
RE: Allgemeine Rohstoffnews
| 09.06.2022, 09:26 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.06.2022, 11:24 von Ste Fan.)(09.06.2022, 08:04)Skeptiker schrieb: Völlig verzichten? Das wird dauern. Was aber heute schon realistisch gehofft werden kann, ist, dass viele Anwendungsbereiche ohne Plastik auskommen.
Hier: https://www.handelsblatt.com/technik/ene...816-2.html
Wenn der Ölpreis steigt, wird das immer mehr rentabel.
Nur wie viel fossilen Energie- und Stoffaufwand hat man (direkt und indirekt) um z.B. das Bioplastik herzustellen?
Der Grundstoff - Stroh - waere in diesem Fall "Abfallprodukt" der Weizenproduktion.Wobei Abfall nicht stimmt weil Stroh welches als Streu benutzt wird landet ja wieder im Kreislauf als Duenger/Biomasse auf dem Feld. Fehlt dieser weil die Biomasse ins Chemiewerk wandert hiesse das wohl auf Dauer mehr Duenger aus fossilen Grundstoffen.
Weizenproduktion selbst hat vielleicht einen Wirkungsgrad von max 20-25% beruecksichtigt man den (fossilen Stoff-)Aufwand fuer Maschinen, Treibstoff, Duenger. Pestizide, etc und vergleicht den dann mit den Energiegehalt der Koerner...
Ist man dann im Werk kann man das Zeug entweder fermentieren - das braucht Energie in Form von Zucker der auch erst produziert werden muss was fossile Energie benoetigt und zusaetzlich im direkten Wettbewerb zu Nahrungsmittel steht, bzw man vergast das Zeug (Pyrolyse) was auch einen recht schlechten Wirkungsgrad (Energiebilanz) hat.
Die Umweltbilanz duerfte was speziell Bioplastik angeht auch nicht prickelnd sein.
Die Bioprozesse funktionieren, allerdings sind die Agrarflaechen endlich und die Nahrungsmittelproduktion ist jetzt schon eine Konversion von fossiler Energie in Nahrungsmittelenergie.
Ich denke in absehbarer Zeit und mit Blick auf den (steigenden) Bedarf an Nahrungsmittel ist Oel kaum ersetzbar, bzw die alternativen Prozesse nicht skalierbar.
Es ist nicht der Fall dass es zu Oel keine Alternativen gibt, es sind die Groessenordnungen an denen die Alternativen scheitern.