Markt besser rentieren und die aktuelle Dividendenrendite derer höher/sicherer/etc ist.
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YoC ist als Masstab in den meisten Faellen irrelevant - ausser man will sich was schoen rechnen.
Um die moegliche Entnahme zu bewerten sind aktuelle Rendite und aktueller Depotwert die Basis.
YoC und Einstiegkurse - fuer was? Wir braeuchten eigentlich die zukuenftige Rendite, aber mangels Kenntnis nimmt man dann eben doch die 4% Regel oder eigene (realistische) Erfahrungswerte
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RE: Versicherungskosten als Privatier niedrig halten | 01.07.2019, 07:56
(01.07.2019, 07:36)Ste Fan schrieb: YoC ist als Masstab in den meisten Faellen irrelevant - ausser man will sich was schoen rechnen.
Der Argumentation kann ich offen gestanden nicht folgen.
Die YOC gibt doch an welchen Zinssatz ich für mein "eingelegtes" erhalte - und
das der naturgemäß in dem DGRI Modell steigt ist doch durchaus gewünscht
und das Ziel ? Durch regelmäßiges Reinvestieren wird der ja auch immer wieder
"zurück geholt".
Mir erschliesst sich nicht so recht wieso das irrelevant sein soll ?
Wenn ich eine Summe vor 20 Jahren in Festgeld angelegt habe und heute nur
noch 1 % dafür bekomme aber damals 8 % hatte und das dann mit einer
Anlage und Reinvestierung vor 20 Jahren in KO oder HRL oder was auch immer vergleiche
ist das doch keine Schönrechnerei ?
Was genau ist dann denn sonst Euer Ziel bzw. wie rechnet Ihr denn dann ob Eure Strategie
im Vergleich zu einer potentiell anders gewählten funktioniert oder nicht ?
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RE: Versicherungskosten als Privatier niedrig halten | 01.07.2019, 08:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.07.2019, 08:31 von Ste Fan.)
Dein YoC gibt dir Verzinsung an bezogen auf den Kaufpreis...egal ob der vor 5 Minuten oder 50 Jahren war.
Also 10% YoC ohne die Zeit zu kennen ist eine Nullaussage. Und zwei Investments mit verschiedenen Laufzeiten oder zwischenzeitlichen Cashbewegungen kannst du auf diese Art auch nicht vergleichen.
Dafuer gibt es ja dann CAGR oder bei laufenden Cashflows IRR/NPV
Und zum Thema: Du hast ein 600k Depot und dies generiert z.b. 24k Cash im Jahr. Was fuer eine Relevanz hat die Position mit 20% YoC fuer deinen Entnahmeplan?
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RE: Versicherungskosten als Privatier niedrig halten | 01.07.2019, 09:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.07.2019, 09:21 von sonic123.)
(01.07.2019, 08:20)Ste Fan schrieb: Und zum Thema: Du hast ein 600k Depot und dies generiert z.b. 24k Cash im Jahr. Was fuer eine Relevanz hat die Position mit 20% YoC fuer deinen Entnahmeplan?
Genau richtig. Wenn mein Depot 600k groß ist, kann ich max. 24k entnehmen, egal wie hoch mein YoC ist. Der ist irrelevant.
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RE: Versicherungskosten als Privatier niedrig halten | 02.07.2019, 12:55
Wenn du aber eine Aktie hast, die über Jahre eine fixe 6 US$ Dividende bezahlt, der Kurs aber in den Crashjahren schon mal heftig schwankt, obwohl er sonst bei um die 100 US$ liegt, dann macht doch der Zeitpunkt eines Kaufs mit zb 10k US$ den Unterschied.
Zumal ein Kauf der Aktie zu "Schnäppchenpreisen" ja zusätzlich bedeutet, dass der Kurs sich erholen sollte.
A kauft die Aktie für 10k heute bei 100 US$ = 6% (600 US$ pro Jahr) Dividende und geringe Chance auf Kurssteigerung
B kauft die Aktie vor x Jahren bei 80 US$ = 7.5% (750 US$ pro Jahr) Dividende und Chance auf 20 US$ Kurssteigerung
Warum macht es jetzt keinen Unterschied ob man Investor A oder B ist?
Ich wäre lieber an der Stelle von B
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RE: Versicherungskosten als Privatier niedrig halten | 02.07.2019, 13:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.07.2019, 14:27 von mmmmmax.)
(02.07.2019, 12:55)SimpleSwing schrieb: Wenn du aber eine Aktie hast, die über Jahre eine fixe 6 US$ Dividende bezahlt, der Kurs aber in den Crashjahren schon mal heftig schwankt, obwohl er sonst bei um die 100 US$ liegt, dann macht doch der Zeitpunkt eines Kaufs mit zb 10k US$ den Unterschied.
Zumal ein Kauf der Aktie zu "Schnäppchenpreisen" ja zusätzlich bedeutet, dass der Kurs sich erholen sollte.
A kauft die Aktie für 10k heute bei 100 US$ = 6% (600 US$ pro Jahr) Dividende und geringe Chance auf Kurssteigerung
B kauft die Aktie vor x Jahren bei 80 US$ = 7.5% (750 US$ pro Jahr) Dividende und Chance auf 20 US$ Kurssteigerung
Warum macht es jetzt keinen Unterschied ob man Investor A oder B ist?
Ich wäre lieber an der Stelle von B
Das ist aber nicht die yoc diskussion, sondern einfach die Dividende wenn man günstig kauft. Das unterschreibe ich auch gerne.
ich nutze immer die yield on sale Funktion, die ich mir mal ausgedacht habe, um zu schauen, ob die Dividende immer noch interessant ist. Suche den link nachher mal raus
Und zwar gibt es die Rendite an, die man mit einem anderen Investment erreichen müsste, um auf die gleiche Rendite zu kommen, wie mit der Aktie, die sich im Besitz befindet.
Die Berechnung ist einfach die Dividende bezogen auf den Kaufkurs und den Wertzuwachs um den Steuersatz reduziert, also in etwa:
Dividende / (Kaufkurs + (Aktueller Kurs - Kaufkurs) * 0,75)
Ist die Aktie gefallen, ergbibt sich natürlich ein falscher Wert, da man keine Steuern auf Verluste zahlt, weshalb man das mit einem IF-Befehl verpacken kann.
Mich hatte gestört, dass ich bei Brenntag z.B. einen YOC von über 3% habe, während die Eigentliche Rendite bei 1,X% liegt. Mein mit meiner Formel bestimmter Yield bei Verkauf läge bei 2,15%, d.h es gibt doch ein paar andere Investments, die vielleicht lohenswerter wären.
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RE: Versicherungskosten als Privatier niedrig halten | 02.07.2019, 14:42
(01.07.2019, 08:20)Ste Fan schrieb: Und zum Thema: Du hast ein 600k Depot und dies generiert z.b. 24k Cash im Jahr. Was fuer eine Relevanz hat die Position mit 20% YoC fuer deinen Entnahmeplan?
Der YOC wie ich ihn berechne gibt mit an wieviel % Zinsen ich per anno - und zwar wiederkehrend pro anno -
für mein für diese Anlage betreffendes Geld erhalte. Natürlich ist das ein Unterschied ob wir über 600 K oder 10 K
reden wenn wir über Entnahmepläne von denen man leben kann reden - keine Frage.
Wenn ich aber sage mein YOC ist X % - dann hat das für mich persönlich, der auf Kapitalerhalt bzw.
Erhalt der Kaufkraft aus ist, sehr wohl eine gute Aussagekraft. Denn die Zinssätze für Festgelder usw.
unterliegen ja Schwankungen und potentieren sich ja nicht. Im besten Fall steigert mein YOC sich aber
immer weiter. Auf Sicht von 20 oder 30 Jahren macht das schon einen Unterschied, weil der YOC irgendwann dem
Festgeldmarktzins weggelaufen ist - eigentlich macht er das ja unaufhörlich.
Aber so hat ja jeder seine Betrachtungsweise. Mir war nicht klar das es hier um die
Entnahmegröße oder Kapitalverzehr geht - ich bin auch grade im Urlaub und unterwegs - sollte von
daher in Zukunft genauer lesen
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RE: Versicherungskosten als Privatier niedrig halten | 02.07.2019, 15:06
Auch bei "Festgeld usw." gibt es den Zinseszinseffekt und insofern ist bei Wiederanlage der YOC steigend. Das musst Du schon berücksichtigen, denn die Kurssteigerung der Aktie ist ja auch nur ein Teil der Rendite, genauso wie die Zinszahlung beim Festgeld.
Dann mal ein Gedankenexperiment:
Investor A, B halten jeweils die Aktie C, die kontinuierlich jährlich um 10% steigt und jedes Jahr 10% Dividende (bezogen auf den Kurswert) ausschüttet.
A hält die Aktien 10 Jahre. B verkauft die Aktien nach 9 Jahren, kauft sie dann aber direkt wieder.
Ohne Gebühren, Steuern.
A hat einen YOC von 1,1^(10)*10% = 25,9%, B hat einen YOC von 11%. Und was ist jetzt die Aussage?
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