RE: Fach Wirtschaft in der Schule
| 14.10.2024, 12:07 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.10.2024, 12:09 von Boy Plunger.)Zitat:Warum Wissen über Geld und Steuern systematisch vernachlässigt wird
In einer Welt, die sich zunehmend um Geld, Investitionen und finanzielle Entscheidungen dreht, ist es erstaunlich, wie wenig finanzielle Bildung tatsächlich vermittelt wird. Viele Menschen treten nach der Schule oder dem Studium in ein eigenständiges Leben, ohne jemals gelernt zu haben, wie man mit Geld umgeht, wie Steuern funktionieren oder wie man sinnvoll investiert. Dabei sind genau diese Themen entscheidend, um finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Doch warum fehlt es so vielen an diesem grundlegenden Wissen? Und wie können wir das ändern?
Der Bildungsnotstand in Finanzfragen
Das Problem beginnt bereits im Schulsystem. Während Fächer wie Mathematik, Biologie oder Geschichte ihren festen Platz im Lehrplan haben, wird finanzielle Bildung fast vollständig ausgeklammert. Themen wie Aktien, Versicherungen, Steuern oder Altersvorsorge kommen so gut wie nie zur Sprache. Viele junge Menschen starten deshalb orientierungslos ins Berufsleben. Sie wissen vielleicht, wie sie ein Girokonto eröffnen oder einen Handyvertrag abschließen, aber wenn es um komplexere finanzielle Entscheidungen geht, sind sie auf sich allein gestellt – und oft überfordert.
Die Folge: Viele verlassen sich blind auf „Experten“, ohne deren Empfehlungen kritisch zu hinterfragen. Denn wer in einem schicken Anzug vor einem sitzt, mit Fachbegriffen jongliert und einen Beratervertrag vorlegt, der muss schließlich wissen, wovon er spricht – oder etwa nicht?
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https://bookoffinance.de/finanztipp/waru...sigt-wird/
Zitat:Finanzbildung in Deutschland: Unwissenheit hat System
Veröffentlichung: 15.04.2024
Das Thema Finanzbildung muss endlich auf fundierte Art und Weise Einzug in unsere Schulen und Universitäten erhalten. Kolumne von Celine Nadolny, Book of Finance
Nimm Dir einen Moment Zeit, lehn Dich zurück und stell Dir einmal vor, Du müsstest nie wieder arbeiten. Du könntest es zwar, wenn Du Lust darauf hast, Du müsstest es aber prinzipiell nicht mehr. Ganz einfach, weil Dein Geld das Geld für Dich verdient. Das Prinzip dahinter nennt sich finanzielle Freiheit. Wenn Du davon noch nichts gehört haben solltest, dann geht es Dir nun genauso wie mir damals mit 16 Jahren.
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Es folgt im Grunde immer dasselbe: Du ziehst von zu Hause aus und fragst Dich, was Du nun eigentlich alles zu beachten hast. Welche Versicherungen musst Du abschließen, was für Verträge sind wichtig und wie finanzierst Du das eigentlich zukünftig alles? Du verdienst Dein erstes eigenes Geld und weiß gar nicht, was Du damit machen kannst, außer es auszugeben oder auf dem Girokonto liegen zu lassen, denn vom Investieren hast Du keine Ahnung. Und irgendwann bekommst Du auch noch zum ersten Mal Post vom Finanzamt und spürst innerlich die Angst in Dir hochkommen, wenn Du den Brief in den Händen hältst, Du könntest irgendetwas falsch gemacht haben.
Aber zum Glück kennt sicherlich irgendeiner der Onkel jemanden, der jemanden kennt, der schon seit Jahrzehnten die Versicherungen für alle in der Familie verwaltet und sicher auch mal etwas von tollen Sparverträgen erzählt hat. Und ehe Du Dich versiehst, sitzt Du vollkommen ahnungslos in einem „Beratungsgespräch“ gegenüber von jemandem mit Krawatte um den Hals, der irgendetwas von Absicherung, Altersvorsorge, Vermögensaufbau, Rendite und Steuerersparnissen faselt. Staatliche Förderungen solltest Du ebenso unbedingt mitnehmen oder einen ganz wichtigen Zuschuss. So genau weißt Du das aber nicht mehr, denn bereits in dem Moment, wo er das alles erzählt, verlierst Du den Faden. Es klingt für Dich einfach alles so unendlich kompliziert, Du möchtest Dir aber auch nicht anmerken lassen, dass Du gerade eigentlich nur Bahnhof verstehst. So nickst Du nur zustimmend, grinst und tust so, als wenn Du folgen könntest.
Plötzlich ist es, als würdest Du aus Deinem Tagtraum gerissen werden. Die Geräusche um Dich herum kommen langsam wieder in den Vordergrund und Du merkst, dass Dein Gegenüber Dir einen Stift entgegenstreckt und scheinbar irgendeine Reaktion Deinerseits erwartet. Du bist Dir aber nicht sicher, was Du nun genau machen sollst, bis Du auf das Blatt vor Dir schaust und neben einem Unterschriftfeld ein kleines Kreuzchen erkennst. Noch kurz bevor die Situation komplett unangenehm wird, erwachst Du urplötzlich aus deiner Trance mit einem „Oh, selbstverständlich“, und unterschreibst die Dokumente.
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