RE: US Wahlen 2024
| 01.08.2024, 09:29 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.08.2024, 09:31 von Kai_Eric.)(28.07.2024, 10:15)Mr. Passiv schrieb: Verstehe einer die Menschen. Du kannst haben:
a) nen Trump. Der hat schon mal 4 Jahre Trump geliefert und keinen neuen Krieg angezettelt.
b) Ne Harris. Nie irgendwas geliefert. Ansonsten schürt die die Sorge, dass Trump die Demokratie schreddert. Und das, ohne selber je gewählt worden zu sein.
Warum sollte ich nu b) kaufen?
Mich haste zwar nicht gefragt, aber dennoch meine 5 Cents. Die Frage hätte man 1933 genau so formulieren können. Eventuell haben viele sie sich auch so beantwortet. Option a) war Hitler/die NSDAP - komischer Vogel, war schon an der Regierung, krakeelt zwar rum, hat aber noch keinen anderen Staat gebissen und Option b) war irgendwer.
Ich will damit nicht sagen, dass Trump wie Hitler ist, und noch nicht mal dass er unwählbar ist, aber wenn du den persönlichen Entscheidungsbaum so aufstellst, wie du das hier gemacht hast, muss das nicht unbedingt zu etwas Gutem führen.
Letztendlich ist es aber natürlich nicht unsere Entscheidung und wir haben so unsere eigenen Probleme bei der Kandidatenkür. Ich habe viel in den USA zu tun und quer durchs Land viele persönliche Kontakte. Wenn ich da mal einen Durchschnitt bilde, dann halten die meisten Trump für einen komischen Vogel, der Ihnen aber in seiner Regierungszeit nichts übles zugefügt hat (s.o.). Da die meisten es eher ablehnen, wenn sich der Staat zu sehr in ihr Leben einmischt, und den Demokraten fast schon pauschal der Hang zu überbordender Regulation unterstellt wird, liegt Harris bei diesen Bürgern eher hinten. Viele fühlen sich auch durch die Scharade verarscht, die die Demokraten in Sachen Kandidatenkür veranstaltet haben. In letzter Minute noch die Pferde zu wechseln obwohl die Probleme von Biden schon seit Jahren bekannt waren, wird fast schon durchweg als negativ wahrgenommen - vor allem, da die neue Kandidatin Harris in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit so gut wie überhaupt keine Rolle gespielt hat und völlig blass rüberkam, jetzt aber natürlich als Retter des Landes dargestellt wird. Und es ist definitiv nicht so, dass ich drüben einen erzkonservativen Bekanntenkreis hab. Die meisten sind tatsächlich für US Verhältnisse eher liberal und man würde sie hier als Wechselwähler bezeichnen.
Ich denke, die Europäer sollten sich besser darauf einstellen, dass sie sich in den kommenden Jahren mit dem für sie eher unbequemen Trump herumschlagen müssen.