RE: Frankreich
| 15.06.2024, 13:11 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.06.2024, 13:11 von boersenkater.)Zitat:Frankreich-Sorgen lassen den Aktienmarkt erzittern
Stand: 14.06.2024 18:03 Uhr
Die Investoren reagieren äußert nervös auf die geplanten Neuwahlen in Frankreich. Der DAX sackt zeitweise unter die Marke von 18.000 Punkten und beendet die Handelswoche mit einem kräftigen Minus.
Aus Sicht des Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets ist der DAX jetzt charttechnisch angeschlagen. Viele Anleger nützten dies als willkommene Gelegenheit, weitere Gewinne mitzunehmen. Börsenfachmann Andreas Lipkow sieht den DAX ebenfalls "in einer handelstechnischen Gefahrenzone". Um den Abwärtstrend zu stoppen, müsse der deutsche Leitindex den Kursbereich um die 18.350 Punkte zurückerobern, so der Experte.
Der Schock sitzt tief
Danach sieht es aktuell nicht aus, denn die geplante Neuwahl in Frankreich belastet die Stimmung an den Finanzmärkten massiv. Der französische Leitindex CAC 40 sank zeitweise um mehr als drei Prozent. "Der Schock über das Ergebnis der Europawahl und die nun anstehenden Neuwahlen in Frankreich sitzt nicht nur an der Börse in Paris, sondern auch in Frankfurt tief", kommentierte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets.
"Marine le Pens 'Rassemblement National' könnte als stärkste Kraft aus den Wahlen hervorgehen und ihren erfolgreichen EU-Spitzenkandidaten Jordan Bardella als Premierminister ins Spiel bringen", schreiben die Fachleute der Helaba in ihrem Wochenausblick. "Dies dürfte den Reformkurs Frankreichs in einer ohnehin angespannten Haushaltslage deutlich erschweren. Größere Reform- und Sparanstrengungen dürften dann ausbleiben", lautet die Einschätzung. Eine Wende hin zu einer expansiveren Finanzpolitik in Frankreich könnte weitreichende Auswirkungen haben, meint auch Frederique Carrier, Analyst bei RBC Wealth Management.
Selbst die Stabilität des Euroraumes wird bereits debattiert: Die steigenden politischen Risiken treffen auf Staatsfinanzen, die sich nach Einschätzung von Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, in vielen Mitgliedsländern bereits in einer heiklen Situation befinden. "Eine funktionierende Währungsunion setzt eine enge Kooperation der Mitgliedsstaaten voraus, was rechte Parteien jedoch als Eingriff in die nationale Souveränität ablehnen", sagte Krämer.
Ratinagenturen werden skeptischer
Die Befürchtungen der Ökonomen und Marktbeobachter werden auch von den Ratingagenturen aufgenommen. Aus Sicht der Ratingagentur S&P bedroht die politische Entwicklung die Kreditwürdigkeit Frankreichs. S&P hatte Frankreich erst Ende Mai wegen hoher Defizite herabgestuft.
Die konkurrierenden Rating-Agenturen Moody's und Fitch haben ebenfalls bereits davor gewarnt, dass die aus den Wahlen resultierende Unsicherheit sich negativ auf die Kreditwürdigkeit Frankreichs auswirken könnte. "Potenzielle politische Instabilität ist ein Kreditrisiko angesichts der schwierigen fiskalischen Situation, die die nächste Regierung erben wird", erklärten die Moody's-Analysten.
Euro fällt zum Dollar auf tiefsten Stand seit Anfang Mai
Der Kurs des Euro hat heute die kräftigen Verluste vom Vortag fortgesetzt und ist auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen gefallen. Erneut setzte die politische Unsicherheit in Frankreich nicht nur den Aktienmarkt, sondern auch die Gemeinschaftswährung unter Druck. Am Nachmittag fiel der Euro bis auf 1,0668 Dollar. Tiefer wurde er zuletzt Anfang Mai gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0686 (Donnerstag: 1,0784) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9358 (0,9272) Euro.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fin...trafzoelle
Zitat:Frankreich-ETF auf dem Weg zur schlechtesten Woche seit mehr als zwei Jahren
Der iShares MSCI France ETF (EWQ) steht vor der schlimmsten Handelswoche seit mehr als zwei Jahren.
Die Aktien des EWQ sind in dieser Woche um mehr als 9 % gefallen, was den Fonds auf die schlimmste Woche seit dem 4. März 2022 vorbereitet, als er um 12,9 % einbrach. Der börsengehandelte Fonds fiel im Morgenhandel am Freitag um rund 3,4 %.
Frankreichs CAC 40-Index steht auch vor der schlimmsten Woche seit dem 4. März 2022, als er um 10,23 % fiel. Der Index ist diese Woche um etwa 6,4 % eingebrochen.
Dies geschieht zu einer Zeit, in der Frankreich von politischer Unsicherheit geplagt wird, da Präsident Emmanuel Macron kürzlich das Parlament auflöste und am Sonntag vorgezogene Neuwahlen forderte. Seitdem hat er erklärt, dass er nicht zurücktreten werde, wenn seine Partei bei den Wahlen Verluste erleide.
— Sean Conlon, Gina Francolla
https://www.cnbc.com/2024/06/13/stock-ma...dates.html
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