RE: Strategietester (MT4/MT5)
| 26.05.2024, 21:27 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.2024, 21:28 von Vincent Garron.)(21.05.2024, 22:57)42_answer schrieb: Volle Zustimmung.Was deine Berechnung betrifft: stimmt. Aktuell hab ich ~0,84% p.d., zu Beginn des Jahres lag ich mal bei 0,95% p.d., aber in letzter Zeit ist der Markt etwas zu ruhig geworden. Das ist aber bei der Rendite ein eher lässliches "Problem". Ich entnehme jeden Monat den Betrag den ich im Monat zuvor in meinem Leben ausgegeben hab und der Zuwachs liegt weit über dem was ich monatlich ausgebe. Selbst 0,5% oder 0,4% p.d. würden mir locker reichen.
Für eine Kapitalverdopplung in 4 Monaten benötigt es knapp 1% Rendit pro Handelstag, das ist durchaus realistisch.
https://www.zinsen-berechnen.de/tradingrechner.php
Magst ein paar allgemeine Worte zu deiner Strategie mitteilen?
Einstieg / Ausstieg / Positionsanzahl pro Tag / ~größe / Haltedauer ….
Die Strategie ist eine - hier im Forum weniger beliebte - Martingale-Strategie im FOREX mit einem bestimmten Währungspaar. Einstieg erfolgt alle 300 Punkte bis zum Erfolg oder bis zum Crash. Das Crash-Szenario besteht aus 7 aufeinanderfolgenden trades mit einer Sicherheitsreserve von 100 Punkten nach dem letzten trade. D.h. jenes Währungspaar müsste 2200 Punkte in eine Richtung laufen ohne zwischendurch auch mal in die andere Richtung zu laufen. Das ist bei dem von mir gewählten Währungspaar seit Januar 2022 nicht ein einziges mal der Fall gewesen und in der Zeit seit 2015 gab es scheinbar einmal einen Fall bei der Crash eingetreten wäre (April 2020, Corona). Bei crash beträgt der Verlust ca. 58%, d.h. ich verliere etwas mehr als 4 Monate Zeit, dann bin ich wieder auf dem Stand vor dem Crash.
Der Einstieg erfolgt so, dass der Abschluss einer erfolgreich beendeten Sequenz, der Neubeginn der nächsten Sequenz ist, also keine Berechnung oder gar Analyse, das Programm macht einfach stumpf weiter (eben das von mir schon benannte KISS-Prinzip).
Die Positionsanzahl pro Tag kann ich nicht in exakten Werten angeben, da es von der täglichen Volatilität abhängt. Die ist erfahrungsgemäß montags sehr gering (da passiert meist gar nix), im Schnitt wird eine Sequenz aber alle 2-3 Tage erfolgreich beendet (was gleichbedeutend damit ist, dass der swap mir ein wenig die Suppe versalzt, aber man kann eben nicht alles haben ^^).
Die Positionsgröße ist so berechnet, dass der 7. trade noch eröffnet werden kann (freie Margin >200%). Die Haltedauer beträgt wie gesagt i.d.R. 2-3 Tage. Hab schon Tage gehabt an denen wurden 2 Sequenzen erfolgreich abgeschlossen, aber auch schon mal 'ne Phase da hat es 7 Handelstage gedauert. Lässt sich leider nicht beeinflussen.
Ich habe einen großen Account, in dem aktuell ca. 60k€ sind der auf dieser Strategie läuft und habe letztes Jahr im Sommer einen kleineren mit 2.000 Euro gestartet, der auf der gleichen Strategie läuft, allerdings nur 6 statt 7 trades, was automatisch zu einer Verdopplung der Rendite führt. Den hab ich gestartet, weil ich letztes Jahr im Sommer auf dem großen Account tatsächlich einmal 6 trades brauchte um die Sequenz erfolgreich abzuschließen und dann hab ich mir das damals hochgerechnet und versuchsweise gestartet. Bei diesem Account entnehme ich aber jeden Monat die Hälfte des Gewinns, da es bei 6 trades (laut Strategietester seit Januar 2022) bisher jedes mal einmal im Jahr zu einem Crash kam. Der Account ist jetzt bei 18k€ und bisher lief der dieses Jahr ohne Crash und ich überlege aktuell diesen Account auf 3k€ herunterzusetzen und erst nach dem nächsten Crash wieder aufzufüllen. Bin da aber noch unentschlossen.
Bis Frühjahr 2022 hab ich noch eine etwas andere Strategie gefahren, auch ein Expert Advisor mit festen Vorgaben, der aber von mir moderiert wurde (das Programm hatte eine automatisch mitlaufende Anhebung der StopLoss-Grenze, welche ich von Fall zu Fall unterschiedlich gesetzt habe. Damit lag ich 2020 bei 1,12% p.d., 2021 waren es nur ~0,6%, da hab ich die beginnende Inflation zu spüren bekommen. Und als dann der Ukraine-Krieg losging war's endgültig rum. Ich hab damals erst mal ein halbes Jahr gar nicht getradet, meine Expertise beschränkt sich zu 99% auf FOREX und da gings schon ab Ende 2021 so richtig rund. Für mich etwas zu sehr. Habe die 6 Monate für Überlegungen genutzt wie ich weitermache und kam am Ende auf die jetzige Strategie.
Falls Dir das alles zu vage ist schreib mich gerne privat an, ich bin noch neu hier und weiß nicht wie gerne es gesehen ist, wenn man gleich alles auf dem Silbertrablett serviert (und so ein wenig will ich es auch gar nicht ZU breit treten).
@Wolkenmann:
Ich würde ungern einen Kontoauszug veröffentlichen, das hat was von "herumwedeln mit 500 €-Scheinen". Ich hielte das für unanständig. Falls die genannten Informationen reichen, kannst Du Dir einen Expert Advisor mit diesen Angaben schreiben und den im Strategietester testen? Ich glaub ein solcher Test sagt mehr als ein screenshot. Auch hier: für mehr Infos schreib mich gerne privat an.
Was man generell noch beachten muss: Die aktuelle Steuergesetzgebung, sprich: die Begrenzung des Verlustabzugs. Für das Jahr 2020 habe ich einen Gewinn von ca. 80.000 Euro versteuert, also knappe 21.000 Euro Steuern bezahlt. Mit demselben Ergebnis hätte ich 2021 etwa 190.000 Euro Steuern zahlen müssen. Aber es dürfte hier in diesem Forum kein Geheimnis sein, dass dieses Gesetz schon länger beim Bundesverfassungsgericht liegt.
Das (steuerliche) "Problem" an meiner Strategie ist nämlich, dass sie nicht auf den Erfolg des einzelnen trades setzt, sondern auf den Erfolg der Summe aller offenen trades, sprich: es gibt sehr oft einen trade der im Gewinn ist, aber einen oder zwei oder (ab und an) mehrere trades die mit Verlust geschlossen werden. Und dann wird es mit der derzeitigen Regelung doof. Also bevor jetzt einer meint aus meinen Informationen heraus was zu basteln und durchzustarten, möge er sich bitte, BITTE, erst an seinen Steuerberater wenden (mein Steuerberater und sogar mein Sachbearbeiter beim Finanzamt (und natürlich ich) sind uns zwar sehr sicher, dass dieses Gesetz, wenn es denn dann irgendwann mal vom BVerfG verhandelt wird gekippt wird, aber wer sagt mir denn, dass der Gesetzgeber sich dann nicht noch was viel dämlicheres ausdenkt? Mein Vertrauen dahingehend ist über die Jahre auf exakt 0 (in WOrten: NULL) gesunken).