(16.10.2024, 22:15)Speculatius schrieb: Was genau meinst du mit "Grenze der Verschuldung"?
Den Punkt, wo die Anleger keine Staatsanleihen mehr kaufen, da die Bonität des Schuldners im Keller ist und dieser die infolge gesunkener Bonität höheren Zinsen nicht mehr bezahlen kann?
Oder meinst du den Punkt, wo die Notenbank nicht weiter Staatsanleihen kaufen, sprich Geld drucken kann, weil das Vertrauen in die Währung verloren geht und es zur Hyperinflation kommt?
Das kann man im Vorfeld nicht genau definieren. Die Bonität ist z.B. von mehreren Faktoren abhängig, z.B. Japan geniesst eine gute Bonität. Das liegt vermutlich daran, dass Japan die Inflation, die Exporte und den relativen Konsum im Griff hat. Und die USA retten ihre Währung mit ihrer unglaublichen Finanzmarkttiefe nehme ich an.
Zitat:Grundsätzlich soll die Geldmenge ja nur im Rahmen der Produktivität wachsen. Wächst sie stärker, gibt es Inflation.Woher ist das denn? Das stimmt ja garnicht. Zur Ermittlung der Produktivität werden Produkte/Güter und Dienstleistungen herangezogen. Ob die Waren verkonsumiert oder exportiert werden spielt für Produktivität erstmal keine Rolle. Die USA haben eine sich prima entwickelnde Produktivität. Auch durch den Konsum. Was die Notenbank für die Steuerung der Inflation interessiert ist vor allem der private Konsum. Der staatliche Konsum spielt auch eine Rolle, aber der wird nicht von der Notenbank gesteuert.
__________________
Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.