RE: Was lest ihr gerade? Welchem Hörbuch schenkt ihr derzeit eure Aufmerksamkeit?
| 04.09.2022, 23:00
habe mir gerade den Roman "Harte Zeiten" von Dickens vorgenommen. Heute lese ich ganz überrascht, dass Dickens von der Cancel Culture angegriffen wird, weil er rassistische Äußerungen gemacht hat. @Whitepaper hat das hier beschrieben https://www.trading-stocks.de/thread-261...#pid130939
und es gibt sogar einen Eintrag auf Wikipedia dazu https://en.wikipedia.org/wiki/Racism_in_...es_Dickens
Natürlich kann ich mich an die Romanfigur des bösen Juden Fagin in "Oliver Twist" erinnern, an die abwertenden Worte über die Ureinwohner Afrikas im Roman "Bleak House". In meiner aktuellen Lektüre "Harte Zeiten" wird die Frau nur als Objekt gesehen.
Es wird gefordert, dass man keine Dickens-Romane mehr lesen soll. Bin über diese Cancel Culture-Entwicklung besorgt, denn damals dachten viele Menschen so. Die Cancel Culture wird auf Deutsch auch Abbruchkultur genannt. Das trifft es ganz gut, denn die Absicht ist es, die rassistischen und chauvinistischen Gedanken bereits im Ansatz zu verhindern. Man verdrängt historisches Wissen zugunsten einer anderen, vermeintlich besseren Geschichtsdarstellung. Was nützt mir eine idealisierte und romantisierte Vorstellung der damaligen Lebenswelten? Erst im Kontrast zur heutigen Zeit kann man die Entwicklung zu einer besseren Gesellschaft erkennen.
Mir ist klar, dass Dickens keine wissenschaftlichen sozialen Studien betrieb sondern Romane schrieb. Aber indirekt wird die Realität viel besser und authentischer beschrieben, er war eben ein Mensch seiner Zeit.
und es gibt sogar einen Eintrag auf Wikipedia dazu https://en.wikipedia.org/wiki/Racism_in_...es_Dickens
Natürlich kann ich mich an die Romanfigur des bösen Juden Fagin in "Oliver Twist" erinnern, an die abwertenden Worte über die Ureinwohner Afrikas im Roman "Bleak House". In meiner aktuellen Lektüre "Harte Zeiten" wird die Frau nur als Objekt gesehen.
Es wird gefordert, dass man keine Dickens-Romane mehr lesen soll. Bin über diese Cancel Culture-Entwicklung besorgt, denn damals dachten viele Menschen so. Die Cancel Culture wird auf Deutsch auch Abbruchkultur genannt. Das trifft es ganz gut, denn die Absicht ist es, die rassistischen und chauvinistischen Gedanken bereits im Ansatz zu verhindern. Man verdrängt historisches Wissen zugunsten einer anderen, vermeintlich besseren Geschichtsdarstellung. Was nützt mir eine idealisierte und romantisierte Vorstellung der damaligen Lebenswelten? Erst im Kontrast zur heutigen Zeit kann man die Entwicklung zu einer besseren Gesellschaft erkennen.
Mir ist klar, dass Dickens keine wissenschaftlichen sozialen Studien betrieb sondern Romane schrieb. Aber indirekt wird die Realität viel besser und authentischer beschrieben, er war eben ein Mensch seiner Zeit.
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