Diskussionsstand:
Schon vor einem Jahr beschwerten sich Frankreich, Spanien und Portugal über steigende Strompreise und forderten Reformen. Doch Deutschland sagte Nein: „Wir haben ein Gas-, kein Stromproblem“, hieß es in Berlin. Auch die EU-Kommission bremste – und bestellte ein Gutachten bei der Energiebehörde Acer. Ergebnis: Der Markt funktioniert.
Allerdings: Man könne keine Lösungen aus dem Hut zaubern, sagte der Kommissionssprecher. Ganz ähnlich klingt es in Berlin. “Wir machen hier Dinge, die würden normalerweise zwei Legislaturperioden dauern“, betonte Habeck. Es müsse ein Mechanismus entwickelt werden, der günstige Energie auch bis zum Verbraucher bringt.
Iberisches Modell
Gemeint ist offenbar Strom aus Sonne und Wind. Das aktuelle Marktdesign treibt auch bei den Erneuerbaren die Preise in die Höhe. Zudem spült es milliardenschwere Extraprofite in die Kassen der Kraftwerksbetreiber und Stromhändler. Eine mögliche Lösung wäre es, diese Übergewinne abzuschöpfen und den Gaspreis zu deckeln, um so auch den Strompreis in den Griff zu bekommen.
Für dieses Modell haben sich Spanien und Portugal entschieden. Die iberischen Länder subventionieren das Gas für die Stromerzeugung – und drücken so die Kosten der Gaskraftwerke. Folge: die Marktpreise sanken. Allerdings geht ein Teil des günstigen Stroms nun auch nach Frankreich.
Ähnliche Mitnahme-Effekte würde es wohl auch in Deutschland geben. Einfacher wäre es, die Stromkunden direkt durch geringere Nebenkosten zu entlasten. Dafür müsste man nicht in den Markt eingreifen. Doch damit würde die EU zu kurz springen, fürchtet Tschechiens Industrieminister Jozef Sikela. Er sagte: Der Energiemarkt habe aufgehört zu funktionieren, deshalb dürfe es auch keine Tabus mehr geben.
https://taz.de/Plaene-zur-Reform-des-EU-Strommarkts/!5874982/
Schon vor einem Jahr beschwerten sich Frankreich, Spanien und Portugal über steigende Strompreise und forderten Reformen. Doch Deutschland sagte Nein: „Wir haben ein Gas-, kein Stromproblem“, hieß es in Berlin. Auch die EU-Kommission bremste – und bestellte ein Gutachten bei der Energiebehörde Acer. Ergebnis: Der Markt funktioniert.
Allerdings: Man könne keine Lösungen aus dem Hut zaubern, sagte der Kommissionssprecher. Ganz ähnlich klingt es in Berlin. “Wir machen hier Dinge, die würden normalerweise zwei Legislaturperioden dauern“, betonte Habeck. Es müsse ein Mechanismus entwickelt werden, der günstige Energie auch bis zum Verbraucher bringt.
Iberisches Modell
Gemeint ist offenbar Strom aus Sonne und Wind. Das aktuelle Marktdesign treibt auch bei den Erneuerbaren die Preise in die Höhe. Zudem spült es milliardenschwere Extraprofite in die Kassen der Kraftwerksbetreiber und Stromhändler. Eine mögliche Lösung wäre es, diese Übergewinne abzuschöpfen und den Gaspreis zu deckeln, um so auch den Strompreis in den Griff zu bekommen.
Für dieses Modell haben sich Spanien und Portugal entschieden. Die iberischen Länder subventionieren das Gas für die Stromerzeugung – und drücken so die Kosten der Gaskraftwerke. Folge: die Marktpreise sanken. Allerdings geht ein Teil des günstigen Stroms nun auch nach Frankreich.
Ähnliche Mitnahme-Effekte würde es wohl auch in Deutschland geben. Einfacher wäre es, die Stromkunden direkt durch geringere Nebenkosten zu entlasten. Dafür müsste man nicht in den Markt eingreifen. Doch damit würde die EU zu kurz springen, fürchtet Tschechiens Industrieminister Jozef Sikela. Er sagte: Der Energiemarkt habe aufgehört zu funktionieren, deshalb dürfe es auch keine Tabus mehr geben.
https://taz.de/Plaene-zur-Reform-des-EU-Strommarkts/!5874982/
__________________
Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.