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RE: Deutsche an der Börse | 13.04.2021, 17:43
(13.04.2021, 14:25)Never_Mind schrieb: Sinngemäß: Einige der (Söhne) meiner Freunde stecken sehr viel Geld in Bitcoins und machen damit fette Gewinne. Soweit gut. Aber ich bemerke bei denen einen Hang zum Glauben, dass das so weiter geht und befürchte, dass der ein oder andere sich eine blutige Nase schlägt - und so wie manche agieren vlt. ihr ganzes Geld verlieren. Bei diesem Gedanken wird mir eben schlecht!
Das ist doch bei jeder Blase so. Wirklich nichts neues.
Kannst ja mal im Bekanntenkreis herum fragen wer als Gewinner aus der Dot.com Blase heraus gegangen ist: Absolut niemand.
Viele meiner Bekannten haben zu dem Zeitpunkt als die Blase geplatzt ist, das als Kaufgelegenheit angesehen und nochmal ordentlich Kapital reingesteckt.
(13.04.2021, 16:20)Honnete schrieb: ... Ich frag dann immer vorsichtig an was denn mit Titeln wie McDonalds, Pepsi, P&G, und sonstigen Klassikern der Geldanlage ist ... "Nein, das sind keine Geldbringer". Mit so Sachen wie Gazprom halte ich mich dann schon zurück. ...
Ich habe bei solchen Gelegenheiten Gazprom mit auf den Tisch gelegt, aber Hallo, ab ging die Lucie, von 8 Leuten 12 Russen-Kenner dabei, ist lustig, garantiert. Versuchs mal, Bier dabei hilft auch.
Das hätte bestimmt einen hohen Unterhaltungswert.
Aber wie gesagt: Es führt zu nichts.
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Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
RE: Deutsche an der Börse | 13.04.2021, 20:05
(13.04.2021, 15:06)Speculatius schrieb: Vordergründig betrachtet ist das schlecht.
Andererseits weiß ich nicht, wie man sonst seine Lektionen für's Leben lernen soll.
Und....am Ende ist es nur Geld.
Solange es deren Geld ist und nicht unseres...
RE: Deutsche an der Börse | 14.04.2021, 09:55
Habe mich auch schon öfter gefragt, warum sich das mit der Börse so verhält. Meiner Meinung nach läuft grundsätzlich etwas verkehrt.
Ich glaube nicht, dass US-Amerikaner von Grund auf schlauer sind, der Zugang ist einfach anders. Während in Deutschland beispielsweise (Renten)Versicherer in ihrem Anlageuniversum von der Politik gefühlt extrem gegängelt werden, ist die Leine dort viel lockerer und ich denke auch die Möglichkeiten der Einsichtnahme ist für jeden zugänglicher. Dadurch sind Aktien im positiven Sinn viel mehr im öffentlichen Raum präsent, während sie in D als Teufelszeug klassifiziert werden.
Das Beispiel mit der Frau (sicher ein extremes) zeigt jedoch noch etwas anderes ganz deutlich. Die ganzen Regulierungen, die, unter dem Deckmantel Bürger vor den Gefahren am Finanzmarkt schützen zu wollen, betrieben werden, funktionieren eher nicht. Es gibt keine Rechtssicherheit, wenn der Konsument ohne Eigenverantwortung eben konsumiert und dann sein Versagen auf einen anderen abwälzen darf. In so einem Rahmen würde ich als Anbieter lieber nichts anbieten.
Auf der anderen Seite funktioniert das in den USA trotzdem, obwohl man die sprichwörtlich exessive Klagebereitschaft der Amis kennt. Und hier kommt man dann tatsächlich auf einen grundlegenden Unterschied. Es ist m.M.n. die Wahrnehmung, das Ansehen und der Umgang mit Unternehmen. Wenn die Unternehmer=Anteilseigner in D finanziell reich, aber grundsätzlich böse sind und man auf keinen Fall scheitern darf, will und kann sich der gemeine Deutsche damit natürlicherweise nicht identifizieren! Also wird er unbedingt vermeiden, durch Investitionen selbst Teilhaber/Unternehmer zu werden. Dabei merkt er nicht einmal, dass er sowieso Teil des Ganzen ist, er steht nur - aus unserer Sicht- auf der anderen Seite.
Das zeigt sich ja auch daran, dass man beim gleichen Unternehmer einem Job nachgeht, der den Lebensstandard sichert. Maximal ist man noch stolz auf die eigenen Produkte, aber damit zusätzlich Kohle machen, niemals
Der Vorteil: Man kann so in die gängigen Stammtischparolen einstimmen, ohne sich selbst unbequemen Fragen über die eigene Rolle in diesem System stellen zu müssen. Hat was von ich halte mir die Augen zu, dann sieht mich keiner. Offenbar eine gängige Lebensphilosophie...
SG
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RE: Deutsche an der Börse | 14.04.2021, 10:10
(14.04.2021, 09:55)Lanco schrieb: Habe mich auch schon öfter gefragt, warum sich das mit der Börse so verhält. Meiner Meinung nach läuft grundsätzlich etwas verkehrt.
Ich glaube nicht, dass US-Amerikaner von Grund auf schlauer sind, der Zugang ist einfach anders. Während in Deutschland beispielsweise (Renten)Versicherer in ihrem Anlageuniversum von der Politik gefühlt extrem gegängelt werden, ist die Leine dort viel lockerer und ich denke auch die Möglichkeiten der Einsichtnahme ist für jeden zugänglicher. Dadurch sind Aktien im positiven Sinn viel mehr im öffentlichen Raum präsent, während sie in D als Teufelszeug klassifiziert werden.
Das Beispiel mit der Frau (sicher ein extremes) zeigt jedoch noch etwas anderes ganz deutlich. Die ganzen Regulierungen, die, unter dem Deckmantel Bürger vor den Gefahren am Finanzmarkt schützen zu wollen, betrieben werden, funktionieren eher nicht. Es gibt keine Rechtssicherheit, wenn der Konsument ohne Eigenverantwortung eben konsumiert und dann sein Versagen auf einen anderen abwälzen darf. In so einem Rahmen würde ich als Anbieter lieber nichts anbieten.
Auf der anderen Seite funktioniert das in den USA trotzdem, obwohl man die sprichwörtlich exessive Klagebereitschaft der Amis kennt. Und hier kommt man dann tatsächlich auf einen grundlegenden Unterschied. Es ist m.M.n. die Wahrnehmung, das Ansehen und der Umgang mit Unternehmen. Wenn die Unternehmer=Anteilseigner in D finanziell reich, aber grundsätzlich böse sind und man auf keinen Fall scheitern darf, will und kann sich der gemeine Deutsche damit natürlicherweise nicht identifizieren! Also wird er unbedingt vermeiden, durch Investitionen selbst Teilhaber/Unternehmer zu werden. Dabei merkt er nicht einmal, dass er sowieso Teil des Ganzen ist, er steht nur - aus unserer Sicht- auf der anderen Seite.
Das zeigt sich ja auch daran, dass man beim gleichen Unternehmer einem Job nachgeht, der den Lebensstandard sichert. Maximal ist man noch stolz auf die eigenen Produkte, aber damit zusätzlich Kohle machen, niemals
Der Vorteil: Man kann so in die gängigen Stammtischparolen einstimmen, ohne sich selbst unbequemen Fragen über die eigene Rolle in diesem System stellen zu müssen. Hat was von ich halte mir die Augen zu, dann sieht mich keiner. Offenbar eine gängige Lebensphilosophie...
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Die Amis dürfen einen Teil ihrer Altersvorsorge selbst in Aktien anlegen. Auch die Firmen Pensionskassen legen oft einen grossen Teil des Kapitals in eigenen Aktien an. Mitarbeiter gleich Besitzer...
In Australien wird das ganze noch einen Schritt weiter getrieben: Man darf einen rechten Teil des Geldes das man in Aktien anlegt von den Steuern abziehen. Dafür erhält man keine Rente mehr wenn man dann im Alter stinkreich geworden ist damit. Das dürfte wohl mit Abstand die beste Lösung sein, sowohl für den Staat als auch für den Steuerzahler/Rentner. Manchmal findet sich sogar bei den Gesetzgebern/Regierungen Intelligenz, wenn auch gut versteckt und leider nicht bei uns...
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RE: Deutsche an der Börse | 14.04.2021, 13:19
(14.04.2021, 10:10)cubanpete schrieb: Die Amis dürfen einen Teil ihrer Altersvorsorge selbst in Aktien anlegen. Auch die Firmen Pensionskassen legen oft einen grossen Teil des Kapitals in eigenen Aktien an. Mitarbeiter gleich Besitzer...
In Australien wird das ganze noch einen Schritt weiter getrieben: Man darf einen rechten Teil des Geldes das man in Aktien anlegt von den Steuern abziehen. Dafür erhält man keine Rente mehr wenn man dann im Alter stinkreich geworden ist damit. Das dürfte wohl mit Abstand die beste Lösung sein, sowohl für den Staat als auch für den Steuerzahler/Rentner. Manchmal findet sich sogar bei den Gesetzgebern/Regierungen Intelligenz, wenn auch gut versteckt und leider nicht bei uns...
So könnte das aussehen wenn sich jmd drum kümmert, der weiss wie es geht:
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RE: Deutsche an der Börse | 14.04.2021, 13:43
Zitat:On average, the fund holds 1.4 percent of all of the world’s listed companies.
Jetzt stelle man sich einmal vor: Was würde passieren, wenn all die anderen Länder auch in Aktien investieren wollten?
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RE: Deutsche an der Börse | 14.04.2021, 13:54
(14.04.2021, 13:43)Bucketeer schrieb: Jetzt stelle man sich einmal vor: Was würde passieren, wenn all die anderen Länder auch in Aktien investieren wollten?
Gehe davon aus, dass sich da gar nichts ändert, wenn Länder wie Österreich, Schweiz und Italien ihre monetären Überschüsse aus der Ölförderung in den Aktienmarkt pumpen würden.
Was stellst denn du dir vor, was passieren würde?
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RE: Deutsche an der Börse | 14.04.2021, 13:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.04.2021, 13:57 von Ste Fan.)
(14.04.2021, 13:43)Bucketeer schrieb: Jetzt stelle man sich einmal vor: Was würde passieren, wenn all die anderen Länder auch in Aktien investieren wollten?
Dann wuerden sich die individuellen Investoren wahrscheinlich freuen...gaebe ein paar schoene Momentumwellen zum mitreiten
Das Ding hat uebrigens 5.9% cagr nach Kosten - ist also fuer jemand der ein bisschen aktiv was macht nicht wirklich ein Masstab...
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RE: Deutsche an der Börse | 14.04.2021, 13:57
(14.04.2021, 10:10)cubanpete schrieb: Die Amis dürfen einen Teil ihrer Altersvorsorge selbst in Aktien anlegen. Auch die Firmen Pensionskassen legen oft einen grossen Teil des Kapitals in eigenen Aktien an. Mitarbeiter gleich Besitzer...
...
Ich denke das ist der springende Punkt.
"Der Amerikaner" wird angehalten, wenn er möchte aktiv, einen Teil der Altersvorsorge in Aktien zu verwalten.
Sei es dass er zB Firmenanteile halten kann, sie aber auch wegen des Klumpenrisikos (wenn die Firma den Bach runtergeht ist nicht nur der Job weg sondern auch noch die Firmenaktien wertlos) in ETFs oder andere Aktien "tauschen" kann.
Dazu kommt natürlich auch, dass die Kultur in den USA immer "vom Tellerwäscher zum Millionär" vorgelebt hat, während in Deutschland "von der Schule in den Job fürs Leben" die Devise war.
Durch Gehalt, Jobsicherheit (Kündigungsschutz), Kranken- und Rentenversorgung ist es in Deutschland lange Zeit nicht nötig gewesen irgendein Risiko einzugehen, um "gut" durchs Leben zu kommen.
Wer Aktien hat(te) brauchte den Kick oder "mehr Geld als nötig".
Psychologisch ist das risikoscheue Verhalten dann auch verständlich:
Ich lebe jetzt "gut".
Wenn ich Aktien kaufe kann ich "besser" leben, was nicht nötig ist.
Dafür riskiere ich im Verlustfall aber "schlechter" zu leben.
"Gut" ist gut genug, also ist das Risiko unnötig.
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Zitat:“In trading you have to be defensive and aggressive at the same time. If you are not aggressive, you are not going to make money, and if you are not defensive, you are not going to keep money.” - Ray Dalio
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RE: Deutsche an der Börse | 14.04.2021, 13:59
(14.04.2021, 13:56)Ste Fan schrieb: Das Ding hat uebrigens 5.9% cagr nach Kosten - ist also fuer jemand der ein bisschen aktiv was macht nicht wirklich ein Masstab...
Dafür werden sie dich im Dirk Müller Aktien Premium Fonds Forum erschießen, dann erdrosseln, vierteilen und dir danach alle Zähne ausschlagen
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