(15.01.2020, 09:27)Bitcoin-Investor schrieb: Du hast sehr wahrscheinlich recht, die Zeitspanne für eine völlige Änderung eines Währungssystems wird weit länger dauern.
Ich könnte jetzt zu dem Thema noch mehr raussuchen usw., aber mein Eindruck ist, dass große Teile der Finanzindustrie nur noch durch staatliche Unterstützung am Leben erhalten werden.
Bitcoin-Investor schrieb:Was die Ausgabe einer staatlichen Kryptowährung anbetrifft zeigt das (nicht böse gemeint) einfach nur, dass Bitcoin nicht (genug) verstanden wurde.
Hier muss ich widersprechen:
1.) Wir haben in Deutschland seit dem 01.01. eine Regulierung am Laufen, die Kryptowährungen de fact unter staatliche Kontrolle bringt. Siehe "
Blockchain steht nun unter BaFin-Aufsicht" und "
Kryptoverwahrgeschäft: Neue Pflichten für Unternehmen! Anwälte informieren!".
Unter den Deckmäntelchen der Geldwäschebekämpfung erobert sich der Staat hier das Recht auf Kontrolle aller Finazflüsse zurück.
2.) In divesen Ländern gibt es schon Experimente mit solchen Krypto-Währungen. Ich selbst kenne mich da nicht hinreichend aus, aber mir scheint es klar, dass, unabhängig vom Ergebnis, Staaten da bald einsteigen werden.
Bitcoin-Investor schrieb:Diese Kryptowährung wäre weiter der staatlichen Druckerpresse unterworfen und wäre zentralisiert unter der Kontrolle des Staates.
Genau das wird ja von vielen Leuten sogar als Vorteil betrachtet.
Ich frage mich, wo da die demokratische Kontrolle bleibt, wenn die Zentralbänker doch sowieso vollkommen unabhängig von der Politik agieren können.
Bitcoin-Investor schrieb:Du kannst zwar den Bitcoin an der Stelle des Kaufs/Verkaufs von/in Euro/Dollar erschweren aber wenn jemand Bitcoin hält und nicht in die staatlichen Währungen umtauschen will, sondern ihn sagen wir 20 Jahre hält, dann wirst du dieses nicht verhindern können.
In den USA war der Besitz von Gold eine Zeit lang auch verboten.
Das Problem ist, du kannst vielleicht Bitcoins 20 Jahre lang halten, aber was geschieht danach? Wird es weiterhin einen Markt für Krypto geben oder verrichten wir den Pflichtdienst, der uns von zentraler staatlicher Stelle aufgetragen wird und bekommen dafür Verpflegung und Unterkunft?
Wie viel wird der Bitcoin da noch Wert sein?
Zitat:Ich schreibe später nochmal einen Beitrag, warum ich Bitcoin aus verschiedenen Gesichtspunkten interessant finde.
Nur her damit!
(15.01.2020, 09:56)cubanpete schrieb: Und was ist Geld denn anderes als ein Gutschein? Wenn Deine Kneipe Bier-Gutscheine herausgibt so erhöht sie damit die Geldmenge; Du könntest ja die Gutscheine bei jemand anderem als Tauschmittel einsetzen.
Das kann ich. Genauso wie ich versuchen kann den Kneipenbesitzer was vorzusingen.
(15.01.2020, 11:51)Bitcoin-Investor schrieb: Dann wird der Gesamtwert der Währung dem Gesamtwert alles Vermögens der Welt entsprechen.
Da das Vermögen der Welt dynamisch ist und wächst, würden wir ab einen gewissen Zeitpunkt eine Deflation erleben.
Dann würde man irgendwann anfangen winzige Bruchteile des Bitcoin als Gutscheine für tägliche Geschäfte einzusetzen. Wer dann Brot kauft, bezahlt in Bitcoin.
Das Problem mit Bitcoin ist, dass dieses System nicht darauf ausgelegt ist, damit einen Laib Brot zu bezahlen.
Dann würdest du irgendwelche "maximal vertrauenswürdigen" Emittenten haben, die für das einfache Volk entweder
Gutscheine für Bitcoin ausgeben (eventuell auch digital) oder die gleich eine
neue Krypto-Währung erschaffen, diese aber an BC koppeln. Meines Wissens gab es so etwas vorher auch schon.
Und wer diese Emittenten in Frage stellt oder auf ihre wirkliche Glaubwürdigkeit prüft, der könnte als Staatsfeind und Systemgegner betrachtet werden. Das wäre dann die eine Frage, die niemand stellen darf, nämlich ob die Währung, mit der man seine Brötchen bezahlt, immer noch in Bitcoin gedeckt ist.
Eigentlich fast schon Stoff für einen Thriller.
(15.01.2020, 16:24)Exchange Vision schrieb: 1. Wir sprechen jetzt NUR über Bitcoin, Ethereum und Monero. Wer sowas wie Ripple oder Libra als Kryptowährung bezeichnet: Nicht über Los, zurück zum Anfang.
Meinetwegen.
Exchange Vision schrieb:1. USP von Bitcoin: dezentrales Netzwerk ohne Mittelsmänner und Kontrollinstanzen.
USP von Ethereum: Dezentrales automatisches Ausführen von Smart Contracts. Das ermöglicht z.B. einen dezentralen Kreditmarkt.
USP von Monero: Privacy Coin. Transationen in ETH oder BTC sind nicht annonym und somit nachverfolgbar. Monero hat einen eingebauten Mixer
Siehst du denn bei Ethereum "Mittelsmänner und Kontrollinstanzen"?
Exchange Vision schrieb:- Monero (alternativ ZCash, Dash, etc.). Das sind einfach reine Geldwäschecoins, bzw. Coins die das Verstecken von Vermögenswerten ermöglichen. Wer's braucht...
Hier wird eine bestimmte Möglichkeit anhand ihres schlechtestmöglichen Einsatzes beurteilt. Mit der selben Begründung könnte man auch
gegen Reisefreiheit oder Eigentum an sich argumentieren. Doch lassen wir das...
Exchange Vision schrieb:Was bedeutet es nun für ein in sich geschlossenes System wie zum Beispiel Bitcoin, wenn der Zinssatz zu 100% von Angebot und Nachfrage abhängig ist?
Jetzt stellst du die richtige Frage.
Zitat:Kryptowährungen bieten eine parallele Ökonomie, in der die gleichen Regeln gelten, aber das Spielbrett ne andere Farbe hat.
Das ist doch so nicht wahr. Du hast zwei zentrale Punkte doch schon genannt:
- Unabhängigkeit von Zentralbanken
- Möglichkeit Werte zu speichern
Die meisten Krypto-Enthusiasten wirst du deshalb im Umfeld von Kritikern am System von Zentralbanken, Krypto-Aktivisten und Spekulanten finden.