Anderer Denkansatz und in meinen Augen die Lösung des Problems:
Man nehme alle denkbar möglichen Strategien:
- Buy & Hold
- Nur Dividendenaktien
- Nur Momentumaktien
- Nur Index-ETF
... machen wir es nun ein bisschen unrealistischer:
- Nur Aktien mit einen KGV von 25-30
- Egal welches Unternehmen sofort beim IPO kaufen
- Nur Aktien von Unternehmen die mir einem A beginnen
- Nur Aktien von Unternehmen deren CEO gerne eine rote Krawatte trägt
- Nur ETF aus Ländern die nicht direkt am Meer liegen
- Nur Aktien von Unternehmen die eine Angestelltenanzahl zwischen 100-200 haben
- Immer im Mai verkaufen und im September wieder kaufen
... usw.
Es gibt mehrere millionen Möglichkeiten. Eigentlich sogar unendlich viele.
Dabei ist es
nicht außerhalb des Wahrscheinlichen, dass auch Strategien erfolgreich sind die uns eigentlich total abwegig scheinen. Einige sind sogar erfolgreicher als Indizes obwohl es dafür keinen fundamentalen Grund gibt.
Vor allen Dingen wenn man den zeitlichen Rahmen noch eingrenzt. Je enger der Zeitrahmen umso unsinniger sind die Ergebnisse.
200 Jahre Börsengeschichte und 100 Jahre die statistisch überhaupt erst erfasst werden sind noch nicht wirklich lange, ein paar unsinnige Ergebnisse sind sicher noch dabei
und werden im Laufe der Zeit aussortiert.
Es ist eigentlich sogar sehr wahrscheinlich, dass jene Strategien die wir uns ausdenken während unserer Lebensspanne niemals die erfolgreichsten sein werden.
Wenn man z.B. vor 20 Jahren sein gesamtes Geld angelegt hätte in Unternehmen die mit einem A beginnen und in den USA ansässig sind, dann wären unter anderem
Amazon,
Alphabet und
Apple im Depot gelandet. (Hieß Google damals schon so? Naja, egal)
Möglich das man so den Index geschlagen hätte.
Sell in May, but remember come back in September ... kennt man. Wo ist der fundamentale Hintergrund?
Vielleicht gibt es einen. Aber spätestens wenn der Grund bekannt wird, dann funktioniert er nicht mehr.
Korrelation und Kausalität sind nicht das Selbe.
Macht es Sinn sein Geld so anzulegen?
Im Sinne der Diversifikation sicherlich nicht. Denn genauso wenig wie man nur Food oder nur Tech kauft, sollte man auch nicht nur blind nach einer Statistik kaufen/verkaufen.
(Im Prinzip würde man ja nicht zufällig kaufen, sondern weil uns vorher eine
Statistik gesagt hat das es Rendite bringt nach Zufall einzukaufen. Das Henne-Ei-Problem.[Die Henne war übrigens zuerst da])
Ich finde es insgesamt aber nicht verkehrt eine zufällige Komponente in die Strategie einzubauen.
Wenn man z.B. eine Auswahl eingegrenzt hat und man zwischen 2 Aktien entscheiden muss, einfach einen Münzwurf machen.
Oder bei einer Auswahl von mehreren einen Zufallsgenerator entscheiden lässt. Warum eigentlich nicht?
Bei einer gleichwertigen Auswahl zwischen Mehreren, wie treffen wir da gewöhnlich unsere (Kauf/Verkauf-)Entscheidung?
Vielleicht weil der Name uns nicht gefällt, wir irgendwie in die Aktie verliebt sind, der CEO kürzlich was dummes getwittert hat, die Performance nicht gepasst hat, oder uns der Gewinn einfach reicht? Plausibel ist das auch nicht unbedingt.
Wenn wir nicht rational handeln, dann kann man es besser dem Zufall überlassen.
Wieder mal viel zu lesen, aber vielleicht interessiert es
zufällig jemanden.