RE: Heizsysteme
| 05.05.2024, 11:53 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.05.2024, 11:54 von boersenkater.)Zitat:reportage
Stiebel-Eltron-Beschäftigte in Kurzarbeit
Beim Wärmepumpen-Hersteller ist es still geworden
Stand: 26.04.2024 16:00 Uhr
Horrende Gaspreise wegen des Ukraine-Kriegs ließen Wärmepumpen boomen. Mit dem Hickhack ums Heizungsgesetz brach die Nachfrage ein - mit Folgen für Hersteller wie Stiebel Eltron.......
Zitat:"Unnötige Turbulenzen"
Kai Schiefelbein ist Chef von Stiebel Eltron, einst hat er hier als Wärmepumpen-Entwickler angefangen. Der große, schlanke Mann mit Brille geht durch die Werkshallen und schüttelt Hände, er dutzt viele seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Schiefelbein weiß, welche Teile in seinen Produkten verbaut sind, er kennt Stecker, Kabel und Lötstellen.
Der Firmenchef ist stolz darauf, dass sein Unternehmen in Deutschland produziert - trotz hoher Personalkosten. Dass seine Beschäftigten in Kurzarbeit sind, kreidet auch er der Bundesregierung an. "Die Politik hat diesen Menschen Schmerzen zugefügt", sagt Schiefelbein. Beim Gebäudeenergiegesetz habe die Bundesregierung "schlecht kommuniziert", und die Förderung für Hauseigentümer sei in "ziemlich unnötige Turbulenzen" geraten.
Die momentane Lage hält Schiefelbein für paradox. Die Zuschüsse für den Kauf einer Wärmepumpe seien so hoch wie nie, dazu gebe es zinsgünstige KfW-Kredite, und die Lieferzeiten seien kurz - und doch schnappt der Kunde nicht so zu wie erhofft. Die Vorbehalte seien "psychologischer Natur" vermutet Schiefelbein. "Die negative Grundhaltung muss erst wieder verschwinden."
Zitat:Mittelfristige Aussichten gut
Nur: Wann ist es soweit? Der schlimmste Monat sei der Februar gewesen, erklärt der Stiebel-Eltron-Chef. Er rechnet damit, dass die Verkaufszahlen "im späten Sommer, im Herbst" wieder anziehen. Auch, weil die KfW dann mit der Auszahlung der Zuschüsse beginnt.
Auf lange Sicht, da ist sich Schiefelbein sicher, werde der Wärmepumpenmarkt wieder in Schwung kommen - wenn nach und nach die strengeren Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes greifen und Öl- und Gasheizungen vom Markt verschwinden. Auch deswegen hält der Geschäftsführer die augenblickliche Kurzarbeit für ein sinnvolles Instrument, gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel.
Schiefelbein weiß: Er muss die Leute halten, er wird sie bald wieder brauchen. "Die mittelfristigen Aussichten sind gut", sagt der Unternehmer und lächelt. "Damit man dann profitieren kann, muss man die kurzfristige Situation überstehen."
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ene...g-100.html
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