RE: Bitcoin
| 23.11.2022, 15:45 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.11.2022, 15:51 von boersenkater.)
Bitcoin & Co.
Kann sich der Kryptomarkt erholen?
Stand: 23.11.2022 08:47 Uhr
Die Pleite der Handelsplattform FTX hat die Kryptoszene erschüttert. Ob sie sich davon erholen kann, was dafür nötig ist und wieso man zwischen der Technologie und der Zockerei trennen sollte.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fin...e-101.html
Kann sich der Kryptomarkt erholen?
Stand: 23.11.2022 08:47 Uhr
Die Pleite der Handelsplattform FTX hat die Kryptoszene erschüttert. Ob sie sich davon erholen kann, was dafür nötig ist und wieso man zwischen der Technologie und der Zockerei trennen sollte.
Zitat: Denn: "Das Schlüsselwort, um den Anstieg und den Fall der Kryptobranche insgesamt zu verstehen, heißt Vertrauen", erklärt Jan Pieter Krahnen, Direktor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung (SAFE) in Frankfurt, gegenüber tagesschau.de. Anders als bei Banken, die über Einlagen und Kredite Geld verdienen, entstünden die Gewinne bei den Plattformen aus einem sogenannten Ponzi-Spiel - ein Modell, in dem die Erträge nicht durch einen wirtschaftlichen Mehrwert, sondern durch den Einstieg neuer Kunden generiert werden.
"Durch das Nachrücken immer neuer Käufer fließt Geld in die Kassen, das an die vorherigen Käufer ausgeschüttet wird. Landläufig nennen wir das Ganze auch Schneeballsystem", so Krahnen. Eine Kryptobörse wie FTX sei kein neutraler Handelsplatz, wo schlicht Käufer und Verkäufer aufeinandertreffen, sondern habe eigene Interessen und gebe die Kundeneinlagen weiter.
Zitat:"Das Hauptproblem der Kryptowirtschaft ist die Suche nach der Aufgabe. Es gibt kein Geschäftsmodell, das mit Kryptowährungen ernsthafte Erträge generiert", betont Finanzexperte Krahnen. Solange das nicht existiere, gebe es keine Wertstabilität und letztendlich auch keine Zukunft für die Szene. Denn wie jedes Schneeballsystem komme sie irgendwann an eine Grenze, an der keine neuen Kunden nachkommen. Der Grund: Vertrauensverlust und Skepsis gegenüber weiteren Wertsteigerungen.
Zitat: Laut Fachmann Sandner gibt es allerdings wesentliche Unterschiede innerhalb der Kryptobranche: "Das Wichtigste ist jetzt, dass wir trennen zwischen der Technologie auf der einen Seite und Zocker-Apparaten in Form von einigen Unternehmen auf der anderen." Ein Beispiel für die gut funktionierende Infrastruktur sei das Berliner Start-up BaseNote, das nigerianische Ingenieure in 20 Sekunden ohne nennenswerte Transaktionskosten über die Ethereum-Blockchain bezahle. "Das hat mit FTX rein gar nichts zu tun, sondern hier können tatsächlich grenzüberschreitend Zahlungen getätigt werden, sodass Leute einen Nutzen haben."
"Der Kern dieser Kryptowährungen ist die Blockchain. Das Versprechen, ohne Außenkontrolle glaubwürdig Transaktionen dokumentieren zu können, ist eine großartige und faszinierende technologische Leistung", sagt auch SAFE-Direktor Krahnen. Seiner Meinung nach gebe es aber noch keine wirtschaftlich vernünftige und breite Anwendung. Für echten Zahlungsverkehr funktioniere die Blockchain noch nicht, da sie zu teuer, langsam und komplex sei sowie nur kleine Werte übertragen könne.
Zitat:Pleite von FTX ein "Weckruf"
Neben dem Bezahlen mit Kryptowährungen bietet die Blockchain, mit der Daten sicher, aktuell und transparent übermittelt werden können, aber auch Möglichkeiten zum Beispiel für Unternehmen aus der Industrie: Sie können auf ineffiziente zwischengeschaltete Instanzen verzichten, Lieferketten schneller steuern und überwachen oder Produktionsbedingungen nachverfolgen. In der breiten Masse ist sie jedoch vor allem durch Bitcoin & Co. bekannt.
"Es ist kein Wunder, dass die Währung als erster Anwendungsfall genommen wird. Es ist die einfachste Art, den Leuten das Geld ohne Gegenleistung aus der Tasche zu ziehen - ein organisierter Diebeszug", betont Krahnen. Mittlerweile hätten glücklicherweise genug Regulierer bemerkt, dass "hier viele Kleinanleger aufs Schärfste beklaut werden". Der Fall FTX mache klar, dass Aufseher schnell für eine schärfere Kontrolle sorgen müssten, sagte etwa Jon Cunliffe, Vizechef der Bank of England (BoE), gestern auf einer Veranstaltung der Warwick Business School............................
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fin...e-101.html
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