RE: Was die Märkte bewegt - News, Infos, Meldungen, Analysen, Kommentare & Interessantes
| 11.09.2022, 00:54(09.09.2022, 15:30)Ste Fan schrieb: Die Grundfrage ist wie kompliziert so ein Handelsansatz sein muss um eine Chance auf Erfolg ueber einen groesseren Zeitraum hinweg zu haben.
Dass man irgendwo wissen sollte was man macht und evt. wissen sollte was ein "Edge" sein koennte und was die eigene Statistik sagt sollte dem Einzelnen klar sein.
Aber ansonsten? Wie viele Kriterien muss ich abarbeiten um die Entscheidung: Long/Short/Flat treffen zu koennen? MMn nicht viele..im Gegenteil - je mehr Kriterien ich habe desto mehr leidet die Robustheit des Gesamtsystems.
"Keep it simple" kommt ja nicht von ungefaehr.
Wie gesagt..wenn ein Trader sein System hat und es funktioniert, suppi - weitermachen - aber je komplexer desto erfolgreicher gilt mMn nicht unbedingt fuer einen Tradingansatz.
Ein in sich schluessiger Ansatz mit nachvollziebaren Kriterien + sinnvolles RM zusammen mit der erforderlichen Disziplin ist schon mal eine brauchbare Basis.
Das die Nutzung von Senti und Fundamentals Vorteile bringen kann stimmt schon, dies haengt allerdings absolut vom Handelsansatz ab.
Swing-Trading mit Wochen/Monaten Haltedauer: Klar, Fundamentals koennen da erfolgsentscheidendes Kriterium sein, aber Intraday?
Es muss nicht kompliziert sein - wenn ich sage das ich sehr komplexe Charts entwickelt habe bedeutet es
nicht das diese kompliziert sind. Es war viel Arbeit und war anstrengend diese zu entwickeln. Und sicher
am Anfang war es auch anstrengend einen Blick zu entwickeln - was sehe ich - wie interpretiere ich das -
aber das konditioniert sich mit der Zeit - dann ist das wie Autofahren bei dem Du nicht mehr viel nachdenken
musst. Du sitzt da wartest bis sich eine Situation entwickelt hat und ziehst Deinen Trade dann durch.
Meine Charts zeigen mir auf eine einfache Weise sehr viel - ich muss nicht überlegen was hier oder da
passiert oder passieren könnte weil ich es einfach sehe. Wenn ich nichts sehe dann gibt es auch keinen
Grund zu handeln. Dann warte ich einfach. Für mich ist das KISS. Der Tradingansatz ist dann sehr
einfach - Positionseröffnung Ja oder Nein? Ja - Setzen des Stopps, Managen der Position. Fertig.
Wenn ein Landei das nur wenig Verkehr und wenig befahrene Landstrassen kennt in die große Stadt
zieht ist er am Anfang total überfordert. Nach ein paar Wochen sieht das anders aus. Genauso ist es wenn
man seine Charts weiterentwickelt - am Anfang sieht es kompliziert aus - irgendwann ist der Blick, die
Analyse konditioniert, dann kommt wieder was dazu oder wird erweitert usw. usf.
Natürlich ist die Frage ob oder was man braucht, wohin man will, was einem ausreicht, wieivel Zeit und
Energie man hineinstecken will, kann, muss. Intraday sind das ganz andere Anforderungen als beim
Swingtrading über Tage, Wochen, Monate oder als beim langfristigen Anlegen.
Auch da sind "weiter entwickelte Charts" mit Sicherheit eine Edge mit denen man bessere Ein- und
Ausstiege findet oder ein besseres Positionsmanagement umsetzen kann. Mit denen man sich einfach
leichter tut.
Genauso wie auch die Auseinandersetzung mit Vorgehensweisen und Strategien hilfreich sein können.
Möglichst einfach bedeutet nicht das man nackt und unbewaffnet in den Kampf zieht. Man muss auch
dann die für einen selbst passenden Waffen und Werkzeug finden um nicht unterzugehen.
Aber da steht natürlich schon die Aufwand-Nutzen-Frage im Raum was letzten Endes zum tragen kommt.
Man kann es auch sehr einfach halten. Einfache Strategien, solides RM,MM, ggfs. Diversifikation - dann
passt das schon. Solange man nicht blind irgendwie, irgendwas, irgendwann kauft kann man langfristig
auch mit einer relativ einfachen Vorgehensweise ein positives Ergebnis erreichen.
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