RE: Was lest ihr gerade? Welchem Hörbuch schenkt ihr derzeit eure Aufmerksamkeit?
| 18.01.2024, 06:31
Tyll von Kehlmann
war angenehm überrascht, denn seine "Vermessung der Welt" fand ich nur langweilig.
Alleine wegen eines Kapitels ist der Roman lesenswert, die Schilderung der Schlacht von Zusmarshausen ist gut gelungen, ein naiver „dicker Graf“ als Unbeteiligter gerät in die Kreuzfeuer der kämpfenden Truppen. Es soll die letzte Schlacht des 30 jährigen Kriegs gewesen sein. Seine Verwirrung und trotzdem intensive Beobachtung der Geschehnisse ist hochspannend. In seiner Wirkung auf den Leser erinnert es mich an Tolstoi’s berühmten Roman "Krieg und Frieden", die Beschreibung der napoleonischen Kriege, nur dass das heroische Element fehlt. Und tatsächlich steht auf Wikipedia dass der Roman Kehlmann am meisten beeindruckte.
Musste mich erst an den Schreibstil gewöhnen, wie die Menschen des Mittelalters beschrieben werden. Sie waren durch Religion und Aberglaube geprägt, die Leute waren nicht dumm, handwerklich geschickt, nur schlicht im Gemüt und in ihre Arbeit hart eingespannt. Da blieb nicht viel übrig für gedankliche und intellektuelle Freiheiten. Dieses Umfeld beschreibt der Autor sehr gelungen. Und dann tritt da diese Person Tyll auf, ihre Kindheit wird geschildert und ihr Werdegang.
Hatte bisher keine besondere Verbindung zu Till Eulenspiegel, die zeitliche Nähe von Shakespeare und dem 30jährigen Krieg und Englands Rolle darin war mir auch nicht bewusst.
war angenehm überrascht, denn seine "Vermessung der Welt" fand ich nur langweilig.
Alleine wegen eines Kapitels ist der Roman lesenswert, die Schilderung der Schlacht von Zusmarshausen ist gut gelungen, ein naiver „dicker Graf“ als Unbeteiligter gerät in die Kreuzfeuer der kämpfenden Truppen. Es soll die letzte Schlacht des 30 jährigen Kriegs gewesen sein. Seine Verwirrung und trotzdem intensive Beobachtung der Geschehnisse ist hochspannend. In seiner Wirkung auf den Leser erinnert es mich an Tolstoi’s berühmten Roman "Krieg und Frieden", die Beschreibung der napoleonischen Kriege, nur dass das heroische Element fehlt. Und tatsächlich steht auf Wikipedia dass der Roman Kehlmann am meisten beeindruckte.
Musste mich erst an den Schreibstil gewöhnen, wie die Menschen des Mittelalters beschrieben werden. Sie waren durch Religion und Aberglaube geprägt, die Leute waren nicht dumm, handwerklich geschickt, nur schlicht im Gemüt und in ihre Arbeit hart eingespannt. Da blieb nicht viel übrig für gedankliche und intellektuelle Freiheiten. Dieses Umfeld beschreibt der Autor sehr gelungen. Und dann tritt da diese Person Tyll auf, ihre Kindheit wird geschildert und ihr Werdegang.
Hatte bisher keine besondere Verbindung zu Till Eulenspiegel, die zeitliche Nähe von Shakespeare und dem 30jährigen Krieg und Englands Rolle darin war mir auch nicht bewusst.
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