The Big Picture - The Market-Analyse

Zeit für Small Caps?

Small-Cap-Aktien stehen wieder im Rampenlicht, nachdem sie sich im Juli erholt haben. Langfristig haben sich Small Caps seit 1995 weltweit um etwa 15 % besser entwickelt als Large Caps. Das letzte Jahrzehnt war jedoch hart: Seit März 2021 haben sich Small Caps um fast 25 % schlechter entwickelt als Large Caps (siehe Abbildung 1).

Dieser jüngste Einbruch hat globale Small Caps relativ attraktiv gemacht, da sie jetzt mit einem Abschlag gegenüber Large Caps gehandelt werden. In der Vergangenheit waren Small Caps mit einem durchschnittlichen KGV-Aufschlag von etwa einem Drittel im Vergleich zu Large Caps seit dem Jahr 2000 mit einem Aufschlag verbunden. Doch nach drei Jahren unterdurchschnittlicher Performance werden sie jetzt mit einem Abschlag von fast 10 % gehandelt (siehe Abbildung 2).

War der Juli also der Wendepunkt für Small Caps? Die Zuflüsse in US-Small Caps haben bereits wieder zugenommen (siehe Grafik 3 von Barclays Research). Das vorherrschende Argument für Small Caps ist nun, dass eine sich verlangsamende Weltwirtschaft die Inflation in Schach halten wird, was den Zentralbanken Spielraum für Zinssenkungen verschafft - wovon Small Caps, die empfindlicher auf die Finanzierungsbedingungen reagieren, profitieren könnten.

Historische Daten für die USA zeigen jedoch, dass Small Caps in den letzten 40 Jahren bei Zinssenkungen im Allgemeinen schlechter abgeschnitten haben als Large Caps (siehe die letzte Grafik von Barclays Research). Könnte eine Abkühlung der Wirtschaft die Vorteile niedrigerer Zinsen aufwiegen?

Trotz der jüngsten Herausforderungen sind Small-Cap-Aktien mit attraktiven Bewertungen und potenziellem Rückenwind durch globale Reshoring-Trends derzeit sehr attraktiv. Es scheint ein guter Zeitpunkt zu sein, um eine Aufstockung Ihrer Small-Cap-Positionen in Erwägung zu ziehen.



Autor: Jan David Meyer, CFA