RE: Fragestellung - wann ist ein Titel fair bewertet - Märkte derzeit überbewertet ?
| 30.01.2019, 15:22(30.01.2019, 12:36)fahri schrieb:(30.01.2019, 09:14)DaBuschi schrieb:@muchmoney(29.01.2019, 20:14)muchmoney schrieb: ...Ich sage auch weiterhin die Börse ist eine Kunst, keine Wissenschaft, und alle die versuchen sie in mathematische Formeln und Logik zu pressen werden daraus auch nicht schlauer...
Um nochmal auf das Thema Gefühl zurückzukommen. Hier wurde geschrieben, dass die ganze Analyse uns am Ende nur das Gefühl suggeriert, eine bessere Entscheidung getroffen zu haben und am Ende teile ich diese Meinung, denn in einem Crash verlieren alle Geld, die long in Aktien sind und in einem Bullenmarkt verdient selbst ein Affe Geld, der seine Titel per Dart auswählt.
ein interessanter Ansatz, den ich so auch nachvollziehen kann, habe ich auch schon oft genug drauf rumgedacht,
denn merkwürdigerweise ist es bei mir gefühlt auch immer so gewesen das ich je mehr ich wirklich nach Gefühl
am Ende des Tages gegangen bin auch umso mehr Erfolg hatte (wenn die Rahmenbedingungen wie stabiles,
profitables Unternehmen stimmen !). Das ist rational nicht zu erklären...
@ DaBuschi
sehr guter Beitrag, bringt das alles eigentlich sehr exakt auf den Punkt - danke. Ich hatte mir vor Eröffnung
des Threads das Ergebnis eigentlich schon gedacht bzw. war drauf eingestellt das es das nicht "gibt" und
alle Versuche ins Leere laufen es mathematisch 100% auf Titel fest zu machen. Wie gesagt wenn dem
so wäre, wären wir ja alle reich.....meine Hoffnung war (ist) nur so nah wie möglich ran zu kommen....
Da kam es wohl ein wenig falsch rüber was ich eigentlich sagen wollte...
Klar kann man herumrechnen und irgendwelche Werte/Kennzahlen bestimmen, aber die Grundlagen dieser Werte sind immer mit Vorsicht zu genießen, da sie auf Schätzungen für die Zukunft beruhen oder veralteten Zahlen.
Natürlich muss man überlegen und Rechnen, nicht nur nach Gefühl handeln sondern auch seine Erfahrung einfließen lassen, besonders wie schon erwähnt in den heiklen Phasen, denn in der Hausse verdient so ziemlich jeder Depp Geld, weil alles steigt wie schon erwähnt von einem Vorposter und in der Baisse fällt fast alles.
Es ist lediglich müsig, alles mögliche an Kennzahlen einer Firma auszurechnen und dann zu denken man kenne den "fairen Wert", denn bis man mit der Rechnerei fertig ist, sind die Zahlen und besonders der Preis schon wieder ein anderer, da er sich sekündlich ändert. Ist der faire Wert von Altria nun 75 oder 45 USD? Ist der faire Wert von BASF nun 95 oder 60 EUR? Das sind alles nur Preise, und jeder versucht ihn möglichst günstig zu erwischen, damit die Rendite möglichst hoch ist.
Zudem bringen einem die ganzen Rechenaufgaben nichts, da der Kurs die Zukunft und die Erwartungen der Börsianer für die Zukunft einpreist, ändert sich die Zukunft bzw. die Erwartungen (Gewinnwarnung, politische oder wirtschaftliche Gegebenheiten, Übernahme), ändert sich dementsprechend auch der Kurs/Wert/Preis.
Man braucht eben das "Gespür" welches aus der Erfahrung entsteht, wann es Zeit ist ein- oder auszusteigen, man trifft es nie genau, aber man kann sich je mehr Erfahrung man hat schon ziemlich gut drauf verlassen.
Das meinte ich mit man soll die Börse als Kunst sehen und nicht in Zahlen und Formeln "pressen", das wird ihr nicht gerecht, unserer launischen Diva.
edit: Die "Kennzahlen" sind für mich nur in einer Hinsicht wichtig: Mein Kaufkurs, meine Dividendenrendite, mein Verkaufskurs, meine Brutto-/Nettorendite! Was anderes rechne ich selten.