(06.06.2024, 08:56)cubanpete schrieb: Die Kollegen kann ich jetzt treffen wann immer ich will und mir anhören wie sie mich doch beneiden und dass sie sofort aufhören würden wenn sie es sich leisten könnten. Sie verstehen noch nicht dass Zeit wichtiger ist als Geld...
Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage angelangt wären. Man hört nur auf zu arbeiten, wenn man "genug Geld hat" = genug Sicherheit, nie wieder arbeiten zu müssen. Wenn einem die Arbeit zu viel Stress bereitet, ist dieser Wunsch verständlich. Doch auch kurzsichtig. Auf einen Schlag Privatier und raus aus dem Business heißt auch Verlust an zahlreichen sozialen Kontakten, an Zufallsbegegnungen, die man sonst gar nicht hätte und wo man interessante Sachen erfährt.
Ich durfte ja in der Coronazeit so ein bißchen die Erfahrung sammeln wie es ist, im Homeoffice alleine vor den Schirmen zu hängen und Kontakt nur über Bloomi-Chat oder ab und zu mal Telefon zu haben. Klar, Stress ist weniger, keine Störgeräusche im Großraumbüro, schön ruhig, mittags mal ne halbe Stunde hinhauen, geht im Büro alles nicht. Auch nicht mehr jeden Tag zur Arbeit fahren zu müssen fand ich zunächst ganz schön.
Aber das hat sich inzwischen ins Gegenteil verkehrt. Gerade die Fahrt zur Arbeit, um mal damit anzufangen. Früher bin ich oft ÖPNV gefahren. War bequem, konnte von der Endstation einfach durchfahren ohne umzusteigen. Entweder schlafen im Zug oder was lesen. Seit Corona dann umgestiegen aufs Fahrrad. Hat auf jeden Fall was gebracht. Mehr Bewegung draußen, man kriegt mit, was in der Stadt los ist....
Jetzt könnte man spitzfindig sagen: kannste als Privatier doch auch tun, setzt dich jeden Tag aufs Radl und los geht's. Aber wie ich mich kenne, würde genau das nicht passieren. Dann regnet's mal und da sagt man sich: ach heute mal nicht. Und dann regnet's die ganze Woche und schon ist man nicht gefahren.