RE: Zahltagstrategie - Nils Gajowiy
| 16.07.2022, 04:39 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.07.2022, 04:48 von J R. Bearbeitungsgrund: ich krieg die dämlichen Deppen-Leerzeilen nicht weg )
Danke für die Vorstellung, werde ich aufnehmen. Die Person klingt erst mal ehrlich und authentisch, im Video posiert er vor einer Bücherwand. Die Klassiker wie Le Bon, Magee, Lewis, Lynch und Buffett sind zu sehen, dazu modernere Sachen von VTAD und viele Bücher vom Finanzbuchverlag. Weil der Stoff von Peter Lynch schon Jahrzehnte alt ist könnte man schlussfolgern das die Person das schon vor vielen Jahren gelesen hat und quasi verinnerlicht hat. Will sagen, die Motivation einen "Tenbagger" zu finden beeinflusst deutlich die Handelsstrategie. Aber weil ich grundsätzlich misstrauisch und auf der Suche nach Fehlern bin:
* nur US Aktien, keine ausländischen Werte
finde ich einen Schwachpunkt, weil es gute ausländische Werte gibt die eigentlich unverzichtbar sind. Dazu kommt noch dass man mit der Währung spielen kann, sollten die Werte an den Heimatbörsen gekauft werden (Beispiele Nestle, Toyota, Samsung, AstraZeneca, Linde etc.)
* keine GAFAM
in letzter Zeit sind das keine guten Investments gewesen, aber bis Ende 2021 waren sie ertragreich. Vielleicht hat der Autor aber grundsätzlich keine Aktien im Depot, die keine Dividenden zahlen?
* Renditeversprechen eher durchschnittlich
die Dividendenrendite auf Invest-Sum. ist 6,29%, nach deutschen Steuern ist das eher 4,6%. Dazu kommen die Kursgewinne (steuerfrei) von 82.000$ (477.000$-395.000$). Ein bisschen wenig auf zwei Jahre, oder? Kaufzeitpunkte werden nicht angegeben, es gilt die Annahme Kauf im Frühjahr 2020.
* kein gleichgewichtes Depot
im Video sagt er klar, dass die Vorgabe eine fixe Dividende pro Position sein soll, bspw. 2.000$/Jahr. Logisch, um das mit Coca-Cola zu erreichen braucht er deutlich mehr Kapital als mit bspw. MAIN oder OHI. Er konnte 2020 günstig bei einigen Werten zuschlagen. Manche Werte sind ihm zu teuer, dass kann man verstehen. Mir persönlich wäre die Aufteilung zu riskant, OHI und MAIN liefern zwar 17% des jährlichen Einkommens, aber dafür sind eben auch 12% des Vermögens darin gebunden. Ich befürworte gleichgewichtete Depots, aber wegen Rebalancing kann es auch dort zu Ungleichgewichten kommen. Allerdings sind die Unterschiede dann nicht so gross wie im hier vorgestellten Depot.
* Rebalancing
es gibt keine genauen Angaben zu Nach- oder Verkäufen. Vermutlich ist o.g. 2.000$/Jahr/Position das Ziel
* Arbeitsaufwand
von der steuerlichen Seite her unkritisch, es gibt einen gewissen laufenden Unterhalts- und Bearbeitungsaufwand. Mit einem breit gestreuten ETF wäre der Aufwand geringer, aber dann gibt es andere Probleme: Werte, die man nicht haben will (siehe GAFAM) und mögliche steuerliche Komplikationen.
Vernünftiger Ansatz, einige Depotwerte werde ich wohl übernehmen, bspw. BEP, BIP oder OHI. Die Idee mit den fixen 2.000$/Jahr/Position finde ich reizvoll, jetzt muss ich nur noch im Lotto gewinnen, dann kann ich das nachmachen.
* nur US Aktien, keine ausländischen Werte
finde ich einen Schwachpunkt, weil es gute ausländische Werte gibt die eigentlich unverzichtbar sind. Dazu kommt noch dass man mit der Währung spielen kann, sollten die Werte an den Heimatbörsen gekauft werden (Beispiele Nestle, Toyota, Samsung, AstraZeneca, Linde etc.)
* keine GAFAM
in letzter Zeit sind das keine guten Investments gewesen, aber bis Ende 2021 waren sie ertragreich. Vielleicht hat der Autor aber grundsätzlich keine Aktien im Depot, die keine Dividenden zahlen?
* Renditeversprechen eher durchschnittlich
die Dividendenrendite auf Invest-Sum. ist 6,29%, nach deutschen Steuern ist das eher 4,6%. Dazu kommen die Kursgewinne (steuerfrei) von 82.000$ (477.000$-395.000$). Ein bisschen wenig auf zwei Jahre, oder? Kaufzeitpunkte werden nicht angegeben, es gilt die Annahme Kauf im Frühjahr 2020.
* kein gleichgewichtes Depot
im Video sagt er klar, dass die Vorgabe eine fixe Dividende pro Position sein soll, bspw. 2.000$/Jahr. Logisch, um das mit Coca-Cola zu erreichen braucht er deutlich mehr Kapital als mit bspw. MAIN oder OHI. Er konnte 2020 günstig bei einigen Werten zuschlagen. Manche Werte sind ihm zu teuer, dass kann man verstehen. Mir persönlich wäre die Aufteilung zu riskant, OHI und MAIN liefern zwar 17% des jährlichen Einkommens, aber dafür sind eben auch 12% des Vermögens darin gebunden. Ich befürworte gleichgewichtete Depots, aber wegen Rebalancing kann es auch dort zu Ungleichgewichten kommen. Allerdings sind die Unterschiede dann nicht so gross wie im hier vorgestellten Depot.
* Rebalancing
es gibt keine genauen Angaben zu Nach- oder Verkäufen. Vermutlich ist o.g. 2.000$/Jahr/Position das Ziel
* Arbeitsaufwand
von der steuerlichen Seite her unkritisch, es gibt einen gewissen laufenden Unterhalts- und Bearbeitungsaufwand. Mit einem breit gestreuten ETF wäre der Aufwand geringer, aber dann gibt es andere Probleme: Werte, die man nicht haben will (siehe GAFAM) und mögliche steuerliche Komplikationen.
Vernünftiger Ansatz, einige Depotwerte werde ich wohl übernehmen, bspw. BEP, BIP oder OHI. Die Idee mit den fixen 2.000$/Jahr/Position finde ich reizvoll, jetzt muss ich nur noch im Lotto gewinnen, dann kann ich das nachmachen.
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