Jetzt wird's bitter für Speculatius:
Zitat:Deutsche Autoindustrie im Blick
Das ist dran an der Krisenstimmung
Von Helmut Becker
25.08.2024
Die Zeiten der Rekordgewinne in der deutschen Autoindustrie scheinen vorbei. Stattdessen häufen sich die schlechten Nachrichten von Autobauern und Zulieferern. Steckt die Schlüsselbranche in einer Standort-, gar in einer Existenzkrise?
Folgt man den allgemeinen Medienberichten, befindet sich die deutsche Autoindustrie mitten in der Krise: Schichtkürzungen hier, Entlassungen da. Produktionskapazitäten werden eingedampft. Insolvenzen. Betroffen sind nahezu alle Hersteller und Zulieferer. Und selbst die Präsidentin des Automobilverbandes (VDA), Hildegard Müller, spricht von "Standortkrise" und drohender "Deindustrialisierung". Eine sehr gewichtige Stimme für alleine mehr als 620 Hersteller und Zulieferer unter einem Dach.
Stellt sich die Frage: Was ist da passiert? Ist die Autoindustrie, der existenzielle Motor der deutschen Wirtschaft, tatsächlich in der Krise?
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Intakter deutscher Automarkt
Damit ist die Frage nach der Branchenkrise beantwortet: Es gibt keine generelle Krise der deutschen Automobilindustrie, es gibt nur eine einmalige Ballung von Verlusten bei den Branchenmitgliedern im und aus dem Geschäft mit Batterie-Elektroautos.
Der deutsche Automobilmarkt für sich - und auf den kommt es in einer Marktwirtschaft mit "König Kunde" als Entscheider letztlich an - ist absolut intakt: Die Neuzulassungen liegen auf Jahresbasis zwar nach wie vor etwa ein Fünftel unter dem Vor-Corona-Niveau. Sie sind aber stabil bei 2,6 bis 2,9 Millionen Autos im Jahr. Statt BEV werden neben Verbrennerautos zunehmend Hybrid-Autos gekauft.
Die sogenannte Branchenkrise entpuppt sich letztlich als "Rentabilitäts- und Absatzkrise" einzelner Autohersteller. Am heftigsten trifft das auf jene zu, die wie VW zuvor mit besonders großen Schritten in die Batterie-Elektromobilität übergelaufen sind; der Konzern wollte Anfang des kommenden Jahrzehnts nur noch Elektroautos verkaufen und hatte ganze Werke (Zwickau und Emden) voll auf BEV-Autos umgerüstet, in Wolfsburg sollte sogar ein komplett neues Werk für E-Autos gebaut werden. Vorbei und vergessen!
Am stärksten betroffen sind die schwächsten Glieder der Wertschöpfungskette - die kleinen und mittleren Zulieferer. Sie waren und sind dem Nachfrage-Diktat ihrer Hersteller zumeist machtlos ausgeliefert. Ihnen stehen zumeist kaum Kompensationsmöglichkeiten mehr im Verbrennergeschäft zur Verfügung - und die Banken auf den Füßen. Hier brennen die Bilanzen.
Kurz: Eine Krise der deutschen Autoindustrie als Ganzes liegt nicht vor, lediglich eine historisch einmalige Ballung von Fehlinvestitionen. Eine drastische Kürzung der Kapazitäten wäre strategisch genauso fatal wie zuvor der lemminghafte Marsch in die BEV-Mobilität.
Quelle: ntv.de
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Das-ist-d...69864.html
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.