RE: wikifolio - Diskussionen
| 19.01.2019, 14:26 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.01.2019, 14:31 von mmmmmax.)(19.01.2019, 12:49)fahri schrieb:(19.01.2019, 11:17)mmmmmax schrieb: Gib mir bitte Bescheid, wenn du mit Sicherheit sagen kannst, dass es die nächsten 3 Monate runter geht.
Mich wundert die Frage doch etwas, da sie impliziert, dass du zwar langfristig an steigende Kurse glaubst, zwischendrin 3-Monats-Entwicklungen aber unterschiedlich und vollkommen vorhersehbar ablaufen sollen.
Da würde ich dir empfehlen, nicht b&h zu fahren, sondern mittelfristig traden, bzw. Vlt mit Optionen arbeiten, sodass du dir im Falle eines Rückgangs ein paar Aktien dazu kaufst und wenn es doch nach oben geht, die Prämie einkassierst.
Wenn du dir den Chart „rechts von heute“ anschaust, wirst du mMn aber sehen, dass es gar nicht so leicht abzulesen ist, welche Aktien du in 3 Monaten günstiger kaufen kannst...
Ich kann deinen bissigen bzw. ironischen Kommentar durchaus gut nachvollziehen. Aber er ist keine Antwort auf die Frage - einerseits haben wir festgestellt das die "Traderlady" sehr erfolgreich agiert und das Portfolio welches komplett ohne Timing arbeitet aber am schlechtesten abgeschnitten hat. Andererseits wird man sinnbildlich an die Wand gestellt wenn man versucht das für sich weiterhin zu hinterfragen. Ich bin nicht der Typ der alles was nur oft genug wiederholt wird kritiklos übernimmt, sondern bin es gewohnt mir eben am Ende des Tages eine eigene Meinung zu bilden. Wenn diese dann der allgemeinen Meinung komplett widerspricht kann ich a) damit gut leben und b) entsteht da für mich sogar bei bestimmten Punkten ein gutes Gefühl evtl. auf dem richtigen Weg zu sein.
Dann hast du glaube ich auch eine falsche Sichtweise über so einen Rutsch - natürlich ist der Plan nicht einmal am Tag X raus und an Tag Y wieder rein und hast einen Crash oder eine Rezession "überlebt". Ich sehe in Phasen eines Crashes oder einer Rezession ein eher absolut begrenztes Risiko, das der Markt oder einzelne Aktien innerhalb der 3 Monatsphasen zwischen den Dividenden komplett davon rennt - und wenn das bei einzelnen Aktien der Fall ist, sicher nicht bei allen 25 Werten bspw. dann rechnet es sich ggf. über alle Werte dennoch.
Ich habe bspw. beim realisieren meiner Verlustvorträge in dem kurzen Zeitraum jetzt Ende des Jahres nicht eine Aktie teurer zurück kaufen müssen, ich hätte mir durchaus noch mehr Zeit lassen können, das hatte ja aber eine anderen Ansatz, ich wollte nur die Aktien inkl. Transaktionskosten wieder zurück haben.
Ich kenne viele Geschichten von Leuten, die an den Börsen gescheitert sind, aber nicht eine, wo jemand daran gescheitert ist, das er versucht hat den Einstieg in eine Aktie immer wieder und wieder zu verbessern. Wenn es die aber gibt - schließe ich natürlich nicht aus - dann müssen die eher spärlich sein, was wiederum dafür spricht das die Chance grundsätzlich recht gut sein muss das das funktioniert.
Das sind alles nach wie vor nur rein theoretische Überlegungen, aber während wir bspw. schauen wie gut sich Dividendenreinvestierung auf Dauer entwickelt, kann man sich vielleicht auch zu dem Thema Gedanken machen und mal beim Dividendenstrom interpolieren, wie sich dieser entwickelt wenn ich pro Position nur ein paar Aktien mehr halte in 20 Jahren,...nochmal ich meine damit nur extrem negativ geprägte Panik Phasen über mehrere Tage oder Wochen, nicht Seitwärtsbewegungen der Märkte wie wir sie derzeit haben. Im Moment ist nichts absehbar in meinen Augen.
Ich halte "Timing" (wenn das überhaupt der richtige Begriff in dem Zusammenhang ist) in diesem Fall für durchaus realisierbar und profitabel - wohlwissend das ich damit komplett falsch liegen kann
Ich halte timing auch für profitabel - wenn es funktioniert.
Meine Anmerkungen sollten sich eher darauf beziehen, dass man natürlich rückblickend sagen kann, dass es 3 Monate runter ging und man ohne Probleme entspannt kaufen konnte.
Wenn ich aber die nächsten 3 Monate anschaue, wo stehen wir da? Soll ich jetzt verkaufen, weil es in 3 Monaten günstiger ist?
Also was ist der Startschuss, an dem du festlegst, dass es runter geht und nicht wie in USA bei -20% dreht und wieder hochzieht.
Deine Neujahrs-Aktion halte ich für stumpfes Glück, sorry. Wenn du auch nur mit ungefährer Sicherheit hättest sagen können, dass es runtergegangen wäre, hättest du mit größerem Hebel oder Einsatz handeln müssen.
Bei höherer Sicherheit muss auch der Einsatz steigen, sonst kann man seine eigentliche Strategie vom Risk/reward ja überhaupt nicht rechtfertigen...
Edit: den Absatz mit dem Gluck möchte ich noch dadurch erklären, dass du (soweit ich weiß) keinerlei Strategie hättest, warum es runter die Tage zwischen Verkauf und Kauf ging. Keine chartanalyse o.ä. Sondern einfach eine Idee „wenn ich morgen günstiger zurückkaufe lohnt es sich“. Sollte das anders sein, gerne beschied geben, dann ist mein Einwand natürlich obsolet. Ob jemand fundamentalanalyse oder charttechnik für die oder das verwendet habe ich ja nicht zu beurteilen, finde beide Ansätze interessant.
__________________
"Die Wahrheit ist wie Poesie. Und die meisten Leute hassen Poesie." (The Big Short)