RE: Frankreich
| 17.06.2024, 03:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.06.2024, 03:52 von J R.)(15.06.2024, 13:16)vrider73 schrieb: In Frankreich hat der Präsident das Sagen. Parlament und Regierung sind da zweitrangig. Man wird sich nach der Wahl gegenseitig blockieren und zur Präsidentschaftswahl wird Macron sagen: Schaut her, was konnten die rechten denn erreichen? Nichts oder nicht viel. Ich bin die bessere Alternative.ja, Danke für die Perspektive. In den Medien wird die Kausalkette so gestrickt, dass die mögliche Haushaltspolitik der Rechten entsetzlich sein wird, die Staatsverschuldung wird explodieren, eine erneute Staatsschuldenkrise könnte entstehen, deshalb reagieren die Märkte so negativ. Am Wochenende hat die EZB bekannt gegeben: wir werden nicht eingreifen und französische Staatsanleihen zur Stützung der Märkte kaufen. Sie meinen dass die französischen Politiker das alleine schaffen, dass die internationalen Anleger wieder Vertrauen in das Land haben. Könnte man als Aufforderung an Präsident Macron verstehen, sich diplomatischer zu verhalten.
Wie das dann ausgeht steht in den Sternen.
Meine Meinung.
Wer sich darüber wundert, dass die EZB so was überhaupt in Erwägung zieht: mit dem Transmission Protection Instrument TPI darf sie unbegrenzte Mengen an Staatsanleihen eines Landes kaufen, wenn dieses sich unter Druck befindet (innerhalb gewisser Fiskal-Regeln).
Finanzminister Le Maire warnte jetzt vor einer Finanzkrise wenn die Rechten die Wahl gewinnen. Aber guck mal: als Meloni vor zwei Jahren die Wahl in Italien gewann da nahm sie einige ihrer Forderungen zurück. Seither hat sie sich "brav" verhalten, der Rendite-Spread German/Italian Yield ist sogar geringer als der Frankreichs. Man könnte die politische Rhetorik als Ablenkungsmanöver sehen, denn es geht um Wählerstimmen. Vor einem halben Jahr erkannte Bloomberg, dass der Spread German/French schlechter wurde, seit über zwei Jahren läuft was falsch in Frankreich. MMn war es die hohe Staatsverschuldung in Kombination mit höheren Leitzinsen.
Deutschland ist nicht das einzige Land in dem sich drei grosse politische Blöcke gebildet haben mit Links, Mitte und Rechts (in Frankreich 25%, 28%, 36%). Mich interessiert an der Sache nur wann die Märkte sich wieder beruhigen.
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