(25.10.2023, 10:39)EMEUV schrieb: Kreditfinanzierte Aktienanlage.
Der Dax ist in der letzten 3 Monaten um 8,5% gefallen. Ist nicht weiter schlimm er wird sich auch wieder erholen. Wie sieht es aber bei einer kreditfinanzierten Aktienanlage aus?
Gehen wir mal von einer Kreditanteil von 50% aus. So ist der Verlust des Eigenkapital bei 19% plus ca. 1% Dispozinsen also rund 20%. Dies ist auch noch überschaubar. Aber welche Wirkung hat dies noch.
Die Kreditbelastung steigt in diesen Fall von 50% auf 55 %. Dies könnte Deine Bank zur Kündigung der Kreditvereinbarung bringen und es müssten der größte Teil der Aktien verkauft werden. Bei einer Kurserholung um 8,5% wäre der Anleger immer noch bei einem Verlust von 11% seines Anfangskapitals.
Korrekt. Man darf sich beim Handel auf Kredit nicht auf den Broker verlassen sondern muss selber messen und Massnahmen ergreifen bevor der Broker welche trifft. Die "Kreditvereinbarungen" sind bei den meisten Brokern auf Prozent vom Wert ausgerichtet, bei mir z.B. bei 12.5%, ich würde aber nie im Leben unter 50% Eigenkapital gehen. Ich kontrolliere das mit einer Tabellenkalkulation, hab mal irgendwo hier die Formeln publiziert. Und ich handle seit Jahrzehnten auf Kredit, sonst hätte ich kaum so früh in Pension gehen können...
Interessant dass bei Liegenschaften kein Schwein danach kräht. In Spanien hat sich eine Bekannte beschwert die Bank gebe ihr keine Hypothek obwohl sie fast 10% an Eigenkapital hätte...
In anderen Ländern wie USA sind solche Deals natürlich interessanter. Man bekam manchmal 100% oder mehr Kredit, da die Immobilien ja nur im Preis steigen. Und man muss im Gegensatz zu Spanien nichts zurückzahlen wenn die Immobilie enteignet wird, Spekulation ohne Risiko für den Spekulanten. In diesem Moment war ich mir sicher der Markt wird kollabieren, was er auch tat.
__________________
Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.