RE: Besteuerung von Erbschaften - hoch? niedrig? zur Gänze? gar nicht? als Einkommen? why
| 16.01.2022, 13:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.01.2022, 13:06 von Lancelot.)
Ich halte es mit Whitepaper: ich denke dass Problem ist doch relativ komplex. Simple, ideologisch verseuchte und häufig hysterische "hau drauf" Argumentation wird der IMHO Sache nicht gerecht.
Ob es in allen Nationen in denn irgendwann mal "Sozialismus" herrschte, es irgendwann mal "den Bach" runter ging, hängt einfach extrem davon ab, wie man "Sozialismus" und "bach runter gehen" definiert.
Ich denke:
Zum Thema Mittelstand: ich hab selber eine GmbH.Wir sind aber nur 6 Leute (inklusive der beiden Gründer). Ich würde mich nur ungern als "Unternehmer" bezeichnen.
Mein Vater war einer von vier Gründern und Eigentümern einer Firma, die hat jetzt so um die 80 Mitarbeiter hat.
Hätte mein Vater sich zu dem ihm per Gesellschaftervertrag zustehenden Anteil ausbezahlen lassen, wäre das ein ziemliche Batzen Geld gewesen. Er hat mich gefragt, ob er das tun soll. Er brauch das Geld nicht (die haben sich gute Gehälter ausbezahlt und ab und an Prämien gegönnt, er hat gut investiert und fährt immer noch Kleinwagen....). Also hätte er das nur wegen mir und meiner Schwester gemacht. Die Firma hätte das schon leisten können, aber es wäre nicht so einfach gewesen die Liquidität zu beschaffen. Es steht außer Frage, dass die Mitarbeiter Boni dann über Jahre niedriger ausfallen würden udn ein unnötiges Risiko dazukommen würde (eventuell Kredit). Meine Schwester und ich wollten das nicht.
Faktisch haben mein Schwester und ich uns da selbst enteignet.
Meiner Ansicht nach feiert sich der Mittelstand da selbst doch zu sehr. Natürlich ist er das Rückrat der Gesellschaft. Aber am Ende stehen da Männer und Frauen im Blaumann in der Werkshalle oder Mitarbeiter hocken vor dem Rechner und hängen sich rein, obwohl sie vom Erfolg der Firma nur bedingt was haben.
Plus hängt doch ein relevanter Teil der Mittelständler im ersten oder zweiten Grad an einem Großkonzern (sind Zulieferer eine Großkonzerns oder Zulieferer eines großen Zulieferer)..
Fooled by Randomness lesen, dankbar sein dafür das man Glück hatte, dankbar sein für die Mitarbeiter......und sich im klaren sein, das man doch auch viele "Dienstleistungen" vom "Standort" in Anspruch nimmt....und deshalb Steuern zahlt.
Ob es in allen Nationen in denn irgendwann mal "Sozialismus" herrschte, es irgendwann mal "den Bach" runter ging, hängt einfach extrem davon ab, wie man "Sozialismus" und "bach runter gehen" definiert.
Ich denke:
- das sind doch alles keine binären Entscheidungen. Das ist ein Spektrum! Singapur ist in vielerlei Hinsicht ein turbo-kapitalistisches Land. Hat aber (insbesondere in seiner Gründungsphase) starke planwirtschaftliche (und autoritäre) Züge. Ähnliches gilt für Japan und Süd-Korea. An unterschiedlichen Statistiken gemessen sind das aber alles erfolgreiche Nationen. Und alle drei waren nachweislich Vorbild für das moderne China. Die skandinavischen Nationen werden bei den Amis häufig als "socialist" verschrien. Aber geht es den Ländern so schlecht? Als Gegenbeispiel gibt es afrikanische Nationen, in denen seit über 60 Jahren Wild-West Kapitalismus herrscht. Und außer einer kleinen Elite haben nur die Industrienationen was davon.
- Wie in 1) erwähnt ist es denke ich unangebracht bei jeder Entscheidung sofort hysterisch "Sozialismus" zu brüllen, wenn irgendwo Reguliert, Subventioniert oder Besteuert wird. Genauso unangebracht ist es sofort "Zockerei" oder "Blutsauger-Kapitalismus" zu brüllen, wenn irgendwo eine Markt-ähnliche Struktur eingeführt wird um Anreize zu setzen oder etwas dereguliert wird.
- ich denke das jede Entscheidung zu mehr oder weniger Staatsquote, mehr oder weniger Regulation, mehr oder weniger Steuern .... als ein Problem in der Regelungstechnik/Kybernetik betrachtet werden sollte. Dazu müsste man sich auf ein Set an Kenntzahlen/KPIs einigen, die man Optimieren will. Und "ich will aber Porsche fahren" ist vielleicht keine sinnvolle Kennzahl.
- aus der Analogie in 3 ergibt sich auch, das die Entscheidungen eben dynamisch sind. Das bedeutet sie müssen sich über die Zeit ändern und angepasst werden. Das Optimum ist nicht stationär.
Zum Thema Mittelstand: ich hab selber eine GmbH.Wir sind aber nur 6 Leute (inklusive der beiden Gründer). Ich würde mich nur ungern als "Unternehmer" bezeichnen.
Mein Vater war einer von vier Gründern und Eigentümern einer Firma, die hat jetzt so um die 80 Mitarbeiter hat.
Hätte mein Vater sich zu dem ihm per Gesellschaftervertrag zustehenden Anteil ausbezahlen lassen, wäre das ein ziemliche Batzen Geld gewesen. Er hat mich gefragt, ob er das tun soll. Er brauch das Geld nicht (die haben sich gute Gehälter ausbezahlt und ab und an Prämien gegönnt, er hat gut investiert und fährt immer noch Kleinwagen....). Also hätte er das nur wegen mir und meiner Schwester gemacht. Die Firma hätte das schon leisten können, aber es wäre nicht so einfach gewesen die Liquidität zu beschaffen. Es steht außer Frage, dass die Mitarbeiter Boni dann über Jahre niedriger ausfallen würden udn ein unnötiges Risiko dazukommen würde (eventuell Kredit). Meine Schwester und ich wollten das nicht.
Faktisch haben mein Schwester und ich uns da selbst enteignet.
Meiner Ansicht nach feiert sich der Mittelstand da selbst doch zu sehr. Natürlich ist er das Rückrat der Gesellschaft. Aber am Ende stehen da Männer und Frauen im Blaumann in der Werkshalle oder Mitarbeiter hocken vor dem Rechner und hängen sich rein, obwohl sie vom Erfolg der Firma nur bedingt was haben.
Plus hängt doch ein relevanter Teil der Mittelständler im ersten oder zweiten Grad an einem Großkonzern (sind Zulieferer eine Großkonzerns oder Zulieferer eines großen Zulieferer)..
Fooled by Randomness lesen, dankbar sein dafür das man Glück hatte, dankbar sein für die Mitarbeiter......und sich im klaren sein, das man doch auch viele "Dienstleistungen" vom "Standort" in Anspruch nimmt....und deshalb Steuern zahlt.
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Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist