RE: Was die Märkte bewegt - News, Infos, Meldungen, Analysen, Kommentare & Interessantes
| 22.09.2022, 20:38 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.09.2022, 20:39 von boersenkater.)
Marktbericht
DAX auf Talfahrt
Ernüchterung an der Börse
Stand: 22.09.2022 18:11 Uhr
Die Aussicht auf weitere US-Zinserhöhungen trieb die Anleger heute aus dem Markt. Vor allem die deutlichen Worte von US-Notenbank-Chef Fed-Chef Jerome Powell am Vorabend sorgten für Ernüchterung.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fin...s-107.html
DAX auf Talfahrt
Ernüchterung an der Börse
Stand: 22.09.2022 18:11 Uhr
Die Aussicht auf weitere US-Zinserhöhungen trieb die Anleger heute aus dem Markt. Vor allem die deutlichen Worte von US-Notenbank-Chef Fed-Chef Jerome Powell am Vorabend sorgten für Ernüchterung.
Zitat:Wer sich bisher noch irgendwelche Illusionen über eine wie auch immer geartete "Geldpolitik-light" der großen Notenbanken gemacht hatte, dürfte spätestens seit gestern Abend endgültig ernüchtert sein. Denn der Chef der US-Notenbankchef Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, hat am Vorabend keinen Zweifel gelassen, dass der Kampf gegen die historisch hohe Inflation von derzeit 8,3 Prozent bei den Verbraucherpreisen absolute Priorität für die Bank hat, auch wenn dadurch die Konjunktur leidet.
Zitat:Powell sprach zudem Klartext und machte deutlich, dass weitere hohe Zinserhöhungen anstehen. "Ich wünschte, es gebe einen schmerzlosen Weg. Den gibt es nicht."
Zitat:Die Fed hat gestern wie erwartet ihr Leitzinsniveau um weitere 75 Basispunkte auf eine Bandbreite zwischen nunmehr 3,00 und 3,25 Prozent angehoben, das ist der höchste Stand seit 14 Jahren. Wenig überraschend, dass die Zinspolitik der mächtigsten Notenbank der Welt heute das beherrschende Thema an der Börse war - zumal auch andere westliche Notenbanken keine Zweifel daran lassen, dass sie zur Inflationsbekämpfung weiter auf das Zinspedal drücken werden.
Zitat:Kopfschmerzen bereite Investoren nicht die dritte Anhebung des US-Leitzinses in Folge, sagte Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG. "Vielmehr hat die Angst vor einer harten Landung der US-Wirtschaft die Marktteilnehmer verschreckt." Denn die ungewöhnlich aggressiven Zinserhöhungen der Fed machten eine Rezession unausweichlich.
Die Fed sagte außerdem in diesem Jahr ein deutlich geringeres Wirtschaftswachstum voraus als noch vor drei Monaten angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft soll danach nur noch um 0,2 Prozent wachsen.
Zitat:Wall Street-Anleger ernüchtert - Technologiepapiere unter Druck
Schon am Vorabend war in New York die Enttäuschung über die harte Haltung der Fed spürbar und führte am Aktienmarkt zu deutlichen Verlusten. Die wichtigsten Indizes waren auf neuerliche Tiefststände seit Juli gefallen. Auch heute geht es weiter bergab mit den Kursen , wenn auch nicht mehr so stark wie am Abend zuvor.
Zitat:BoE und SNB im Fokus
Zudem standen heute weitere Zinsentscheidungen im Fokus. So folgte die Schweizerische Nationalbank (SNB) dem Vorbild von Fed und Europäischer Zentralbank (EZB) und hob den Leitzins ebenfalls um 0,75 Prozentpunkte an. Damit beendete sie nach acht Jahren die Ära der Negativzinsen. "Die SNB verfährt nach dem Motto: 'Wehret den Anfängen'", sagte Volkswirt Brian Mandt von der Luzerner Kantonalbank. Schließlich sei die Inflation bei den Eidgenossen im internationalen Vergleich noch gemäßigt.
Die britische Notenbank hob den Leitzins zur Überraschung der Marktteilnehmer dagegen eher moderat an. Sie erhöhte ihn nur um 0,50 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent. An den Finanzmärkten war mit einer Anhebung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet worden. Gegen den globalen Trend hält Japans Zentralbank derweil an ihrer Niedrigzinspolitik fest. Nach zweitägiger Tagung entschieden die Währungshüter, ihre wichtigsten geldpolitischen Hebel unverändert zu lassen. Der japanische Yen stand heute Morgen massiv unter Druck, bis die Notenbank mit Käufen der eigenen Währung einschritt.
Auch die EZB hat bereits angekündigt, das Leitzinsniveau weiter zu erhöhen. Mit dieser Perspektive im Gepäck bleibt das Marktumfeld für die Aktien- und Rentenmärkte erst einmal mau.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fin...s-107.html
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