Zitat:Trinkwasser
Deutsches Gift belastet Rhein in Niederlanden
von Ralph Goldmann, Britta Behrendt
12.09.2024 | 10:32
Die Flusswasserwerke kämpfen mit der Giftlast von sogenannten Ewigkeitschemikalien im Rhein - und verlangen von der Bundesregierung, für diese Grenzwerte festzusetzen.
Es sind nur vier Buchstaben, die bei jedem Toxikologen die Alarmglocken schrillen lassen: PFAS. Die Abkürzung steht für per- and polyfluoroalkyl substances, zu deutsch: per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. Sie sind aus der deutschen Industrie kaum wegzudenken und finden sich beispielsweise, weil sie wasser- und schmutzabweisend sind, auch in Anoraks oder Wanderschuhen.
PFAS : Gifte reichern sich in der Umwelt an
Allerdings sind viele PFAS, von denen es mehr als 10.000 verschiedene Substanzen gibt, hochgiftig, vor allem für die Entwicklung von Kindern. PFAS stehen zudem unter anderem im Verdacht, Leberschäden sowie Nieren- und Hodenkrebs zu verursachen. Ein umfassendes PFAS-Verbot wird deshalb immer wieder diskutiert, allerdings fehlen noch Alternativen. Für Gesundheit und Umwelt sind die sogenannten "Ewigkeitschemikalien" ein großes Problem. Denn PFAS bauen sich auch nach Jahrzehnten nicht ab, und reichern sich in der Umwelt an.
Niederlande: Wasserversorger klagen über Verschmutzung
Das merken sie in den Niederlanden. Dort werden fünf Millionen Menschen mit gereinigtem und gefiltertem Wasser aus den Flüssen und Kanälen versorgt. An einer Messstelle bei Lobith am Rhein, gleich hinter der Grenze bei Emmerich, ist die PFAS-Belastung schon drei bis vier Mal so hoch wie der zulässige Grenzwert in den Niederlanden. "Wir haben eine Übersicht über mehr als 40 Unternehmen im Rheinbecken, die PFAS verwenden oder sogar herstellen, und wir vermuten, dass sie alle auf die eine oder andere Weise zur Gesamtbelastung des Rheins mit PFAS beitragen", sagt Gerard Stroomberg vom Verband der niederländischen Flusswasserwerke RIWA-Rijn im Gespräch mit dem ZDF. Unternehmen, die in Deutschland ansässig sind.
Deutsche PFAS-Chemikalien landen im Rhein
Das tun sie offenbar vollkommen legal. Denn in Deutschland gibt es keine einheitlichen Grenzwerte, sondern nur regional unterschiedliche Empfehlungen der Behörden. Bei der Herstellung gelangen über industrielle Abwässer immer wieder PFAS in Gewässer und Flüsse - auch in den Rhein. Auf dem Weg von Basel im Süden nach Emmerich im Nordwesten sammelt sich also so einiges an und lässt die Werte von Arnheim bis Rotterdam steigen.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/a...e-100.html
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.