(05.06.2024, 17:39)Vahana schrieb: Gute Frage.Arbeiten ist für mich Puzzle lösen. Kann mir auch selber Probleme schaffe. DIY robotic Projekte, an Open Source Projekten schreiben, doch ein Forschungsthema suchen,....
Ich bin Jahrelang gerne und motiviert zur Arbeit gegangen.
Irgendwann fing es dann vor etwa 5 Jahren an das die Firma umstrukturiert wurde.
Weniger Einsatzbereiche, mehr Chefs, mehr fachfremde Chefs, mehr chaotische Planung, Gehaltserhöhung versprochen und platzen lassen, die Bürokratie hat gravierend zugenommen, genauso die Meetings, für mich wichtige Anteile der Produktion wurden ins Ausland verlagert, ich muss tendenziell eher Überstunden (spontan!) abbauen als auszahlen lassen, das Gehalt wurde nicht an die Inflation angeglichen, auch die Auslandsspesensätze nicht (Dafür kann die Firma nichts).
Ich hab meinen Chef mal ganz direkt gefragt was sich für meine Person in den letzten 10 Jahren positiv verändert hat.
Er wusste keine Antwort und ich kann auch nichts benennen.
Das einzige was den Job noch so attraktiv macht ist die Bezahlung, auch wenn es im Schnitt 20-30% weniger sind als noch vor ein paar Jahren.
Ansonsten sieht Spaß anders aus. Das heißt wenn das Geld nicht mehr interessant ist, dann ist Schichtende.
Unterm Strich ist es immer noch der beste, interessanteste und bestbezahlteste Job den ich je gemacht haben.
Aber die Luft ist raus. Ich habe nicht mehr die gleiche Energie wie früher einfach Zustände hinzunehmen und trotzdem genauso gerne weiter zu arbeiten.
Ich glaub fast schon eher das die die gerne zur Arbeit gehen "Sklave" ihrer selbst sind, als solche die die Wahrheit einfach anerkennen das sie einfach nur eine Nummer von vielen sind. Stell dir vor die Arbeit macht Spaß, bedeutet dein Leben und dann geht die Firma pleite oder schmeißt dich raus, dann fällst du mental in ein tiefes Loch.
Aber die spannendsten Projekte gibt's immer noch bei der Arbeit.
Und nette Kollegen. Und nen Batzen Geld. Und hin und wieder Geschäftsreisen nach Hamburg, Frankfurt, Amsterdam, Stockholm, Stavanger, Aarhus, Singapur, Genf, London
Arbeit ist sicher nicht das Wichtigste. Ich könnte mich auch anders beschäftigen. Aber auf die Rente warten...?
Ach: selbständig zu sein hilft da auch. Man arbeitet dann ja immer für sich.
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Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist