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Crash der Technologie in 3...2...1... | 08.11.2020, 22:19
*PENG*
Gerd Kommer, ETF Papst und heilige Kuh vorm Finanzmarkt, spricht mir gerade aus der Seele:
https://www.gerd-kommer-invest.de/haben-...-renditen/
Jeder der Tech-Werte im Depot übergewichtet hat sollte sich dies einmal aufmerksam durchlesen.
Da Kommer eine gewisse Reichweite und Expertise genießt bin ich froh das ich nun nicht mehr alleine mit dieser Meinung dastehe.
Eventuell werden diesmal Leute mal wach was das angeht bevor sie vor vollendeten Tatsachen stehen.
Wie schnell 10 Jahre Kursgewinn verpuffen können haben wir ja bereits bei etlichen anderen Unternehmen gesehen.
In letzter Zeit zeigen einige ausgewählte Technologiewerte Schwäche von denen wir es auch nicht vermutet hätten. Das betrifft üblicherweise erst die Unternehmen mit negativen Nachrichten, wird aber nach und nach auf den Sektor umschlagen bis selbst "gute Zahlen" kein Kaufgrund mehr für den Markt darstellen.
Im Moment gilt es nur noch die Wachstumsphantasien und Kursphantasien zu befriedigen. Wenn das einmal weg bricht hat der Sektor ein deutliches Problem.
- Keine Dividendenstärke.
- Viele "zittrigen" Hände die die Titel besitzen.
- Nur von der Kennzahl "Wachstum" getrieben. (Es gibt faktisch keinen anderen Kaufgrund momentan)
- Gilt als sicherer Hafen in der Krise.
Übrigens vorweg: Wenn ihr jammert kauf ich ein.
Danke fürs Zuhören.
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RE: Crash der Technologie in 3...2...1... | 08.11.2020, 23:46
Mein halbes Depot besteht aus Tech-Aktien. Ich kann die Leute auch verstehen das sie lieber eine Netflix Aktie kaufen als ne Chinesische Eisenbahn Aktie. Jeder springt auf den hype auf und irgendwann gehts auch bergab. Ja ich würde mich wahrscheinlich sogar freuen wenn es mal crasht.
Denn darauf bin ich nun vorbereitet und habe hoffentlich ausreichend Cash. Wenn Apple und co. fallen bin ich da und kaufe nach. Nochmal passiert mir nicht der gleiche Fehler wie im März als ich weder meinen Monatlichen sparbetrag noch sonstige Reserven hatte zum nachkaufen.
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RE: Crash der Technologie in 3...2...1... | 09.11.2020, 00:15
(08.11.2020, 23:46)Bauernlümmel schrieb: Mein halbes Depot besteht aus Tech-Aktien.
Gibt es einen guten Grund dafür, außer den Renditen in der Vergangenheit?
Es ist doch immer die gleiche Story mit den Hypes.
Die Kleinanleger werden angefüttert. Es gibt keine Gründe dort nicht noch einzusteigen, auch wenn die Renditen schon weit fortgeschritten sind.
Dann irgendwann gibt es einen Knick in der Story. Alle sind enttäuscht das es nicht ewig so weiter gegangen ist.
Jetzt kommen so langsam die Gründe durch nicht nachzukaufen, vielleicht sogar zu verkaufen. Hier melden sich dann auch immer mehr Leute die es vorher schon gewusst haben wollen.
Diese Leute arbeiten mit Stopps, kommen recht milde aus der Sache raus, und bezeichnen jeden als doof der nicht ausgestiegen ist.
In der Zwischenzeit finden sich neue Lieblinge der Börse und man will von dem letzten Hype nichts mehr wissen.
Die Hoffnung auf den Crash kann hier eindeutig nach hinten los gehen, weil die unbestrittene Gewissheit auf Kursgewinne der eigentliche Renditetreiber ist. Wenn der einmal wegfällt kann es Jahre dauern bis sich das wiederholt.
Microsoft und Apple nehme ich expemplarisch mal heraus aus der Rechnung.
Es gibt keine einzelne Branche in die ich >20% rein stecken würde.
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RE: Crash der Technologie in 3...2...1... | 09.11.2020, 02:22
Wir wissen doch, dass wir nichts wissen?
Der Markt wird uns führen.
Rotation gehört zum Markt.
Oder: Nur der Wandel ist beständig.
Deswegen ist B & H auch für die Tonne.
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RE: Crash der Technologie in 3...2...1... | 09.11.2020, 02:28
Ich hab's nur überflogen, aber am Schluss wird stellvertretend für die Old Economy Walmart hergenommen und als "langweiliger Supermarkt-Einzelhändler" bezeichnet, und Tech soll durch Intel repräsentiert werden.
WMT ist das genaue Gegenteil, nämlich ein Dinosaurier der erfolgreich mit der Zeit gegangen ist und immer mehr Tech in ihr Geschäft integriert und es auf diese Weise schafft, von Amazon nicht einfach so untergebuttert zu werden. Außerdem haben sie in eine Beteiligung an JD.com - das chinesische Amazon - investiert (wieviel weiß ich nicht). Intel hat in letzter Zeit einiges verbaselt und steht deswegen aktuell nicht so gut da. Es wirkt sehr gewollt, ausgerechnet diese Firma auszuwählen.
Ich empfehle dieses Interview mit Jeff Bezos von 1999:
https://www.youtube.com/watch?v=GltlJO56S1g
Der Interviewer stellt immer wieder die Frage, ob Amazon eine Internet-Firma sei oder nicht, und scheint es nicht zu kapieren, dass diese Kategorisierung überhaupt keine Relevanz hat. Genauso halte ich es heutzutage für blödsinnig, eine Firma als Tech oder Nicht-Tech zu taggen, sondern sich statt dessen zu überlegen ob das Angebot der Firma in Zukunft wichtiger werden könnte oder idealerweise die Bedürfnisse eines sich bereits vollziehenden gesellschaftlichen Wandels bedient. Sollte die Frage mit ja beantwortet werden können, kann man mMn auch eine fundamental leicht überbewertete Aktie kaufen, und die Frage ob der Boom bald vorbei ist stellt sich dann überhaupt nicht. Warum sollte er auch vorbei sein, wenn der Wandel noch in vollem Gange ist oder vielleicht sogar gerade erst angefangen hat?
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RE: Crash der Technologie in 3...2...1... | 09.11.2020, 09:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.11.2020, 09:17 von BaLü.)
(09.11.2020, 00:15)Vahana schrieb: Gibt es einen guten Grund dafür, außer den Renditen in der Vergangenheit?
Es war wohl das Gesamtpaket, bei meinen Aktien bin ich Kunde, Bechtle Beruflich, Apple und Netflix nutze ich privat. Die Firmen machen Gewinne und sind nicht bis über beide Ohren verschuldet wie manch oldEconomy. Ausserdem sind sie Volatieler was ich nutzen möchte für z.b. nachkäufe wenn es mal wieder runter geht. Zwei davon zahlen sogar Dividende. Performance der Vergangenheit sowieso besser. Dann gibt es bestimmt noch paar andere Gründe die mir grad nicht einffallen.
Edit: wobei ist Netfklix eigentlich Tec? Ich hab's unter Kommunikation.
Im verlinkten Text wird als Lösung eine breite Streuung empfohlen. Viele Kleinanleger diversivizieren sich zu tode. Was ist mit der einfachheit?
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RE: Crash der Technologie in 3...2...1... | 09.11.2020, 09:34
(09.11.2020, 09:16)Bauernlümmel schrieb: Im verlinkten Text wird als Lösung eine breite Streuung empfohlen. Viele Kleinanleger diversivizieren sich zu tode. Was ist mit der einfachheit?
Moin Kollege,
brauchst nicht in den "Ich-muss-mich-verteidigen-Modus" zu gehen.
Vahanas Fragen sind doch ok.
Zu deiner zitierten Aussage: Wie viele Kleinanleger kennst denn, die aus deiner Sicht zu sehr diversizieren? Und was passiert mit/bei denen?
Deine angefragte "Einfachheit" propagiert Kommer doch seit Ewigkeiten: Einfach nen marktbreiten ETF und feddich.
Oder schreibt er da nu anderes?
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Hat sich erledigt.
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RE: Crash der Technologie in 3...2...1... | 09.11.2020, 09:57
(09.11.2020, 00:15)Vahana schrieb: Gibt es einen guten Grund dafür, außer den Renditen in der Vergangenheit?
Es ist doch immer die gleiche Story mit den Hypes.
Die Kleinanleger werden angefüttert. Es gibt keine Gründe dort nicht noch einzusteigen, auch wenn die Renditen schon weit fortgeschritten sind.
Dann irgendwann gibt es einen Knick in der Story. Alle sind enttäuscht das es nicht ewig so weiter gegangen ist.
Jetzt kommen so langsam die Gründe durch nicht nachzukaufen, vielleicht sogar zu verkaufen. Hier melden sich dann auch immer mehr Leute die es vorher schon gewusst haben wollen.
Diese Leute arbeiten mit Stopps, kommen recht milde aus der Sache raus, und bezeichnen jeden als doof der nicht ausgestiegen ist.
In der Zwischenzeit finden sich neue Lieblinge der Börse und man will von dem letzten Hype nichts mehr wissen.
Die Hoffnung auf den Crash kann hier eindeutig nach hinten los gehen, weil die unbestrittene Gewissheit auf Kursgewinne der eigentliche Renditetreiber ist. Wenn der einmal wegfällt kann es Jahre dauern bis sich das wiederholt.
Microsoft und Apple nehme ich expemplarisch mal heraus aus der Rechnung.
Es gibt keine einzelne Branche in die ich >20% rein stecken würde.
Ich habe eine side bet mit 500 Palantir Aktien. Gekauft direkt nach der "IPO".
Ansonsten habe ich im Normalzustand ca 30% US equity. Davon sind 2/3 im SP500. Also dann doch recht stark in FAANG gewichtet.
Overall würde ich nicht behaupten das ich zu stark in Tech gewichtet bin.
Abgesehen von Facebook und eventuell Netflix sehe ich nicht warum Tech Firmen irgendwie schlechter aufgestellt sind als irgendwelche Klassiker:
MSFT: Office und Windows ist in der Corporate World Standard. MSTeams gehört IMHO zu den besseren "Virtual Office" tools. In der Cloud Technologie sind sie mit Azure auch echt gut unterwegs. Ich benütze deren Produkte bei manchen Kunden (Azure, MSTeams, Office) und das ist schon ein guter Stack.
Amazon: der Gigant mit im Moment noch ungebremster Marktmacht. Wird das Wachstum weiterhin so gigantisch sein? Sicher nicht. Aber die sind so vertikal integriert wie es nur gehen kann, die Anzahl an Assets und Patenten ist furchteinflößend.. ihr Cloud Business ist nach wie vor die Nummer 1. Die AWS benütze ich für vieles. Ansonsten kaufe ich fast nur bei amazon?
Apple: ich hasse den Laden, aber ihre Produkte werden bleiben.
.....
Grundsätzlich bin ich ein Fan von Diversifikation. Vollkommen Wumpe was ich denke wie Tech sich entwickeln wird, stecke auch ich da keine 20% rein. Nicht mit Absicht, aber mein Python script wirft da einfach andere Gewichtungen raus:).
By the way. Ich werde heute eventuell meine manuelle Übersteuerung des ETF Portfolios aufheben (ich stehe seit kurz vor der Wahl bei US Equities fast komplett an der Seitenlinie (bis auf Palantir). Fazit: ich hätte es lassen können.
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RE: Crash der Technologie in 3...2...1... | 09.11.2020, 10:53
(09.11.2020, 09:34)Mr. Passiv schrieb: Moin Kollege,
brauchst nicht in den "Ich-muss-mich-verteidigen-Modus" zu gehen.
Vahanas Fragen sind doch ok.
Zu deiner zitierten Aussage: Wie viele Kleinanleger kennst denn, die aus deiner Sicht zu sehr diversizieren? Und was passiert mit/bei denen?
Deine angefragte "Einfachheit" propagiert Kommer doch seit Ewigkeiten: Einfach nen marktbreiten ETF und feddich.
Oder schreibt er da nu anderes?
Alles gut, ich bin nicht im verteidigen Modus.
Kennen tue ich aus meinem persönlichen Umfeld leider nur zwe die Aktien halten. Der eine hat ETFs die er in Panik im März verkauft hat, der andere hält ne Handvoll Aktien B&H und müsste jetzt noch reicher sein. Kein Wunder in DE investieren nur 8% der Leute in Aktien. Aber ich bin auch in einem anderen Forum unterwegs wenn auch nur als stiller Mitleser, dort werden täglich Depots vorgestellt und da wird mit allem diversifiziert was geht mag die Sparsumme noch so klein sein. Kommers Buch kenne ich nicht aber es gibt ja z.b bei JustETF Musterdepots und die alten bestehen auch aus 11 Positionen.
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RE: Crash der Technologie in 3...2...1... | 09.11.2020, 11:01
Ups.... also ich fände es nicht schlimm, die Bibel nicht zu kennen. Viele von uns kennen sicherlich nicht ihren leiblichen Vater.
Aber nen guten Dealer und den Kommer MUSST kennen, sonst machst da einfach was falsch.
Diversifizidingsbumsen ist das einzige Essen für umme!
Wenn du davon ausgehst, nichts über die Zukunft zu wissen, ist das die einzig logische Konsefolgerung.
Und wenn du davon ausgehst, was entscheidendes über die Zukunft zu wissen, dann brauchst nen guten Arzt.
So am Rande: Hast die Frage, was denn mit/bei den überdiversifizierten passiert, noch nicht geantwortet.
Passt scho.
SG
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