Zitat:analyse
BASF und die Zukunft der Chemieindustrie
Chemieriese zwischen Profit und Moral
Stand: 21.05.2024 06:33 Uhr
Der weltgrößte Chemiekonzern BASF steht unter Druck. Umsatz und Gewinn brachen zuletzt ein, am Hauptsitz Ludwigshafen werden ganze Anlagen geschlossen. Gleichzeitig investiert das Unternehmen Milliarden in China.
Zitat:Umweltschutz versus Wirtschaftsinteressen
Schon jetzt qualmen neben der BASF-Baustelle zahlreiche Schornsteine von Fabriken. Die Luft ist ein einziger Smog, doch über Umweltverschmutzung traut sich kaum jemand offen zu sprechen. Vor Jahren gab es in China immer wieder heftige Proteste gegen die Ansiedlung von Chemiefabriken - meist vergeblich. Heute sind die Proteste weitgehend verstummt. Wirtschaftswachstum geht vor Umweltschutz. Doch Anwohner erzählen, die Luft sei sehr schlecht geworden und sorgen sich, dass Gewässer in der Region durch Chemikalien verunreinigt werden.
Chinesische Forscher haben bei Messungen vor Ort Schadstoffe gefunden, die laut einer Umweltstudie negative Auswirkungen auf Ökosysteme und die menschliche Gesundheit haben. Auch die neue BASF-Fabrik wird in der Studie erwähnt. Durch die große Menge an Schadstoffen, die durch die Ansiedlung von Chemieunternehmen verursacht würde, sei zu befürchten, dass sich die Luftqualität in Zhanjiang stark verschlechtern wird. In einer Stellungnahme schreibt der Konzern dazu: "BASF hält sich an die gesetzlichen Vorgaben der jeweiligen Länder, in denen sie tätig ist."
Bereits seit Jahren betreibt BASF in Nanjing ein großes Verbundwerk, angesiedelt in einem großen Chemie-Park. Welche Schadstoffe dort freigesetzt werden, ist schwer festzustellen. Anders als in der EU gibt es in China kein Register, in dem Freisetzungen von gefährlichen Chemikalien gemeldet und veröffentlicht werden müssen. Die Umweltbestimmungen in China sollen zwar strenger werden, heißt es offiziell, aber Umsetzung und Kontrollen bleiben weitgehend im Dunkeln.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unt...g-100.html
__________________