(14.02.2020, 15:41)Mr. Passiv schrieb: Moin zusammen,
fahren demnächst übern Wochenende in einen Ferienpark nach Holland. Betreiber ist Landal - kenne ich noch nicht.. ist sowas wie Center Parcs.
Nun sehe ich auf deren Homepage, dass man da auch Häuser kaufen und dann vermieten lassen/selber nutzen kann.
Da stellen sich mir 2 Fragen:
- warum nehmen die in Zeiten des billigen Geldes nicht selber Geld in die Hand streichen die schöne Rendite ?! selber ein? Ist das nur Risikominimierung oder was soll das?
- Hat da irgend wer von euch selber Erfahrungen mit oder mal was gehört, wie sowas so läuft und ob das was taugt?
SG
Schon mal was von Time-sharing gehört? Das ist zwar kein time-sharing hier, aber Du lernst dadurch sehr viel, bei den vielen Fallstricken im Time-Sharing. Ähnlich läuft das hier ab.
Die verkaufen die Wohnungen einmal völlig überteuert, dann müssen sie sich nicht großartig um die Bewirtschaftungskosten kümmern, da diese die Eigentümer bezahlen müssen. Sie stellen nur die Betreibergesellschaft, die die Verwaltung übernimmt - manchmal zu völlig überteuerten Kosten - verdienen da also nochmals. Und Du bist abhängig vom Freizeitpark, d. h. schließt dieser bleibt das Problem nicht an deren Backe hängen, sondern an Deiner Backe.
Freizeitpark muss keine weiteren Darlehen aufnehmen, dh sie können das benötigte Geld anderweitig investieren. Das war es nur so mal im Groben. Da gibt es noch viele kleine Feinheiten, wie evtl. eine Verlustbeteiligung (die Du ja steuerlich abschreiben kannst - wie toll! - das Geld ist weg - was will ich da mit einer steuerlichen Abschreibung!). Ggf. mit Nachschusspflicht - was hier sehr hoch wahrscheinlich ist. Das sagt dir aber keiner! Erst, wenn es soweit ist, flattert die Rechnung ins Haus. Bis dahin ist Dein Ansprechpartner meist nicht mehr an Bord und hat sich aus dem Staub gemacht und verkauft Strandkörbe auf Sylt oder Staubsauger im Kohlenpott.
All diese Dinge, die ich mir hier in der Vergangenheit angesehen habe, waren alle für "stupid money", "very stupid money" oder "extremly stupid money" gemacht. Da war nie was vernünftiges dabei.
Das kapierte ich als Jungspund, als die Zeitschrift "Capital" ein tolles Finanzierungsmodell mit Schiffscontainern vorstellte. Die Rechnung wurde aufgemacht und der Schiffscontainer als Anschaffungswert mit 5.000,-- DM angesetzt. Habe mich damals mit einer Reederei in Verbindung gesetzt, die mir erklärten, ein solcher Container kostet um die 800,-- DM. Führe das hier an, damit Du einmal siehst, mit welchen Gaunern Du Dich hier einlässt. Die Liste ließe sich fortsetzen u. a. mit den berühmten Schrottimmobilien in Köln-Porz, die teilweise unvermietbar waren und Kapitalanlegern in Österreich und Süddeutschland als Schnäppchen mit dem Durchschnittspreis von Köln angeboten wurden. Obendrein wurde natürlich die Finanzierung noch vermittelt.