(24.10.2022, 21:52)Vahana schrieb: Die letzte Nato Osterweiterung hat es 2004 gegeben, entgegen des Protestes Russlands und entgegen der Absprachen von 1990.
Also ich hab mich mal gefragt, warum es eine "Nato Osterweiterung" überhaupt gibt. Es ist ja bisher nicht so gewesen, dass da 4 amerikanische Flugzeugträger vor dem jeweiligen Regierungsgebäude parken und dann Zettel verteilen: Wir erwarten in 5 Minuten ne Antwort auf die Frage, ob ihr bei uns mitspielen oder n paar aufs Maul wollt.
So wars bisher wohl noch nie.
Auf mich wirkt es, also diejenigen Länder, die früher von den Russen beschützt (oder eben besetzt) waren, eher weniger Interesse zeigen, wieder/weiter mit dem großen Sozialistischen Bruder zu spielen sondern eher gucken, wer ihnen gegen eben diesen helfen kann.
Nach rund 40 Jahren innerhalb des Warschauer Paktes werden die betroffenen Staaten schon ihre Gründe haben, keinen Bedarf mehr an diesem Verein zu haben.
Das hat auch nicht zu millitärischen Konflikten geführt, obwohl Russland so böse ist. Diese Beurteilung Russlands dokumentierten jedenfalls alle Länder, die unter den Begriff "Nato Osterweiterung" fallen.
Aber die Rahmenbedigungen waren auch andere.
Also Russland wurde 1989, 1990, 1999, 2004, 2014 und 2022 vor den Koffer geschissen und keine Ahnung wie geduldig man sein kann, irgendwann ist es halt vorbei.
Aus Sicht des Westens gibt es anscheinend keine Rote Linie die man nicht übertreten dürfte, wenn es gegen Russland geht.
Welchen rationalen Grund gibt es denn für Raketen an der russischen Grenze? Die gab es doch schon mal. 1994 war die Ukraine quasi die drittstärkste Atommacht der Welt. Dann haben sie die Waffen abgegeben und dafür Sicherheitsgarantien bekommen. Nun ja...die Rahmenbedingungen müssen sich wohl geändert haben.
Und wenn es einen Grund dafür gibt, warum kann Russland dann keine Raketen an der US Grenze stationieren?
Gleiches Recht für alle, oder?
Fazit für mich:
- in den letzten 70 Jahren gibt es wohl keine Nation, der aus der Position des militärisch Schwächeren heraus eine friedlich/freundliche Beziehung zu Russland geglückt ist.
- Wie man die Kubakrise als Argument auspacken kann ist mir schleierhaft.
Es gelingt mir einfach nicht, mir vorzustellen, wie irgendjemand, der den Einmarsch des Russen in die Ukraine gutheißt sich in Stadthalle von Kiew stellt und dem Publikum verkündet:
Liebstes Publikum, derzeit wird euer Land, eure Häuser, eure Kinder und/oder ihr selbst über Haufen geschossen/gebombt. Dies ist aus meiner Sicht leider notwendig, weil:
- ihr eh n korruptes Kackland ward
- Putin sich in die Enge gedrängt fühlt. Von wem auch immer.
- Der Westen, dem ihr euch idiotischerweise zuwenden wolltet, einfach eine Bedrohung für ..also dafür halt ist
- Die moralische Überlegenheit der menschenfreundlichen russischen Brüder könnt ihr euch in Butscha (Bis im August 2022 (Schlussbilanz) wurden 458 Leichen gefunden, von denen 419 Anzeichen dafür trugen, dass sie erschossen, gefoltert oder zu Tode geknüppelt worden waren. 39 scheinen eines natürlichen Todes verstorben zu sein. Fast alle Toten waren Zivilisten) anschauen.
- der beschissene Ami ohne Grund im Irak Menschen getötet hat.
Da werdet ihr doch verstehen, dass wir deshalb nun euch töten? Oder etwa immer noch nicht?
Mag irgendwer solch eine Rede in Kiew halten?
Nu aber Kaffee.
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Hat sich erledigt.