(11.08.2023, 07:49)Boy Plunger schrieb: Beschreibe mal die Strategie von Buffett aus deiner Sicht. Ich bin gespannt.
Vor 20 Jahren wäre eine Beschreibung noch einfacher gewesen. Heute ist es einfach nicht mehr nachvollziehbar was da alles passiert.
Meiner Meinung nach hat Buffett die Aktienhoheit schon abgegeben und macht nur noch den Winke-Onkel für die Presse.
(11.08.2023, 07:49)Boy Plunger schrieb: Welche Elemente hast du übernommen und welche nicht?
Nicht übernommen:
Den Fokus auf USA
Cash
Fokus auf Finanztitel (damals zumindest)
KBV Fokus (damals)
Das Klumpenrisiko (Heute)
Übernommen:
Cash Flow
Verständliche Unternehmen/Geschäftsmodelle
Lange Haltedauer
(11.08.2023, 07:49)Boy Plunger schrieb: Hast du dich mal gefragt, welche Alleinstellungsmerkmale deine Aktienkäufe haben? Spielen sie bei deiner Auswahl eine Rolle?
Spielen keine Rolle.
Ich kann ja auch Coca Cola und Pepsi gleichzeitig kaufen und ein Alleinstellungsmerkmal/Monopol für mich persönlich kombiniert erzeugen.
(11.08.2023, 07:49)Boy Plunger schrieb: Wenn ich 500 Unternehmen in meine Depot habe, wie will ich da die Entwicklung im Blick behalten? Ich persönlich kaufe bei einer positiven Entwicklung und verkaufe, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden. Oder bei "preiszyklischen Werten", die es viel bei dir im Depot gibt, kaufe ich zu einer günstigen Bewertung und verkaufe bei einer hohen Bewertung.
Wenn du darauf angewiesen bist die Positionen ständig im Blick zu haben, dann war die Vorauswahl eben scheiße oder das Klumpenrisiko zu groß.
In dem Moment in dem schlechte Entwicklungen offiziell präsentiert werden ist der Kurs schon weit nach unten gelaufen.
Wenn erst mit den News reagiert wird ist es meist schon zu spät. Und ja, es gibt auch genug Beispiele die davon abweichen.
Die meisten Werte in meinem Depot machen das ganz Jahr über nichts auffälliges.
(11.08.2023, 07:49)Boy Plunger schrieb: Eine hohe Diversifikation ist ein Schutz vor Unwissenheit. Das ist nicht böse gemeint. Wenn du das nötige Fachwissen hast, dann reicht es 5-10 Werte zu halten und fertig. Die besten Werte bringen die höchste Rendite.
Mit Fachwissen kommst du nicht weiter. Unwissenheit ist sowieso immer vorhanden.
Die Titel die am besten laufen sind jene die keiner einschätzen kann. Ansonsten würde die Börse nicht so sein wie sie eben ist.
Selbst ein CEO mit dem maximalen Wissenstand kann die Börse nicht überlisten.
Aber der Börsianer der Gewinne macht schiebt es natürlich auf sein geniales Fachwissen. Macht er Verluste war irgendwas anderes daran schuld.
Es hat seinen systematischen Grund warum KIs keine Börsianer werden können und Kursziele von Analysten wenn überhaupt durch Zufall getroffen werden.
Wir sind hier in einem chaotischem System unterwegs was zwischenzeitlich mal stochastisch ein kleines bisschen Ordnung zeigt.
Nicht die besten Werte haben die höchste Rendite, sondern die mit Abstand Beschissensten kurz vor der Pleite, die sich anschließend unerwartet gut entwickeln.
Apple stand übrigens auch mindestens 2x vor der Pleite.
Und als die ihr iPhone vorgestellt haben war noch gar nicht klar das die damaligen Platzhirsche zu dumm sein würden und nicht auf den Zug aufspringen.
Die Konkurrenz hat Apple jahrelangen Vorsprung gegeben.
(11.08.2023, 07:49)Boy Plunger schrieb: 373 Mrd. müsste der Wert der börsennotierten Unternehmen sein? Oder liege ich da falsch?!
Das KBV beeinhaltet ausnahmslos alle Werte, auch die negativen.
Deswegen heißt es auch Buchwert.
(11.08.2023, 07:49)Boy Plunger schrieb: Konzentration ist für mich nicht zwangsläufig mit Dummheit gleichzusetzten. Eine hohe Diversifikation verdammt dich zur Mittelmäßigkeit.
Was schon ganz ok ist. Je nachdem was man gerne haben will.
Eine systematische Überrendite stellt das Depot auf wacklige Beine und die Volatilität steigt.
Wenn ich die Wahl haben zwischen durchschnittlich 6% Rendite + Vola 20% oder 20% Rendite + Vola 50%, dann nehme ich ersteres.
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