(28.09.2024, 14:50)Speculatius schrieb: Diese "gewisse Sattheit" beobachte ich ja schon seit Jahren (oder sind es Jahrzehnte?) in allen Lebensbereichen, nicht nur in der Wirtschaft, auch bei Arbeitnehmern, öffentliche Verwaltung, Politik usw. Das passiert, wenn es zu lange zu gut gegangen ist. Der anstrengungslose Wohlstand kommt quasi von allein, ist wie in der Bibel festgeschrieben.
Was ich mich frage - merkst Du eigentlich Deinen eigenen Widerspruch?
Du und die anderen "Antis" sehen immer nur alles negativ - oder alles Negative.
Ist natürlich auch vorhanden - aber es wird grundsätzlich vor allem darauf hingewiesen.
Immer diese düstere, negative, dunkle, destruktive Sicht auf Gegenwart und Zukunft.
Und vor allem alles genau jetzt - noch nie so schlimm und es wird schlimmer - und
alles wegen immer denselben "Ursachen".....
Gab es das früher nicht? Menschen die nichts erreichen wollten? Die nichts anderes
als Dienst nach Vorschrift gemacht haben? Keine Motivation sich reinzuhängen oder
Ambitionen mehr erreichen zu wollen. Führungskräfte die keine Lust hatten was zu
verändern. "Haben wir schon immer so gemacht - machen wir weiter so".
Und je größer das Unternehmen - Gewinne maximieren - Investitionen so wenig
wie möglich so viel wie gerade so nötig.
Geschäftsführer haben auch ihre "Legislaturperiode". Die Erwartungen sind hoch.
Gemessen wird vor allem an Zahlen.
Investitionen in Weiterbildung der Mitarbeiter, neuere modernere Anlagen und Maschinen,
Digitalisierung, neue Geschäftsbereiche, Forschung und Entwicklung,.... etc.pp.
Vieles sollte gemacht werden - vieles wird nicht gemacht - zu hohe Kosten - es geht
um wiederholte Gewinnsteigerung - um eine Verlängerung des Geschäftsführervertrags
zu bekommen.
Auf der anderen Seite gibt es auch die die mit der Zeit gehen - innovative Unternehmen.
Genauso Menschen und Miarbeiter - es gibt auch die sehr motivierten, engagierten,
aufstiegsorienterten, leistungsorientierten - die auch viel erreichen - wenn man sie
lässt.
Klar geht auch mal was schief - es läuft nirgends immer perfekt - dadurch geht die
Welt nicht unter - wie geht man damit um? Da haben die Amis mehr Mut und Risiko-
bereitschaft.
Du hast recht - hier geht zu wenig - kannst Du als Sattheit bezeichnen wenn Du willst.
Aber auf der anderen Seite - Fortschritte werden nicht gesehen oder nur mit der
negativen Brille angschaut.
Auch dieses "der Markt regelt das von selbst" - klar hat er ja letzten Endes - aber
leider nicht in unserem Sinne. Die Chinesen waren schneller, innovativer, aggressiver,
mutiger, cleverer - also haben sie in vielen Bereichen nicht nur auf- sondern sogar
überholt - mit unserer Hilfe - weil wir sie verstärkt seit den 1990ern mit Technologie
und KnowHow versorgt haben - wegen der kurfristigen Aussicht auf eine Phase der
Gewinne. Jetzt haben wir unsere eigene Konkurrenz geschaffen die uns hinter sich
lässt. Der Markt regelt alles von selbst.
Und jetzt? Muss oder soll der Staat einspringen. Das haben wir von "der Markt
regelt alles von selbst".
Es hätte schon viel länger viel mehr Druck gemacht werden müssen - mehr Digitalisierung
im öffentlichen und im privaten Bereich - muss wegen einer Zukunft mit KI jetzt
getan werden - viel zu spät.... Anschluss verpasst.... Anstatt Anbieter sind wir Kunden....
Umbau der Energieinfrastruktur - smart, erneuerbar - da hätte es viel mehr Druck
auf die Energiekonzerne geben müssen - muss jetzt von uns mitfinanziert werden...
E-Autos - komplett verpennt - dauert noch Jahrzehnte bis sich das durchsetzt,
wir haben Zeit...... Da hätte es auch viel früher mehr Druck geben sollen....
Aber die Politik soll sich nicht einmischen - der Markt regelt doch alles selbst....
Man kann immer nur alles negativ sehen - die Gegenwart, die Zukunft - alles was
getan wird - jeden Schritt und jeden Fortschritt - aber dann braucht man sich
nicht wundern wenn alles nur noch ausgebremst wird und sich dann über das
Ergebnis beschweren.
Satt und träge war die Merkel-Ära. Das Ergebnis haben wir jetzt.
Die aktuelle Regierung hat vieles auf den Weg gebracht - und gleichzeitig mit den
widrigsten Umständen wie noch keine Regierung zuvor zu kämpfen gehabt.
E-Autos sind die Zukunft - Erneuerbare Enerigen sind die Zukunft
Aber beides wird niedergemacht, niedergeredet und wo es geht blockiert und
verhindert. Da sehe ich die Sattheit.
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